𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟏𝟑

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Ich starrte vor meinen leuchtenden Bildschirm während ich die Nachricht gerade sicher zum fünften Mal überflog. OIKAWA WILL MICH ZU SICH NACHHAUSE NEHMEN? UND DIESES HERZ AUCH NOCH. War das etwas Gutes oder Schlechtes? Ich wusste es nicht. Einerseits freute ich mich, ihn morgen wiedersehen zu können, andererseits war ich mir unsicher, wie er reagieren würde. Ich wollte jedoch nicht, dass er meine Zweifel bereits jetzt erkannte, weshalb ich meine Nachricht neutral und einfach hielt:

Ja, das passt. Bis morgen!!

Wow, ich wünschte meine Gedanken wären genauso einfach wie diese Nachricht, doch so war es nicht. Ich versuchte einfach einzuschlafen, damit sich die Nervosität legt, doch keine Chance: egal wie oft ich mich drehte und wälzte, mein Kopf war zu sehr damit beschäftigt sich allerlei Szenarien, wie das morgige Treffen denn wohl ablaufen könnte, auszumalen. Nach etlichen Stunden geprägt von Seufzern und Positionswechseln kam auch ich endlich zur Ruhe und schlief seelenruhig ein.

-Am nächsten Morgen-

Der Schultag verlief wie immer ereignislos und langweilig: viel lernen, wenig reden. Deshalb habe ich mich umso mehr auf das Training mit dem Team gefreut, um ein wenig Spannung in meinen Tag zu bringen. Es war bereits ein Großteil des Teams anwesend und machte sich bereit fürs Training. Auch ich stieß dazu und machte ein paar Vorbereitungen wie immer. Bevor das Training begann, rief Coach Ukai nochmal alle Jungs beisammen, um eine Ankündigung zu machen.

Gespannt, was diese Neuigkeiten denn sein könnten, setzte sich das Team in einem Halbkreis vor den Coach und hörte aufmerksam zu. Auch ich gesellte mich dazu, nachdem ich die letzten Bälle geholt hatte, denn auch ich war gespannt, was für eine Art Ankündigung auf uns wartete.

„So Jungs, ihr fragt euch sicher, weshalb wir uns nochmal kurz vor dem Training versammeln. Der Grund ist folgender: Herr Takeda war so nett und hat ein Trainingscamp mit einigen Teams aus Tokyo organisiert, darunter auch Karasunos ehemaliger Rivale: Nekoma. Das Trainingscamp ist in einem Monat für eine Woche. Bis dahin werdet ihr hart trainieren, um von diesem Camp so viel wie möglich lernen zu können."

Das Ganze Team brach in Jubel aus und Tanaka und Nishinoya rüttelten sich gegenseitig an den Schultern. Man konnte sicher tausend mal ein „Dankeschön, Herr Takeda, sie sind der beste!" hören. Ich freute mich wirklich riesig für das Team, da ich wusste, dass sie seit langem keine Trainingscamps mehr besucht hatten, weshalb ich ihnen diese Freude von tiefsten Herzen gönnte. Andererseits überkam mich auch eine gewisse Traurigkeit, da mir bewusst wurde, dass ich dieses Trainingscamp nicht mehr miterleben werde, da meine Aushilfe schon mit Beginn der nächsten Woche aufhören würde.

Sugawara bemerkte meine Melancholie anscheinend, denn er stand aus dem Gejubel des Teams auf und legte eine Hand auf meine Schulter. Ohne zu fragen wusste er sofort, was mich bedrückte.

„Mach dir nichts draus, Asuka. Du wirst immer ein Teil des Teams bleiben, wenn auch nur mental. Immerhin bleiben wir doch auch nach deiner Aushilfezeit beste Freunde" versuchte er nun, mich aufzumuntern und zerstörte meinen ordentlichen Zopf, indem er mir durch die Haare wuschelte.

Ich zwang mir ein leichtes Lächeln auf. Zwar schätzte ich Sugas Mühen wirklich sehr, doch mir ging dieser Abschied, der nächste Woche wohl oder übel eintreffen würde, nicht aus dem Kopf. Ich hoffte, dass mich das Training diese Gedanken ein wenig vergessen ließ.

Heute hatte ich nicht wirklich viel zutun, weshalb mich Hinata und Tanaka überzeugen konnten, auch mal den ein oder anderen Ball zu spielen. Ich habe sicher zehn mal abgelehnt, doch nach einer guten halben Stunde gab ich auf, da ich wusste, dass sie sowieso weiter auf mich einreden würden, bis ich nachgebe.

Seufzend stemmte ich mich von der Holzbank hoch und folgte den beiden auf die eine Hälfte des Spielfeldes. Ich hatte, bevor ich das Team kennengelernt hatte, wirklich nicht die geringste Ahnung von Volleyball. Jetzt wusste ich immerhin ein paar Regeln und Techniken in der Theorie, weshalb ich mit einem gewissen Selbstbewusstsein an die Sache heranging, doch Fehlalarm: den ersten Aufschlag machte Tanaka und ich sollte ihn annehmen. So wie Tanaka ist, schlug er mit voller Wucht, woraufhin mir der Ball voll ins Gesicht flog und wieder über das Netz abprallte.

So schön und doch so kompliziert // Haikyuu Fanfiction Kageyama x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt