𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟖

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Langsam löste sich Oikawa wieder von mir und stellte somit ein wenig Abstand zwischen uns beiden her. Vollkommen geschockt schaute ich ihm in seine rehbraunen Augen. Der herbe Duft seines Parfüms war immer noch in meiner Umgebung. Hatte mich Oikawa gerade tatsächlich... geküsst? Ein Blick zu den anderen verriet mir, dass auch sie sichtlich schockiert warten.

„Du Mistkerl, was bildest du dir eigentlich ein?!" schrien ihn nun Kageyama und Tanaka gleichzeitig an. Bei Tanaka war es verständlich, er hätte bei jedem anderen Mädchen genauso reagiert, doch Kageyamas Reaktion war mir wirklich ein Rätsel... Ich schien ihm nicht besonders wichtig zu sein und trotzdem mischte er sich in viele meiner Angelegenheiten ein. Erst seine Reaktion wegen Hinata, dann Suga und jetzt auch noch Oikawa. Was wollte Kageyama damit erreichen?

Oikawa reagierte auf die Beschimpfungen nur mäßig. Er blickte sie mit einem herablassenden Lächeln an, woraufhin sich Kageyama mit einem zischenden „Tch, aus dem Weg!" an mir vorbei drängelte und sich zum Ausgang der Halle begab.

Tanaka und Noya hingegen schauten ihm nur kurz hinterher, machten dann jedoch den Anschein, auf Oikawa zu gehen zu wollen. Nein, nein, bitte keine Schlägerei, vor allem nicht meinetwegen.

Und als hätte das Schicksal meine Gebete erhört, packte nun Daichi, der gerade aus der Kabine gekommen war, Noya und Tanaka fest am Kragen.

„Es reicht ihr zwei! Benehmt euch!" schimpfte er die beiden an und blickte nun zu mir.

„Ist alles in Ordnung bei dir oder brauchst du unsere Hilfe, Asuka?" fragte er mich nun.

Daichi war wirklich meine Rettung, er kam gerade noch rechtzeitig.

„Nein, ich denke ich komme alleine klar, ihr müsst auch nicht auf mich warten" antwortete ich ihm nun mit einem dankbaren Lächeln.

„Na gut, dann fahren wir ohne dich zurück, pass auf dich auf" sagte er nun abschließend und signalisierte den anderen, dass sie nun zum Bus gehen würden. Ich war Daichi wirklich dankbar, dass er mir vertraute und keine weiteren Umstände machte. Ihre innere Ruhe machte die Drittklässler unseres Teams wirklich einzigartig und unersetzbar.

„Ach und Daichi" unterbrach ich ihren Weg zum Ausgang noch kurz. Daichi sowie die anderen blieben abrupt stehen und drehten sich allesamt noch einmal zu mir um.

„Ja?"

„Ihr habt wirklich gut gespielt, ihr könnt stolz auf eure Leistung sein" sagte ich nun mit meinem aufrichtigsten Lächeln.

Auch in dem Gesicht unserer Kapitäns konnte ich nun ein Grinsen erkennen.

„Danke, Asuka, bis morgen!" bedankte er sich noch und sie machten sich auf den Weg zum Bus. Auch wenn sie schon um die Ecke des Flurs gegangen sind, konnte man Tanaka und Noya immer noch hören.

„Asuka ist einfach so süß!" hörte man sie erst schwärmen, danach vernahm man jedoch das Geräusch eines Nackenschlags, woraufhin ich ein wenig lachen musste.

Nun widmete ich mich wieder dem Zuspieler der Seijoh, der immer noch neben mir stand.

„Kannst du mir mal erklären, was genau das gerade sollte?!" fragte ich ihn nun mit empörter Stimme, meine Arme dabei vor meinem Oberkörper verschränkt während ich auf eine plausible Erklärung wartete.

„Hehe, das war eigentlich gar nicht so geplant um ehrlich zu sein..." faselte Oikawa

woraufhin er von mir einen ordentlich Stups gegen die Stirn bekam.

„Aua..." reagierte er nun beleidigt und ging mit der Hand über seine Stirn.

Ich wollte nicht mehr über den Kuss reden, nachhause konnte ich jedoch auch nicht, da der Bus natürlich schon ohne mich gefahren war. Also musste ich wohl oder übel noch ein wenig Zeit mit Oikawa verbringen, bis der nächste Linienbus zurück nachhause fuhr. Außerdem wollte ich ihm noch eine zweite Chance geben. Erwartungsvoll stand er immer noch neben mir, doch er war eingeschüchtert und gar nicht mehr so selbstsicher wie vorhin bei der Auseinandersetzung. Oikawa war fast genauso fragwürdig wie Kageyama.

So schön und doch so kompliziert // Haikyuu Fanfiction Kageyama x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt