Zurück nach Hogwarts - Teil 1

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Einige Tage später, hatte ich auch Dumbldores 2. Brief erhalten. In diesem schrieb er, dass ich am 1. September mit dem Hogwartsexpress anreisen und die große Halle durch die Lehrertür betreten sollte.

Schon einige Wochen, bevor das neue Schuljahr anfing, hatte ich angefangen zu packen. Den Abend vor dem ersten September, hatte ich kaum ein Auge zugetan, so aufgeregt war ich. Aber dann war er da. Der 1. September. Der Tag an dem ich wieder zurück nach Hogwarts kehren würde. Der Tag an dem ich wieder nach Hause käme.

Ich stand an besagtem Tag extrem früh auf. Ich konnte einfach nicht weiter rumliegen und nichts machen. Ich schlenderte ein letztes Mal durch meine Wohnung. Vor einem großen Spiegel machte ich halt. Die Person die ich darin erblickte, sah irgendwie krank aus. Dunkle Augenringe stachen unter meinen Augen extrem hervor. Sie hoben sich unübersehbar von meiner blassen Haut ab. Was so ein bisschen Schlafmangel doch ausmachen konnte. Schnell begab ich mich in mein Zimmer um das Problem zu lösen. Es kostete mich einige Zeit und Mühe die Augenringe mit etwas Make up zu verstecken. Aber es lohnte sich. Man sah nichts mehr. Es war mir unfassbar wichtig, einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen.

Irgendwann war es Zeit. Ich nahm mein Gepäck und meine Eule, bevor ich begann, mich schnell um meine eigene Achse zu drehen. Dann setzte das bedrückende Gefühl, als würde man durch einen engen Schlauch gedrückt werden, ein. Ich fing an, den Bahnhof Kings Cross leicht verschwommen vor mir zu sehen. Meine Sicht klarte auf und augenblicklich überkam mich ein Gefühl von Übelkeit. Ich versuchte mich zusammenzureißen und betrachte den Eingang des Bahnhofs. Heute waren wieder besonders viele Muggel unterwegs. Ich nahm mein Gepäck und reihte mich ebenfalls in die Menschenmassen ein. Ich wollte so wenig Zeit wie möglich auf dem überfüllten Bahnhof verbringen. Ich hatte allerdings etwas Schwierigkeiten, mich an den ganzen Muggeln vorbei zu quetschen.

Nach geraumer Zeit, stand ich endlich am Gleis 9 ¾ . Es war wesentlich leerer als auf dem Hauptbahnhof. Aus dem Schornstein der Lock kamen schon dicke Rauchwolken, welche in den blauen Himmel aufstiegen. Ich beobachtete die Menschen um mich herum, als auf einmal jemand in mich hineinstolperte.

 „Oh entschuldigen Sie Miss."   kam es von einem kleinen Mädchen, welches im gleichen Moment, den Kopf beschämt zu Boden senkte.

 „Das macht doch nichts. Das kann doch jedem mal passieren."   beruhigte ich sie. Für einen Moment schien sie nicht recht zu wissen, was sie sagen sollte, da sie mich mit einem fragendem aber auch zugleich verwirrtem Blick ansah. Womöglich hatte sie mit einer Standpauke gerechnet gehabt. Aber so war ich nicht. Ich lächelte sie mit einem warmen Lächeln an, welches sie nach einigen Sekunden der Verwunderung erwiderte und davon hüpfte.

Ich ließ mein Gepäck verstauen und machte mich auf den Weg zum Zug, um mir ein freies Abteil zu suchen. Die meisten Schüler saßen schon im Zug, da es nur noch wenige Minuten bis zur Abfahrt waren. Ich lief grade durch den Waggon der Slytherins, als ich einen Jungen nicht weit weg von mir, rufen hörte.

 „Wen haben wir denn hier? Dich habe ich ja noch nie in Hogwarts gesehen. Setz dich doch zu uns süße! ". 

Ohne ihn eines Blickes zu würdigen, lief ich weiter und ließ mich kurz darauf  auf die Sitze eines noch leeren Abteils sinken. Die Situation von eben ließ mich vollkommen kalt. Ich hatte sowas schon oft zu hören bekommen. Ich erfüllte eine Art Schönheitsideal. Oft schon habe ich mir gewünscht anders Auszusehen. Größtenteils wegen diesen Aussagen. Auf der einen Seite, ist es zwar ein Kompliment, aber nach einiger Zeit kann es einem echt auf die Nerven gehen. Meist gucken die Leute deshalb auf dein äußeres. Bei keinem Jungen kannst du dir wirklich sicher, sein ob er dich wirklich mag, oder dich nur mag, weil du schön bist. Noch lange dachte ich über mich selbst nach, bevor ich ein Buch aus meinem Umhang zog und in eine komplett andere Welt eintauchte.

Als ich das erste Mal wieder von den Seiten meines Buches aufsah und aus dem Fenster blickte, konnte ich nur mich darin erkennen. Draußen war es so dunkel, dass ich mich durch die Beleuchtung des Abteils selbst darin spiegelte. Ich betrachtete mein Spiegelbild zufrieden. Ich hatte zuhause gute Arbeit geleistet. Meine braunen Haare lagen in Locken auf meinen Schultern. Durch einen Eyeliner und einen dezenten Liedschatten hatte ich meine grauen Augen perfekt in szene gesetzt. Meine leichten Sommersprossen ließen mein Äußeres noch süßer wirken. Nun wich mein Blick von meinem Gesicht und wanderte meinen Körper herab. Ich trug ein dunkelgrünes, lockerfallendes Kleid. Durch einen dünnen Gürtel, wurde meine Figur noch besser hervorgehoben. Da ich relativ klein war, trug ich schwarze Stiefel mit Absatz. Ein ebenfalls schwarzer Umhang lag locker um meinen Schultern. Ich schaute nochmal kritisch in mein Gesicht. Obwohl ich bereits 18 war, sah ich nicht unbedingt so aus.

In dem Moment machte ich mir das erste Mal Gedanken. Würden die älteren Schüler überhaupt Respekt vor mir haben? Würde ich mich durchsetzen können? Was wenn nicht? Als ich merkte, wie der Zug auf langsamer wurde, verbannte ich diese Gedanken in die hinterste Ecke meines Kopfes.



881 Wörter | Sorry, ich musste das Kapitel leider Teilen, da es sonst etwas zu lang geworden wäre. Ich hoffe der erste Teil des Kapitels hat euch trotzdem gefallen :)

Liebe Grüße, bleibt gesund und habt noch einen zauberhaften Tag <3 

Millie Sophie Davis - zurück nach HogwartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt