Jetzt sitze ich hier zusammen mit Zac und er schaut mich erwartungsvoll an. "Ich will nicht..", flüstere ich leise. "Was? Was hast du gesagt?" Ich senkte meinen Blick. Ich soll mich in Yuu verliebt haben? Was wenn er mich inzwischen hasst? Ich hob den Blick und es sammelten sich schon wieder Tränen in meinen Augen. Ich reibe mir schnell mit meinem Ärmel über die Augen. "Was ist eigentlich mit Lucas? Wieso hast du geweint?" Das ist gerade viel wichtiger, als mein rum Geheul und auch wichtiger als Yuu. Zac schluckt schwer und fing an nervös seine Hände zu kneten.
Fünf Minuten vergingen in denen er nur auf den Boden starrt, dann hebt er auf einmal den Kopf. Er atmet tief durch. "Also ich-", seine zitternde Stimme bricht sofort. "Hey alles gut, erzähl langsam, ja?". Ich bring den Kerl eigen Händig um. "Ich fang mal ganz von vorne an. Also.. heute morgen ist Lucas vor meiner Tür aufgetaucht und meinte, dass er halt.. ähh sagen wir mal Zeit mit mir verbringen wollte, aber in seinem Zimmer... Ich hab mich vielleicht zu schnell gefreut, ich dachte wir würden einen Film schauen oder so...", er holt tief Luft, "In seinem Zimmer haben wir dann auch erst mal harmlose Gespräche geführt, über sowas wie Schule und woher er mich kennt. Wir haben viel gelacht und er hat mich auch... bisschen geärgert, alles also halb so wild, aber dann-" Schon wieder bricht seine Stimme. Ich habe Zac schon seit langer Zeit nicht so aufgelöst gesehen. Er schaut auf den Boden und erzählt weiter: "Auf jeden Fall ist er mir immer näher gekommen und wir haben uns dann geküsst", er wird kurz komplett rot, führt dann seine Geschichte mit zitternder Stimme fort, "Seine eine Hand war dann auf einmal unter meinem Shirt und... also die von Lucas, dann war die andere Hand an meiner Hose und ich habe kurz inne gehalten. Ich wollte nichts mit einer Person machen, von der ich noch nicht mal wusste in was für einer Beziehung ich zu ihm stand. Also hab ich... sein Handgelenk fest gehalten und meinte was er denkt, was wir sind..", ich wusste nicht, dass es zwischen denen schon so weit gekommen ist. "Was hat er gesagt?", frag ich vorsichtig. "Nichts... Er wie ein Grab geschwiegen. Dann hat er mich los gelassen und ist einfach weggegangen.."
Nachdem ich Zac dazu überredet hatte, dass es halb so wild wäre und Lucas bestimmt nur überfordert mit der Frage war, hab ich ihn zu seinem Zimmer gebracht. Er hat sich einfach nur in sein Bett geworfen und hat mir gesagt, dass ich ihn ein bisschen allein lassen soll. Ich hab zwar gezögert, wollte viel lieber für in da sein, aber vielleicht braucht er jetzt nur ein wenig Ruhe. Selbst bin ich gerade auf dem Weg zur Bücherei. Da ist es um dieser Uhrzeit bestimmt ruhig ist, es ist übrigens 21:07uhr. Etwas in Gedanken versunken lauf ich mir den inzwischen bekannten Weg. In der Bücherei angekommen zog ich einmal tief den Geruch von alten Büchern ein, so roch es auch immer im Zimmer meinem Vater. Ich seufzte und lief zu einem Regal, als ich ein kleines Licht bemerkte. Ich schaute hinter dem Regal, dort standen zu meiner Überraschung ein paar Tische und an einem davon saß Yuu. Was er wohl hier macht? Er sieht so konzentriert aus, er saß mit dem Rücken zu mir. Auf seinem Tisch waren mehrere Bücher und er las sie während er neben bei Notizen zu machen scheint. Er hatte so breite Schultern und eine so sonderbare Haarfarbe. Wieso färbt er seine Haare nur immer Weiß?
"Bist du fertig mit starren?" Ich zuckte zusammen, als ich Yuus Stimme hörte. Ich hatte ganz vergessen dass ich ihn an starrte. Ich lief hoch rot an und wusste nicht genau was ich machen sollte. Vielleicht einfach den Raum verlassen? Oder ihn einfach ignorieren? Wäre abstreiten noch möglich? Ich weiß es nicht. "Komm doch her", Yuu drehte sich zu mir um. Ich versteh jetzt warum das Licht so klein war und man es erst erkannt hat wenn man näher dran ging, das Licht kam von einer kleinen Kerze. "Ich wollte dich eigentlich gar nicht stören-" - "Hast du doch schon, also setzt doch einfach zu mir, ich wollte eh später zu dir", die letzten paar Worte flüsterte er, aber ich konnte sie gerade noch so verstehen.
Ich setzte mich neben ihn an den Tisch, Yuu sah so müde aus. Ich griff zu einem der Bücher die auf dem Tisch lagen. Biologie Bücher? Ich blickte hoch und konnte den verschmitzten Gesichtsausdruck von Yuu gerade so erkennen. Ich legte das Buch wieder auf den Tisch und starrte auf die Flame der Kerze an. "Was machst du hier eigentlich?" Ohne den Blick von der Kerze abzuwenden antworte ich: "Ich wollte mich ein bisschen umsehen, beim letzten Mal ging es ja schief." Yuu lacht leise. "Ja stimmt schon, ich hab es kaputt gemacht oder? Ihr hättet euch vielleicht sogar geküsst", ich blicke erschrocken auf.
Yuu hat seine Hand zu einer Faust geballt und schaut auf seine Notizen. "Du bist mies", meine Stimme zittert, "Wieso behauptest du sowas die ganze Zeit? Ich meinte doch, dass ich und Justin nichts-" Yuu schlägt mit seiner Hand auf den Tisch. "Wieso darf dich dann nicht so halten? Fühlst du dich in meiner Gegenwart unwohl? Du bist vorhin einfach weggelaufen, aber als dich Justin umarmt hat, hast du dich nicht gewehrt!" Yuu ist immer lauter geworden und seine Stimme hört in zwischen verzweifelt an. Wie soll ich ihm das erklären? Ich starre stumm die zitternde Flamme an. Einige Minuten in denen wir schweigen vergehen.
"Tut mir lei-", wollte Yuu sich Entschuldigen aber ich unterbrach ihn; "Der Grund warum ich heute weggelaufen bin ist, weil mein Herz mir bis zu meinem Hals schlug und ich- ich werde so nervös wenn du in der Nähe bist. Ich fühl mich nicht unwohl sondern geborgen.. Aber sobald du mir zu nahe kommst werde ich nervös und kann in dem Moment nicht mal mehr links von rechts unterscheiden und trotzdem will ich dir noch näher kommen..." Irgendwann hab ich einfach die Augen zu gemacht, ich konnte ihm nach diesen Worten nicht in die Augen schauen. Dachte ich zu mindestens, denn während ich geredet habe ist Yuu einfach aufgestanden und stand nun hinter mir. Erst als er den Mund öffnet bemerk ich ihn: "Mach die Augen auf", ich öffnete zögernd die Augen und schaute über mich. Yuu hatte sich über mich gebeugt und schaute mich mit einer unbeschreiblichen Intensivität an. Ich stand sofort auf, meine Wangen glühten schon wieder und Yuu stand direkt vor mir. Ich sah sein schwarzes T-Shirt vor mir und wieder konnte ich die Muskeln darunter ausmachen. Yuu kam noch näher.
"Schau mir ins Gesicht", flüsterte er ganz leise, "Bitte nur ganz kurz, ich möchte sehen was du für ein Gesicht machst." Wahrscheinlich ist das, dass unangenehmste was mir je passiert ist. Ich hatte rot geweinte Augen, mein Wangen waren am glühen und mein Haar war komplett durch einander. Trotzdem konnte ich dem Verlangen hoch zu schauen nicht wieder stehen. Also hob ich den Blick und sah in die Augen von Yuu. Er lächelte so sanft, war Yuu schon immer so? Mein Blick fiel schon fast automatisch auf seine Lippen. Yuu kam mir noch näher, ich konnte seinen Körper an meinem spüren und sein Gesicht kam auch langsam näher, seine Augen fixierten mein Lippen. Bis sie sich trafen und er seine Augen schloss, meine weiteten sich leicht. Seine Lippen waren rau und doch weich, ich drückte mich an ihn und er musste kurz in den Kuss lächeln. Ich wünschte dieser Moment würde ewig anhalten.
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Time
FantasyAmi ist eine normale 17-jährige Schülerin, nicht besonders hübsch, talentiert oder auffällig. sie ist gehört zu der schlichten und leisen Sorte Mensch, aber wenn es um ihren besten Freund Zac geht kann sie ziemlich laut werden und wenn dann auch noc...