Legolas POV
Es war kalt als ich aufwachte. Alles war dunkel. Ich nahm an, dass ich unter der Erde war, denn hier drang kein Sonnenlicht ein. Hier war es feucht und eisig. Das einzige Licht spendete eine einsame Lampe an der Wand gegenüber. Durch den Schein der Kerze konnte ich erkennen, dass ich auf dem Boden lag. Vor mir waren Gitterstäbe. Hinter mir, eiskalte Wand. Ich konnte mich nicht rühren. Alles tat mir weh. Ich versuchte mich aufzurichten, doch musste ich einen Schrei unterdrücken. Meine Wunde schmerzte. Nichts vermochte sie zu heilen. Wir hätten sofort nach Bruchtal reiten sollen.
Plötzlich hörte ich Schritte. Ich hob meinen Kopf leicht an und konnte Schuhe erkennen. Braune Lederstiefel. Und dazu eine grüne Hose. Es musste ein Elb sein. Hoffnungsvoll hob ich meinen Kopf und blickte in eisblaue Augen. Sie waren kalt und schienen mich zu durchdringen. Diese Person zog mich auf die Beine. Etwas wackelig stand ich vor ihr oder besser gesagt vor ihm. Er hatte schwarze Haare und eisblaue Augen. In diesen konnte ich ein Funkeln nach Rache entdecken. Dann zog er mich mit sich. Mit letzter Kraft versuchte ich mich zu wehren. Hoffnungslos. Ich war gefangen. Es gab kein Entkommen mehr.
Aragorn POV
Nachdem ich vor den Elben geflogen war, suchte ich die Spur der Orks und fand sie schließlich. Sie führte in eine Höhle hinein. Leise schlich ich in diese Höhle. Mein Schwert hielt ich kampfbereit in der einen Hand, in der anderen hielt ich ein Stück Stoff. Ich hatte es in meiner Manteltasche gefunden. Es war von Legolas' Umhang. Das einzige, was mir von ihm geblieben war. Ich ging tief in die Höhle hinein. Sehr tief. Irgendwann, nach gefühlten Stunden, die ich gegangen war, sah ich eine schwache Lichtquelle. Ich ging schnell auf sie zu. Eine Kerze. Das bedeutete, dass vor kurzem jemand hier gewesen war, der diese Kerze entzündet hatte. Ich ging durch den Gang. Es wurden immer mehr Kerzen. Gleich würde ich die, die ich verfolgte, sehen. Ich ging etwas langsamer, denn ich wollte nicht direkt in die Entführer, besser bekannt als Orks, hineinlaufen. Doch es war zu spät. Hinter mir hörte ich Geräusche. Schritte. Sie kamen näher. Immer näher. Dann bekam ich einen Schlag auf meinen Hinterkopf. Er begann zu schmerzen und ich klappte zusammen, ehe ich mir umdrehen und mich dem Gegner hätte stellen können. Es wurde alles dunkel.
Helevorn POV
Jemand war hier, der hier nicht hingehörte. Ein Spion. Leise schlich ich durch die Höhle. Ich kannte alle Gänge und Geheimgänge. Dieser Spion würde sicherlich den Hauptgang nehmen. Leise und darauf bedacht ja kein Geräusch zu verursachen, ging ich den Gang entlang, der parallel zum Hauptgang führte. Jedoch konnte man durch einen einfachen Wandteppich hinaus auf den Hauptgang gelangen.
Ich hörte Schritte. Sie waren leise, aber dank meiner Elbenohren konnte ich sie trotzdem vernehmen. Hier war der Wandteppich. Ich schaute hindurch auf den Gang. Ein paar Meter vor mir ging jemand. Ein Mann mit schulterlangen braunen Haaren. Er hielt ein Schwert in der Hand. Ich schlich mich an und ging ihm einige Zeit leise hinterher. Leider passte ich nicht ganz auf und verursachte Geräusche durch meine Schritte. Hätte ich mir doch bloß nicht diese teuren Stiefel anfertigen lassen. Ich rannte die letzten Meter und schlug ihm mit einem Stein vom Boden nieder. Der Mann fiel rückwärts um und blieb bewusstlos liegen. "Ey ihr Orklappen! Kommt und tragt mir diesen Mann in die Halle", rief ich und wartete, bis zwei Orks gekommen waren. Diese hoben ihn hoch und trugen ihn hinter mir her.
Ich ging geradewegs in eine Halle. Sie war groß. Sehr groß. Aber das wusste ich ja. Es war schließlich meine und Morwens Halle. "Morwen", sagte ich bestimmt und augenblicklich trat diese aus dem Schatten der Säulen hinaus. Sie war schwarz gekleidet. Ihre Haare waren schwarz, ebenso wie ihre Augen und ihr Gewand. Einzig allein ihre blasse Haut war hell. Der Rest erschien dunkel und trist. Meine Schwester. Eine wahre Göttin der Finsternis. Sie schaute abfällig und gehässig auf den Mann, den die Orks unsanft auf den Boden abgelegt hatten. "Langsam, nur langsam mit ihm. Wie es scheint, hat er den Elb verfolgt. Legolas", sagte ich und zwei weitere Orks schleppten diesen herbei.
Er war bei Bewusstsein und als er den Mann dort bewusstlos liegen sah, schrie er: "Was habt Ihr ihm angetan?" Doch in seiner Stimme lag mehr Angst und Sorge als Selbstvertrauen oder Mut. Seine Stimme zitterte als er flüsterte: "Aragorn. Nein." Ich folgte seinem Blick und schaute auf den Mann, Aragorn, wie er anscheinend hieß. "Also kennt Ihr ihn. Wachen! Holt SIE!" Die Orks, die Aragorn abgelegt hatten, verbeugten sich vor mir und holten sie.
Morwen POV
Legolas schaute mich verwirrt an. Er wusste nicht, wem er gleich begegnen würde. Er wusste nicht wie es sich anfühlte einen geliebten Menschen zu verlassen. ICH liebte ihn. Niemand anders hatte ihn verdient. Nur ich. Ansonsten niemand. Legolas sah mitgenommen und verletzt aus. Die Orks hielten ihn immer noch fest. Tauriel hatte ich eben in eine Zelle nicht weit entfernt von hier gesteckt. Gleich würden die Orks mit ihr zurückkommen. Ich freute mich auf das Gesicht von Legolas, wenn er sie sah. Er liebte sie, das wusste ich. Niemand anderen hatte er je geliebt. Doch gleich würde er seine Meinung ändern ...
Tauriel POV
Morwen hatte mich in eine andere Zelle gebracht. Hier war es finster. Es gab keine Lichtquelle. Dann kam ein Lichtpegel näher. Immer näher. Vor meiner Zelle stoppte er und ich sah das abfällige Gesicht von einem Ork. Direkt hinter ihm stand noch einer. Sie holten mich gewaltvoll aus meiner Zelle hinaus und zerrten sich mit sich. Ich wehrte mich erst gar nicht, da es sowieso keinen Sinn hatte. Die Orks führten mich in die Halle. Dort stand von Orks festgehalten Legolas. Mein Atem stockte ...
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»𝐑𝐞𝐢𝐬𝐞 𝐝𝐮𝐫𝐜𝐡 𝐌𝐢𝐭𝐭𝐞𝐥𝐞𝐫𝐝𝐞« ᵃʳᵃˡᵃˢ ✓
Fanfiction✓𝘢𝘣𝘨𝘦𝘴𝘤𝘩𝘭𝘰𝘴𝘴𝘦𝘯✓ Nach der Schlacht der fünf Heere verlässt Legolas schweren Herzens Tauriel. Es brach ihm das Herz sie so zu sehen. Er zieht los und sucht Aragorn, einen Waldläufer aus dem Norden. Schafft Aragorn es Legolas zu retten? Le...