Kapitel 8

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Ajla

Bevor ich zurück zu meinen Freundinnen ging, lief ich wieder in die Toilette. Ich hielt den Waschbecken und stützte mich. Ich schaute rauf zum Spiegel und musste Lachen. Mein Herz klopfte wie wild. Das erste mal war ich ihm so nah. Das erste mal roch ich sein Duft. Wir hätten uns beinahe geküsst Ajla, ist dir das bewusst? Ich fing einfach aus dem nichts anfangen zu lachen und ging wieder zu Sarah. 

Ich musste ihr das erzählen und zwar sofort. Sie würde ausflippen. Als ich gerade auf sie zu kam bemerkte ich, dass sie mit Can redete. Meine Augen wurden größer. Seit wann.. . Mädchen du bist so schnell. Wie schafft sie es jedes mal mit den Jungs zu reden, die sie attraktiv findet und außerdem noch gar keinen einzigen Freund dabei hat. 

Wäre ich nur wie sie, wäre ich schon längst mit Ömer zusammen. Aber ausgerechnet bei Ömer war ich schüchtern. Und das nur bei ihm. Sonst kennt mich jeder anders. Jeder weiß wie verrückt ich bin. Bei ihm fühlte ich mich anders. Ich weiß nicht. 

Ich entschied mich doch nicht zu Sarah zu gehen, weil wenn mich Can jetzt sieht, sagt er es höchstwahrscheinlich meinem Bruder. Also schrieb ich ihr schnell nh Nachricht, dass ich bei Denis war. Denis war der vertrauenswürdigster Junge, dem ich je begegnet bin. Deshalb mochte ich ihn so sehr und wollte es ihm erzählen. Lukas war neben ihm. Egal ich erzähle es ihm danach, dachte ich mir.

Denis

Ajla war heute mal wieder so schön. Eigentlich ist sie immer voll schön aber, wenn sie ihre Haare offen lässt, war sie anders geil. Ich konnte ihr nie sagen, wie sehr ich sie liebte, weil sie mich als ihr bester Freund sah und das sagte sie mir jedes mal aufs neue. Natürlich zerbrach ich jedes mal  aber was sollte ich machen? Sie vertraute mir. 

Ich sah sie wie sie auf uns zukam. ,,Wo warst du Ajla?" fragte ich. ,,Ich war kurz auf der Toilette." sagte sie. ,,Denis, ich muss dir später etwas erzählen." sprach sie ich nickte. Was wollte sie mir denn sagen? Ajla hatte bisher nur einen Freund. Und der war ein richtiger Bastard. Er hat sie so schlecht behandelt und wollte sie nicht loslassen. 

Was wir alles mit ihm durchmachen mussten. Ich hab sie immer unterstützt egal was passiert ist und werde es immer machen, weil ich sie nicht im stich lassen kann. Das wäre Ehrenlos von mir. Auch wenn sie irgendwann mal einen Freund haben sollte, wird das weiterhin so bleiben. Leider..

Sarah

,,Can, arbeitest du"? fragte ich ihn, um ein Gesprächsthema zu öffnen, weil keiner von uns gerade am reden war. ,,Ja. Du?" ,,Ne, ich geh in die Schule. Ich mach dieses Jahr mein Abi, wenn ich es schaff." antwortete ich. Meine Wangen waren so rot. 

Mein Herz klopfte. Ich glaub ich sterbe gleich, dachte ich mir. Erst gestern hatte ich mir Gedanken darüber gemacht, wie es wäre mit ihm zu Reden und jetzt tue ich es. Sarah, hör auf dich die ganze Zeit über einen Jungen zu freuen Mädchen, ermahnte ich mich.

Ömer

Ich setzte mich neben Ozan hin und dachte über die  bekam  bis zum Ende kein Wort mehr aus meinem Mund. Ich wollte einfach mit keinem reden und mit Ozan erst recht nicht. Wie sollte ich in seinen Augen schauen? er hatte mich Bruder genannt. Ich dachte über das ganze noch einmal nach. 

Weil mir schließlich langweilig war, stand ich auf, um in den unteren Bereich nach Ajla zu schauen, was sie gerade machte. Sie tanzte mit Denis und Florentina. Ich mochte diesen Jungen irgendwie nicht. Ich hatte das Gefühl er wollte etwas von ihr, weil er sie die ganze Zeit beobachtete. Und das nicht auf einer normalen Art und Weise sondern er schwärmte. 

Ich formte meine Hände zu Fäusten und ging wieder auf meinen Platz. Die Musik war ziemlich laut. Das war mir unangenehm also entschied ich mich zu gehen. ,,Ozan, Bruder ich hab Kopfschmerzen. Ich geh lieber Nachhause. Bleib du da." sagte ich. Ozan versuchte mich natürlich zu überzeugen, hier zu bleiben aber ich lehnte es ab. 

Als ich mich dann von den Jungs verabschiedete, ging ich runter zu Ajla, weil ich sie gerade allein sah. ich blieb nicht  stehen. Ich flüsterte ihr nur, dass ihr Bruder gleich runter kommen würde und sie aufpassen sollte, ins Ohr und ging dann raus. Sie nickte und bedankte sich kurz, indem sie meinen Arm hielt und mir in mein Ohr ,,Danke" flüsterte. Ich spürte in dem Moment ihre zierliche warme Hand auf meinem Oberarm.

Ajla

Er wollte nicht, dass mich mein Bruder hier sah. So süß von ihm. Das erste mal hielt ich ihn am Arm. Er hatte aufgebaute Muskeln und einen breiten Oberkörper. Das gefiel mir. Als er raus ging rannte ich ihm hastig hinterher, um mit ihm zu fahren.

 Aber er fuhr noch gerade weg. Ich durfte nicht länger hier bleiben und rief deshalb Denis an, weil er uns hierher fuhr. Er kam ohne zu zögern her und fuhr mich Nachhause. Ich umarmte ihn und stieg aus dem Auto. 

Als ich die Haustür öffnete sah ich meine Mutter zu mir kommen. Sie hatte wieder mal auf mich gewartet. Machte sie immer, wenn ich ein bisschen später kam. Als sie mich sah, küsste sie mir auf die Wange und wünschte mir eine gute Nacht. 

Sie musste sehen, dass ich nachhause kam sonst konnte sie nicht schlafen. Die süße. Ich zog mich um, schminkte mich ab und legte mich hin. Nach dem Lärm dort, hatte ich Kopfschmerzen. Ich musste andauernd an den Moment mit Ömer nachdenken. Das war einfach der Wahnsinn. Erstmal das im Auto, dann in der Bar und jetzt das flüstern. Diese drei Momente gingen mir nicht mehr aus dem Kopf.

 Vielleicht war er ja in mich aber konnte es mir nicht sagen? Mir fiel in diesem Moment ein, dass ich immer noch seine Nummer hatte. Wenn ich will, könnte ich ihn auch einfach anschreiben. Aber wie sollte ich anfangen? Was sollte ich ihm denn schreiben? Sollte ich ihm etwa das zweite mal danken, dass er mich vor meinem Bruder gewarnt hat? Ja man das mach ich. 

Was soll ich ihm denn sonst schreiben. Ich nahm mein Handy und tippte auf seine Nummer und ging in den Chat. ,,Ömer, Danke, dass du mich gewarnt hast heute vor meinem Bruder", schrieb ich. Ich dachte noch einmal nach, ob ich es ihm schicken soll. Ich dachte auch nach, ob ich ein ,,Abi" nach Ömer setzten sollte. Ich schickte es ihm einfach ab und legte mein Handy zur Seite.

Ömer

Als ich zuhause ankam, ging ich direkt nach oben. Jeder war am schlafen. Ich ging in das Zimmer von meiner Schwester Esma, um ihr einen Kuss zu geben. Ich hatte sie vernachlässigt. Ich musste unbedingt morgen etwas mit ihr unternehmen. Danach ging ich in mein Zimmer, zog mich an und legte mich auf mein Bett.

 Ich schaute auf mein Handy und sah eine Nachricht von einer unbekannten Nummer. Ich öffnete die Nachricht und las. Ich war schockiert. Das war Ajla. Woher hatte sie meine Nummer? Sollte ich mich jetzt etwa freuen deswegen? Ich schrieb ihr also zurück: ,,Kein Problem. Sag mir lieber bescheid, wenn es dir nochmal passieren sollte, damit dich dein Bruder nicht sieht." sagte ich. 

Ich legte mein Handy auf meinen Nachttisch und sah mir den Mond an. Vielleicht blickten wir sogar gerade gleichzeitig den Mond an...

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Nicht vergessen zu Voten <333

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