𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟔

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Immer noch in einer Schockstarre öffnete ich die Haustür und da die Schuhe meiner Mutter im Flur standen, wusste ich, dass sie auch bereits zuhause war. Hoffentlich merkt man mir nicht allzu viel an, denn ich hatte gerade wirklich keine Lust auf eine Fragestunde.

„Hallo mein Schatz, da bist du ja endlich!" kam nun meine Mutter aus dem Wohnzimmer und zog mich in eine liebevolle Umarmung, die mich langsam, aber sicher zurück in die Gegenwart brachte. Ich erwiderte die Umarmung und löste mich anschließend, um meine Sachen abzulegen.

Ich hatte wirklich einen Riesenhunger, weshalb ich sofort in die Küche huschte, um mein Abendessen zu genießen. Heute gab es Reis mit Chicken Teriyaki, eines meiner Lieblingsgerichte, was selbst den schlimmsten Tag im Leben besser machen könnte, davon war ich überzeugt.

Auch meine Mutter folgte mir in die Küche, da sie nun endlich wissen wollte, wie es mit dem Volleyball Club denn so läuft.

„Und, wie machst du dich bei deiner Strafe?" fragte sie nun während ich genüsslich mein Essen aß. Bei der Frage verweilte ich jedoch für eine kurze Sekunde in meiner Position, den Mund dabei weit geöffnet, um die nächste Portion Reis hinein zu schaufeln.

„Eigentlich ganz gut, es ist nicht so schlimm, wie ich gedacht hatte" antwortete ich nun ziemlich oberflächlich, aber immerhin war es die Wahrheit.

„Wie sind die Jungs denn so? Hast du ein paar Freunde gefunden?" hakte meine Mutter nun weiter und stütze ihren Kopf mit ihrer Handfläche auf dem Tresen ab.

„Eigentlich sind alle wirklich nett und haben mich gut ins Team aufgenommen. Mit Sugawara, einem Jungen aus dem dritten Jahrgang und Hinata aus meinem Jahrgang verstehe ich mich besonders gut. Ich würde gar sagen, dass wir Freunde sind" erzählte ich nun eifrig. Solange ich nichts über Kageyama erzählen musste, war alles in Ordnung.

„Das hört sich schön an! Und gibt es da auch jemanden der vielleicht mehr als nur ein Freund für dich ist?" scherzte sie nun und erwartete eigentlich keine ernste Antwort.

Warum kam mir ausgerechnet bei dieser Frage Kageyama vor die Augen? Dieser Junge muss ganz dringend aus meinem Kopf, so viel stand fest. Ich lachte nervös mit meiner Mutter aus Angst, sie würde etwas bemerken, doch das tat sie nicht weshalb auch keine weiteren Fragen folgten. Ein Glück! Als ich zu Ende gegessen hatte, stand ich auf und machte mich auf dem Weg in mein Zimmer.

„Ach, Mama, ich muss morgen früh raus, da ich das Team zu einem Trainingsspiel begleite. Ich werde voraussichtlich gegen Nachmittag wieder zuhause sein" rief ich noch, bevor ich die Küche verließ.

Meine Mutter nickte nur, jedoch konnte ich ihr die Freude, dass ich endlich ein paar Freunde gefunden hatte, nur zu gut ansehen.

In meinem Zimmer angekommen machte ich bereits alles fertig für morgen. Daichi hatte mir noch eine Trainingsjacke gegeben, damit ich auch wirklich dazu gehörte. Er dachte auch wirklich an alles! Vorsichtig hing ich die die schwarze Jacke über meinen Stuhl, sodass ich sie morgen früh schnell finden würde. Nachdem ich bettfertig war, schlüpfte ich in mein kuscheliges Bett und schlief mit Kageyamas Umarmung im Kopf ein. Er war wirklich ein Rätsel.

-Am Nächsten Morgen POV: Kageyama-

Schon 7.50 Uhr, wo bleibt sie denn? Ungeduldig tritt ich den ein oder anderen Kieselstein vor mir weg. Ich wartete nun bereits fünf Minuten vor Asukas Einfahrt, wie gestern abgemacht und sie war immer noch nicht da. Vielleicht war ihr die Situation auch gestern zu unangenehm und sie geht alleine zur Halle. Als ich alleine an meine Aktion gestern dachte, errötete ich schon wieder. Was habe ich Idiot mir nur dabei gedacht, sie einfach zu umarmen?! Ich weiß nicht mal, wieso ich es getan habe, aber seitdem ich gesehen habe, wie Sugawara sie umarmt hatte, war ich nichts anderes mehr in meinem Kopf, als es ihm gleich zu tun. Warum hatte ich sie auch gefragt, mit mir zur Halle zu gehen. Wollte ich etwa, dass alle anderen sehen, wie ich sie begleite?

So schön und doch so kompliziert // Haikyuu Fanfiction Kageyama x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt