𝐊𝐀𝐏𝐈𝐓𝐄𝐋 𝟏𝟐

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„Dieses Mal ein wenig höflicher. Darf ich?" fragte er nun. Ich konnte bereits ahnen, was er mit diesen mysteriösen Worten meinte und mit einem leichten Nicken bestätigte ich sein Vorhaben.

Sein Gesicht näherte sich nun meinem, sodass ich seinen warmen Atem gegen mein vergleichsweise kaltes Gesicht spürte. Auch ich lehnte mich ein wenig schräg nach vorne, bis sich unsere Lippen trafen. Meine Hände legte ich geschmeidig hinter seinen Nacken und zog ihn dabei noch ein wenig näher zu mir. Ich spürte, wie meine Taille von seinen großen, starken Armen umschlungen wurde, weshalb mein Herz kurz aussetzte.

Der Kuss war atemberaubend, so atemberaubend, dass nichts auf dieser Welt diesen Moment zerstören hätte können.

Nach einigen Augenblicken lösten wir uns von einander, Oikawas Hände blieben jedoch an meiner Taille. Der Zuspieler der Seijoh, hier und jetzt mit mir unter dem Sternenhimmel, wer hätte gedacht, dass aus diesem oberflächlichen Kuss vor einigen Tagen so etwas werden würde... Ich musste kopfschüttelnd grinsen, was Oikawa offensichtlich bemerkte.

„Warum grinst du so blöd?" scherzte er nun und wartete gespannt auf eine Antwort.

„Ach, ich musste mich gerade nur an den Kuss von vor ein paar Tagen erinnern, ich hätte nicht gedacht, dass du das hier wirklich ernst meinst, immerhin gibt es tausende Mädchen die für einen Hauch von deiner Aufmerksamkeit sterben würden!"

Oikawa lachte peinlich berührt.

„Hör doch auf mich an diesen peinlichen Kuss zu erinnern, Asuka!! Ich weiß auch nicht, warum, aber du hast mich einfach von Anfang an in deinen Bann gezogen. Dieses Unschuldige, ein wenig Tollpatschige, Fürsorgliche... Fakt war, dass ich dich einfach nicht mehr aus dem Kopf kriegen konnte und dich unbedingt wiedersehen musste, um dem auf den Grund zu gehen und tja, hier bin ich wohl" erklärte er während er sich unsicher am Hinterkopf kratzt.

Ich lächelte ihn an und und legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab. Trotz dieser nächtlichen Kälte strahlte Oikawa eine unfassbare Wärme aus.

Dicht nebeneinander schauten wir nun schweigend in den Himmel und beobachteten die Sterne, als wäre die Zeit für diesen Moment stehen geblieben.

-kurzer Timeskip-

Oikawa war gerade in den Bus eingestiegen, immerhin war es schon längst dunkel geworden. Mit einem permanenten Lächeln auf meinen Lippen machte auch ich mich auf den Weg nachhause und ließ das Treffen dabei revu passieren. Oikawa hatte mich tatsächlich geküsst und meinte es ernst mit mir, ich konnte es immer noch nicht fassen. Oikawa, der Mädchenschwarm überhaupt, verliebt in mich?! Vor lauter Freude merkte ich schon gar nicht, wie blöd ich mit diesem Lächeln und meinen kleinen Freudensprüngen ausgesehen haben muss, doch dies war mir egal, selbst Kageyama hätte vor mir stehen können und es wäre mir egal gewesen, so freudengetränkt war ich in jenem Moment.

Zuhause angekommen machte ich noch ein paar Hausaufgaben, auch wenn meine Konzentration wirklich zu wünschen ließ, und legte mich anschließend geschafft ins Bett. Obwohl mein Körper einfach nur schlafen wollte, hatte mein Kopf so viele Fragen.

War ich wirklich in Oikawa verliebt?

War er in mich verliebt?

Wie geht es jetzt mit uns weiter? Kommen wir zusammen oder war das ein einmaliges Treffen?

Was wir das Team davon halten?

Die rosafarbene Brille vom Nachhauseweg ließ nach und stattdessen gab es so einige Fragen, die mir in den Sinn kamen und mich beunruhigten, da ich keine Antworten fand. Liebe war wirklich schön, doch zur selben Zeit so furchteinflößend. War das überhaupt Liebe oder ist es einfach nur eine Ablenkung von meinen eigentlichen Problemen? Mein Kopf stellte meine eigenen Gefühle in Frage und ließ mich an ihnen zweifeln. Frustriert schmiss ich eines der Kissen auf meinen Kopf, in der Hoffnung, dass es meine Sorgen ersticken könnte, doch dies war nicht der Fall. Es ist also wie man so schön sagt: Liebe macht einen wirklich verrückt.

So schön und doch so kompliziert // Haikyuu Fanfiction Kageyama x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt