𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟏

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„Asuka, aufwachen, du willst doch nicht schon wieder zu spät kommen?"

Verschlafen rieb ich mir die Augen und widme meiner Uhr einen kurzen Blick. 7.30. Scheiße, schon wieder verschlafen. Erst, nachdem ich meine Augen ein weiteres Mal gerieben habe, bemerke ich meine genervte Mutter, die erwartungsvoll auf mich herunterblickt.

„Asuka, ich sage es jetzt ein letztes Mal. Du musst aufstehen, es ist schon 7.30"

Sie zieht meine Vorhänge weg und einzelne Sonnenstrahlen fallen auf mein Bett. Ich kneife die Augen zusammen und halte meine Hand genervt vor meine Augen, um nicht allzu stark geblendet zu werden. Währenddessen dreht meine Mutter mir den Rücken zu und verlässt mit einem lauten Türknall das Zimmer. Sie hasst es, wenn ich zu spät komme, jedoch hat sie auch gemerkt, dass Standpauken bei einem Morgenmuffel wie mir hoffnungslos sind.

Ich schiebe meine Decke weg und strecke meine Arme weit nach oben zur Decke. Wie ich es hasse, früh aufzustehen. Nachdem meine Handgelenken laut knackten, machte ich mich auf dem Weg zum Bad. Im Halbschlaf machte ich mich der mangelnden Zeit entsprechend zurecht für die Schule. Meine langen braunen Haare ließ ich dabei locker über meine Schultern fallen. Fürs Frühstück blieb keine Zeit mehr, weshalb ich schnell meine Bentobox einpackte, die meine Mutter netterweise schon vorbereitet hatte. Zweimal in Folge spät zu kommen kann wohl kaum gut ausgehen, und dann noch ausgerechnet bei Frau Nakamura in Japanisch, das kann wirklich nicht gut gehen.

Ich schulterte meine Schultasche und versuchte, so schnell wie möglich zu gehen und hoffte währenddessen auf ein Wunder. Auf dem Schulweg sah ich ausnahmsweise kaum Schüler, was wahrscheinlich daran lag, dass der Unterricht vor zehn Minuten angefangen hat. Ein wenig aus der Puste vom zügigen Gehen hielt ich vor dem Schuleingang an und stützte mich an der kalten Steinwand ab. 8.15, gar nicht mal so übel für mich, immerhin war ich gestern zwanzig Minuten zu spät. Stockend atmend begutachtete ich das Schulschild. Karasuno Oberschule.

Ich gehe bereits seit ungefähr einem Monat auf die Karasuno als Erstklässlerin. Dennoch werde ich als „die Neue" abgestempelt, da ich ungeplant mitten im Schuljahr umgezogen bin und somit auch die Schule wechseln musste. Mein Vater ist ein erfolgreicher Geschäftsmann, weshalb wir aufgrund einer großen Gelegenheit in der Präfektur Miyagi vor einem Monat umzogen. Ich bin es ehrlicherweise schon gewohnt, ständig wegen der Arbeit meines Vaters umziehen zu müssen, immerhin ist dies nicht das erste mal. Und es ist auch nicht das erste mal, dass mein Vater mir verspricht, dass das der letzte Umzug sei.

Nachdem sich mein Atem vom Schulweg beruhigt hatte, beschloss ich in den Unterricht zu gehen und bereitete mich mental auf meine Standpauke von Frau Nakamura vor. Als ich die Eingangstür öffnen wollte, unterbrach mich eine unbekannte Stimme.

„Ganz schön dreist, zu spät zu kommen und dann noch fünf Minuten vor dem Eingang zu tagträumen, findest du nicht?" Ich höre ein leises Lachen.

Ich drehe mich um und vor mir stand ein eher großer Junge mit grauem Haar. Ihn habe ich hier bis jetzt noch nie bewusst wahrgenommen, was aber klar war ist, dass er ist definitiv älter ist.

„Ich bin Koshi Sugawara und im dritten Jahrgang" stellte sich der grauhaarige Oberschüler vor.

Wie angewurzelt schaute ich Sugawara nur an und vergaß vollkommen, dass ich eigentlich dringend in den Unterricht musste.

Der Drittklässler schaute mich verwirrt mit einem Schmunzeln auf den Lippen an. 

„Und du bist...?

Mit dieser Frage wurde ich aus meiner Starre geholt und antwortete abrupt mit „ich bin Asuka Takahashi und bin in der ersten Klasse." Es hörte sich vielleicht ein wenig zu sehr eingeprobt an, weshalb Sugawara anfängt, zu lachen.

„Ich habe dich hier aber noch nie gesehen um ehrlich zu sein" hakte er nach.

„Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich neu bin." und in diesem Moment fällt mir ein, dass ich zu Japanisch muss, da mich Frau Nakamura ansonsten umbringen wird.

„Scheiße, Japanisch. Ich muss jetzt wirklich los, nett dich kennengelernt zu haben Sugawara." stammelte ich vor mich hin und riss das Eingangstor auf.

Kurz vor dem Klassenraum atmete ich noch einmal bewusst aus und öffnetet dann leise Tür.

„Ach, wen haben wir denn hier. Asuka. Dir ist schon bewusst, dass unser Unterricht vor 25 Minuten angefangen hat, oder?" fragte Frau Nakamura provokant. Sie war eindeutig genervt und mir war bereits klar, dass das Konsequenzen haben würde. „Ja, entschuldigen sie vielmals" gab ich leise zurück und schlich mich schnell zu meinem Platz. „Möchtest du nicht der ganzen Klasse den Grund deiner Verspätung mitteilen?" hakte sie nach und legte passiv-aggressiv die Kreide auf das Pult. Ich durfte jetzt ja nichts Dummes machen, wenn ich die Woche noch Freizeit haben möchte.

„Also, ehh.. ich."

„Ja, das habe ich mir gedacht. Komm bitte nach dem Unterricht nochmal nach vorn." unterbrach sie mich und lächelte mir voller Schadenfreunde zu.

Meine ganze Klasse starrte mich an, was mir erheblich unangenehm war weshalb ich auf meinen Tisch starrte und leise meine Bücher aus meiner Tasche hervorholte, um nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. In jenem Moment hoffte ich einfach nur, dass die Strafe nicht allzu schlimm sein würde.

Der Unterricht zog sich wie ein Kaugummi und Sekunden vergingen wie Stunden. Nach einer langen langen Zeit war der Japanischunterricht endlich vorbei. Ich packte meine Sachen und war dabei, den Raum zu verlassen bis mich Frau Nakamura zu sich rief.

Stimmt, da war ja was...

„Ich halt es nicht für sinnvoll, dich für eine Woche nachsitzen zu lassen. Stattdessen wirst du etwas für das Allgemeinwohl der Schule tun. Im Lehrerzimmer werde ich fragen, ob jemand Hilfe bei irgendetwas gebrauchen könnte und dich dann informieren. Was jedoch feststeht ist, dass du deine Freizeit für die nächsten zwei Wochen vergessen kannst."

Frau Nakamuras Lächeln konnte ich nicht übersehen, egal wie professionell sie scheinen wollte. Obwohl ich vor Wut hätte platzen könnte, nickte ich nur stumm und machte mich auf dem Weg zu meinem nächsten Unterricht.

Auch die nächsten zwei Stunden fühlten sich wie eine Ewigkeit an und während Herr Suzuki von irgendwelchen Gleichungen sprach, zerbrach ich mir den Kopf, welche Strafe ich wohl bekommen werden würde. Als das Klingeln den Unterricht beendete, war ich die Erste, die die Tür aufriss, um den Raum zu verlassen. Immerhin war jetzt erstmal Mittagspause, was meine Laune wenigstens etwas hob. Doch bereits hinter der Tür erkannte ich Frau Nakamura, die mir höchstwahrscheinlich meine Mittagspause verderben wollte.

„Asuka, ich habe mit Herrn Takeda gesprochen und er meint, dass der Karasuno- Volleyball Club Hilfe beim Aufräumen des Geräteraums und Putzen der Kabinen gebrauchen könnte. Also wirst du jetzt ab morgen für die Nächsten zwei Wochen nach dem Unterricht zum Training des Volleyball-Clubs gehen und dort für Ordnung und Sauberkeit in der Halle sorgen. Viel Spaß". Frau Nakamura ging davon, nachdem sie meinen Tag zu einem Albtraum gemacht hat. Das war so unfair von ihr und wirklich komplett übertrieben. Warum hätte ich denn nicht einfach rechtzeitig aufstehen können?!

ENDE

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Das ist meine allerersten Fanfiction und ich hoffe, das erste Kapitel gefällt euch :D Ich habe mir wirklich viel Mühe gegeben und bin gespannt, wie sich das Ganze weiterentwickeln wird. Ein Cover für die Story und alles Weitere kommt noch :D 

So schön und doch so kompliziert // Haikyuu Fanfiction Kageyama x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt