Thranduil✅

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Legolas POV

Überraschenderweise wachte ich auf. Das war gut. Leider befand ich mich in der Hand der Orks. Das wiederum war schlecht. Ich versuchte mich zu bewegen. Erfolglos. Mir tat alles weh. Dadurch, dass die Orks mich so komisch auf einen der Warge gelegt hatten, tat meine Schulter wieder höllisch weh. Wann würde das endlich aufhören? Hatte jemand meine Abwesenheit bemerkt? War Aragorn auf dem Weg nach hier? Ich würde ihn vielleicht nie wieder sehen. Erneut kam mir der Gedanke, dass ich ihm nie alles gestehen könnte. Vorher wäre ich tot. Doch was sollte ich tun? Ich war allein in der Hand der Orks. Meine Waffen hatten die Orks sicherlich nicht mitgenommen. Sie waren zwar dumm, aber so dumm dann doch nicht, dass sie Gefangene nahmen und diesen ihre Waffeln mitgaben. Plötzlich blieben die Orks stehen. Ich konnte nichts erkennen. Es hatte bereits gedämmert. Hinter mir hörte ich schwere Schritte. Viele Orks kamen auf uns zu. Doch dies hatte nicht verursacht, dass die Orks sich nicht mehr rührten. Etwas anderes hatte ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Ich hörte Pfeile sausen und dann fiel der Ork hinter mir auf den Boden. Ein Pfeil steckte in seinem Körper. Es war ein elbischer Pfeil. Um genau zu sein stammte er aus dem Waldlandreich.

Orophin POV

Aragorn war weg. Ich musste zwei fremde Kinder nach Bree zu einer Großmutter bringen, die ich nicht kannte. Doch ich hatte einen Plan. Ich würde Aragorn sofort nachreiten, alsbald ich die Großmutter gefunden hatte. Der Abend hatte bereits gestartet. Vor Bree bremste ich und klopfte an das schwere Holztor, das die Stadt umgab. Eine Klappe auf Augenhöhe öffnete sich ins ein Mann fragte, wenn auch etwas unfreundlich: ,,Was wollt ihr hier? Wieso seid Ihr hier?" Ich antwortete ruhig. ,,Ich bekam den Auftrag die zwei Kinder, Lailath und Arvon, zu ihrer Großmutter zu bringen. Der Rest geht sie nichts an." Der Mann öffnete das Tor und sprach, diesmal etwas ruhiger und freundlicher: ,,Entschuldigt, aber es ist meine Pflicht diese Fragen zu stellen, nachdem die Nacht einbrach." Ich trat durch das Tor. Das Pferd, das Lailath und Arvon trug, lief ruhig neben mir her. Lailath erklärte mir den Weg und kurze Zeit später stand ich vor einem etwas heruntergekommenen Haus. Es war leer. Trotzdem klopfte ich an die schwere Tür. Nichts passierte. Dann kam ein Mann zu mir, der leicht betrunken war und nicht mehr ganz nüchtern, und sagte: "Die Alte ischt nischt mehrrr daaaa. So'n Elb aus Brrruschtall hat schien mitgenommen, weill er schieee anschei -Hicks- anscheinend brauschte. Der Rrringgg. Schie wissschen schonnn. Er issscht zurückkkk!" Dann schwankte er zurück in den Pub namens 'zum tänzelnden Pony'. ,,Wenn der wirklich die Wahrheit gesagt hat", sagte ich. ,,müssen wir wohl nach Bruchtal, aber für die Nacht bleiben wir hier." Ich öffnete die unverschlossene Tür und trat ein. Es roch modrig und alles war voller Staub. In der Ecke stand ein unbenutztes Bett. Dort konnten die Kinder schlafen. Ich würde das Sofa nehmen. Von draußen drangen die Stimmen der Leute hinein. ,, ... ja er ist zurück ... ", ,,der eine Ring will zurück ...", ,,... er will gefunden werden ..." Es stimmte also.

Morgen würden wir aufbrechen. Ich legte die Kinder in das große Bett. Sie schliefen sofort ein. Dann schaute ich mich um. Das Haus war düster und verlassen. Ich ging auf einen Tisch zu, der in der Mitte des Raumes stand. Auf diesem Tisch lag ein Zettel. Ich nahm ihn in die Hand. ,,Bringt uns den Elbenprinzen! Oder wir kommen und holen Euch!" Eine Drohung. Von wem stammte sie? Auf der Rückseite war ein Zeichen. Laut der Schrift kam diese eigenartige Nachricht nicht von den Orks. Die Handschrift war zu sauber und ordentlich. Es waren eindeutig elbische Buchstaben. Das heißt ein Elb, oder jemand, der der elbischen Sprache würdig war, musste sie geschrieben haben. Ich kannte diese Schrift, aber mir fiel nicht ein wem sie gehörte. Da schoss es mir wie ein Pfeil durch den Kopf. Die Schrift stimmte exakt mit der meines Bruders Helevorn überein. Das konnte, nein das durftenicht sein, aber was wenn doch?

Aragorn POV

Es war bereits dunkel und ich ritt immer noch auf Legolas' Pferd durch den Wald. Ich hatte die Spur der Orks wiedergefunden. Sie waren auf dem Weg Richtung Mordor. Wenn sie Legolas einmal nach dort gebracht hatten, würde ich ihn nie wieder sehen. Soweit durfte es nicht kommen. Ich gab Gwaihir die Sporen und er rannte schnelle. Gwaihir - Herrscher des Windes - der Name passte perfekt. Gwaihir war eines der schnellsten Pferde auf dem ich je gesessen hatte. Er pirschte durch den dichten Wald. Ab und zu verursachte der Schlag eines Astes, der im Weg hing, einen Kratzer in meinem Gesicht, doch dies störte mich recht wenig. Es ging um Legolas. Ich musste ihn retten, bevor es zu spät war. Dann hörte ich schwere, sehr schwere, Schritte. Orks. Ich hatte sie eingeholt. Auf einer Lichtung sah ich Pfeile durch die Gegend fliegen. Einer verfehlte mich knapp und bohrte sich in den Baum neben mir ein. Ich zog den Pfeil heraus. Elben. ,,Wem gehört der?", rief ich in das Gedränge des Kampfes hinein. Keine Antwort. Dann sah ich ihn. Er lag auf einem der Warge, rührte sich nicht. Sein Atem wurde schwacher. Ich konnte dies daran erkennen, dass sein Brustkorb sich unregelmäßig hob und wieder sank. Ich wollte zur Hilfe eilen, doch der Kampf löste sich allmählich auf. Überall lagen die Leichen der Orks und Elben. Dann wurde ich umringt. Die Orks waren geflohen. Die Elben zielten mit ihren Bogen auf mich. Sie sahen bedrohlich aus, doch einer kam mir bekannt vor. Ich wusste nicht woher ich ihn kannte. Er sah Legolas ähnlich und saß auf einem Elch und schaute gebieterisch auf mich herab. Es war Thranduil, der König des Waldlandreiches, Legolas' Vater. 

»𝐑𝐞𝐢𝐬𝐞 𝐝𝐮𝐫𝐜𝐡 𝐌𝐢𝐭𝐭𝐞𝐥𝐞𝐫𝐝𝐞« ᵃʳᵃˡᵃˢ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt