𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟏𝟏

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Der braunhaarige Zuspieler legte seine Hand in meine ohne auch nur ein Wort zu sagen. Langsam wendete sich mein Blick nun zu unseren verschränkten Händen, die so gut wie perfekt ineinander passten. Sein Hand war wirklich groß, sodass meine eigentlich durchschnittlich große Hand darin verloren ging. Durch die Berührung unserer Handflächen spürte ich ein paar kleine Schrammen an seiner Hand.

Ob diese wohl vom Volleyball kommen?

Ich spürte Oikawas Blick auf mir ruhen, als wenn er eine Bestätigung, eine Erlaubnis von mir erwartete. Ich blickte zu ihm hinauf und nickte bestätigend, um ihm ein wenig Sicherheit zu geben, woraufhin er zufrieden meine Hand leicht drückte.

Oikawa war wirklich wie ausgewechselt, wenn wir alleine waren. Er war fürsorglich, bodenständig, gar ein wenig unsicher. Das würde ich mir wahrscheinlich nicht ein mal selbst glauben, hätte ich es nicht mit eigenen Augen gesehen...

Wir gingen die Straße weiter hinunter, bis wir an einer kleinen Eisdiele ankamen. Wow, ich wusste von dieser gar nicht, Oikawa jedoch anscheinend schon, denn er führte mich in die Eisdiele hinein und steuerte auf einen Tisch für zwei Personen zu. Da ich bis vorhin noch nicht einmal wusste, dass wir ein Eis essen gehen, folgte ich ihm einfach stumm.

Die Eisdiele war nicht sonderlich groß, aber gemütlich und einladend, sodass ich mich gleich wohl fühlte. Mit zwei anderen Personen waren wir die einzigen Gäste, was wahrscheinlich daran lag, dass die meisten Leute ein Eis auf die Hand nahmen.

Oikawa schob mir die Karte an meinen Platz, sodass ich sie ohne weitere Umstände greifen konnte.

„Bestell heute alles, wonach dir ist!" forderte er mich nun liebenswürdig, aber auch ernst auf.

Ich nickte ihm lächelnd zu und musterte die Karte gründlich, wohlwissend, dass ich wie immer ein Spaghettieis mit Erbeersoße nehmen würde. Aber naja, es hätte ja ein total besonderes Eis, was ich unbedingt ausprobieren muss, draufstehen können. Dies war jedoch nicht der Fall, weshalb ich nach dem Prinzip „Spaghetti-Eis über Allem" ging.

Auch Oikawa schien mit seiner Auswahl fertig zu sein, denn er faltete die Karte zusammen und legte sie entschlossen beiseite. Da auch ich bereit fürs Bestellen war, tat ich es ihm gleich.

Ein sympathischer, nicht allzu alter Kellner scheint unsere Zeichen erkannt zu haben und ging auf unseren Tisch zu. Er nahm unsere Bestellungen auf und verschwand hinter einer Tür, die wahrscheinlich in die Küche führte.

Oikawa seufzte nun plötzlich auf und stütze mithilfe seiner Hände den Kopf auf dem runden Tisch ab und musterte mich nun mit seinen rehbraunen Augen genau.

„Also, sag schon, warum hast du mich gestern angerufen?"

Ich begann, unter dem Tisch an meinem T-Shirt zu zupfen, da ich nicht mit einer solch direkten Frage gerechnet hatte. Nachdem einige Sekunden vergingen, versuchte ich sie so gut wie möglich zu beantworten.

„Ja, also das ist eine gute Frage. Ich will nun wirklich ehrlich mit dir sein, denn ich hatte dich angerufen, um mit dir zu reden."

Oikawa zog nun gespannt, aber auch kritisch seine Augenbrauen hoch und starrte mich weiterhin tiefdringend an. Er wollte anscheinend kein einziges Wort verpassen oder überhören, denn seine Aufmerksamkeit lag ganz bei mir.

„Also es ist so und zwar hat Ka-"

„So, einmal das Spagetti-Eis mit Erdbeersoße für die Junge Dame und der Banana-Split für den Herren" unterbrach mich der Kellner, der uns nun das Essen vor die Nase stellte, und verließ unseren Tisch mit einem „Guten Appetit".

Beide unsere Bestellungen sahen wirklich gut aus und ich konnte es kaum erwarten, es zu probieren. Eis macht mich einfach immer glücklich, so glücklich, dass ich schon wieder vergass, dass ich Oikawa doch gerade noch von dem Vorfall erzählen wollte.

So schön und doch so kompliziert // Haikyuu Fanfiction Kageyama x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt