9. Gedanken

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Paddy saß wieder in den gemütlichen Korbsesseln auf dem Balkon, guckte über die Landschaft und hing seinen Erinnerungen hinter her. Seitdem Johannes Gestern Abend das Outing angesprochen hatte, dachte Paddy nach, er wusste nicht ob er das kann, oder ob er das jemals können wird. Natürlich verstand er Johannes gut, aber es wahr für ihn nun mal komplizierter als für Johannes, was natürlich auch mit seiner Vergangenheit zu tun hatte.

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen als er eine Hand auf seiner Schulter  vernahm. Er guckte hoch und sah in Johannes glänzende und ruhige Augen. Johannes nahm auf der kleinen Couch neben ihm platz "Alles gut?" fragte Johannes sanft. "Sure" antwortete Paddy leise und merkte wie Johannes ihm einen skeptischen Blick zu warf. "Hab nur nach gedacht" fügte er noch schnell hinzu. "Was willst du denn noch machen?" fragte Johannes sanft. "Weiß ich gerade nicht wirklich." antwortete Paddy leise und ließ seinen Blick dabei über die wunderbare Natur schweifen. "Wie sieht's aus mit deinen Schmerzen?" fragte Johannes als nächstes. Paddy löste seinen Blick von der Natur und sah in Johannes Augen. "Heut morgen wahr alles okay aber mittlerweile machen sich die ganzen Blutergüsse wieder bemerkbar" sagte Paddy leise, die Schmerzen waren zwar noch nicht wirklich schlimm, aber er hatte auch keine Lust das sie schlimmer wurden. "Soll ich dann wieder?" fragte Johannes und deutete in Richtung Suite, Paddy nickte und stand dann seufzend auf. Johannes hatte von Dr.Müller eine Salbe für die ganzen Blutergüsse bekommen, Paddy hatte sie vor 3 Tagen das erste mal benutzt und sie half wirklich, seitdem macht er sie immer drauf wenn es anfängt weh zu tun, damit die Schmerzen garnicht erst schlimm werden.

Paddy zog sich sein T-Shirt übern Kopf bevor er sich auf's Sofa legte. Sein Oberkörper wahr immer noch mit Lila-Blau tönen überzogen, aber die Intensität der Farben hatte schon deutlich nachgelassen was ihn natürlich freute, so sah sein Oberkörper, abgesehen von den ganzen Narben wieder einigermaßen okay aus. Die Stichwunde am Bauch wahr bisher gut geheilt, auch sie tat des öfteren noch sehr dolle weh aber dann reichte es immer wenn Paddy sich einfach ein bisschen aus ruhte. Seinen Arm konnte er mittlerweile wieder gut bewegen, ohne Schmerzen, aber die Wunde am Rücken bereitete ihm abends doch immer noch schmerzen, aber das wahr nichts im Gegensatz zu Paddy's Rippen, mit denen hatte er am meisten zu kämpfen.

Er konnte nicht mal länger als 20 Minuten spazieren gehen ohne das seine Rippen anfingen wie wild zu pochen und er Atem Not bekam, das bereitete ihm natürlich starke sorgen denn bald würde seine ID-Tour beginnen, und da musste er fit sein. Die Öffentlichkeit wusste nur von dem Autounfall und nicht von Paddy's späteren Verletzungen, alle dachten er wäre die zeit in einer Reha gewesen, die ihm aber Gott sei dank erspart blieb und er wahr glücklich das Pino alles so geregelt hatte das die Öffentlichkeit das mit ihm und Hannah nicht wusste.

Er schreckte aus seinen Gedanken hoch als Johannes sich neben ihn auf die Couch setzte. "Kann ich?" fragte er kurz, Paddy nickte und legte seinen Kopf auf die Armlehne. Ganz sachte trug Johannes ihm die Creme auf, natürlich tat es Paddy noch ziemlich weh, mehr als er zeigte, aber er hatte einfach keine Lust mehr immer von allen so bemitleidet zu werden und vor alle Dingen hatte er keine Lust mehr schmerzen zu haben, angst zu haben, also versteckte er es einfach. Nachdem Johannes fertig wahr verzog Paddy sich mit seiner Gitarre in eine Abgelegene Ecke wo eine kleine Couch stand, in Gedanken und Erinnerungen versunken starte Paddy in den Himmel und dachte nach.

Als Paddy das nächste mal auf die Uhr guckte wahr es schon 21:27 Uhr. Paddy legte sein Handy wieder zur Seite und widmete sich seiner Gitarre. Immer wieder spielte er 'eins mit dir' von Ewig, immer wieder wurde er von seinen Erinnerungen eingeholt, immer wieder bildete sich ein Kloß in seinem Hals und er merkte wie die Beklemmung wieder Besitz von ihm ergriff. Als Paddy das nächste mal auf sein Handy guckte wahr es bereits 00:46 Uhr, erst jetzt bemerkte er das Johannes ihm 4 mal geschrieben hatte und das er auch angerufen hatte. Seufzend steckte er sein Handy weg und stand auf, seine Rippen pochten schon länger aber es wurde mal wieder schlimmer, genervt weil er wusste das es wieder eine unruhige Nacht werden würde ging er zurück zu den Suiten. Leise schloss er die Tür auf er trat ein und brachte zuerst seine Gitarre weg, bevor er ins Bad ging. Nah 20 Minuten schlich er leise in Richtung Schlafzimmer aus dem gedämmtes licht schien, leicht zögernd weil Paddy wusste das Johannes sich sorgen gemachte hatte, öffnete er die Tür.

Johannes guckte hoch und Paddy sah sofort die Erleichterung in seinen Augen "Man wo warst du denn?" fragte Johannes sofort. "I'm sorry, but I needed time for myself, to ... I don't know ... think?" antwortete Paddy selbst etwas unsicher, denn letzt endlich wollte er ja bloß allein sein, warum genau wusste er nicht, aber er brauchte einfach ein bisschen zeit für sich. "Hats denn geholfen?" fragte Johannes ruhig. "I don't...know?" antwortete Paddy leise, und es wahr ja nichts als sie Wahrheit, er wusste nicht ob es geholfen hatte oder nicht.

"Na komm her" sagte Johannes während er die Bett decke hoch hielt. Paddy entledigte sich schnell seinem Oberteil und kroch dann zu Johannes unter die Decke. "Kannst du mir was versprechen?" fragte Johannes nachdem sie eine zeit lang einfach nur bei einander gelegen hatten. Paddy sah Johannes durch das gedämmte licht in die Augen und nickte.
"Bitte Paddy, rede mit mir. Ich merke doch das etwas nicht stimmt, du bist in letzter zeit so abwesend, unsicher und panisch. Ich weiß das dass alles absolut nicht leicht wahr, aber ich bin für dich da, egal was passiert. Also bitte rede mit mir und las mich nicht außen vor okay?" bat Johannes ihn sanft aber auch ernst. Paddy senkte schuld bewusst die Augen, er wusste doch das Johannes für ihn da wahr, und er wusste auch das er dass vor ihm nicht verstecken konnte, aber er wusste doch selber nicht genau was los wahr.

Nur zusammen, nicht alleineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt