Ein weiterer Angriff

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Mitten in der Nacht wurde ich durch zwei Stimmen unsanft aus meinem Schlaf gerissen. Eine von ihnen erkannte ich auf Anhieb; Potter. Die andere war mir fremd.

Ich öffnete vorsichtig eines meiner vorher noch geschlossenen Augen, um mir ein Bild von der Situation zu machen, welche sich wenige Meter von mir entfernt abspielte.

Ein etwa 1 Meter großer Hauself stand am Fußende von Potters Krankenbett. Besagter Junge saß kerzengrade im Bett. Die beiden waren in ein intensives Gespräch verwickelt. Ich beschloss mein Auge wieder zu schließen, so zu tun als tun als würde ich noch schlafen, als hätte ich von all dem nichts mitbekommen.

Mir war selbstverständlich klar, dass man so etwas nicht tun sollte. Es war eine Frage der Höflichkeit. Allerdings übermannte mich meine Neugier.

„Fast hätten die Ron und mich rausgeschissen!" erklärte Harry mit gedämpfter aber empörter Stimme.

Das wusste ich nicht. Schon nach diesem einen Satz tauchten einige Fragen in meinem Kopf auf. Ich schob sie schnell wieder bei Seite, um mich voll und ganz auf die Konversation der zwei vor mir konzentrieren zu können.

„Dann wären Sie aber immerhin von hier weg. Harry Potter muss nach Hause fahren! Hat denn nicht mal Dobbys Klatscher gereicht?" Der Hauself, welcher nur in Lumpen gekleidet war, schien aufgebracht zu sein.

Weitere unzählige Fragen fanden Platz in meinem Kopf. Warum sollte Potter hier weg? War es wegen diesem Spruch an der Wand; wegen der Kammer des Schreckens?

„Dobbys Klatscher? Du bist dafür verantwortlich, dass mich der Klatscher verfolgt hat?" sprach Potter, eine meiner vielen Fragen laut aus.

Auch wenn er flüsterte konnte man genau heraushören, dass er sauer war. Ich tat währenddessen immer noch so, als wenn ich schlafen würde. Wenigstens einmal eine Schauspielkunst, welche ich ohne Zweifel beherrschte; mich schlafend stellen.

„Dobby ist deswegen auch mehr als untröstlich Sir. Dobby hat sich zur Strafe die Hände gebügelt." Sprach Dobby mehr oder weniger ruhig.

Bei dem Gedanken daran, wie seine Hände jetzt wohl aussehen mussten, schauderte ich in Gedanken. Ich war durchaus froh, dass ich meine Augen geschlossen hatte.

„Wenn du nicht abhaust bevor meine Knochen wiederkommen, drehe ich dir dafür den Hals um!" Es war nun nicht mehr zu überhören; Harry war wütend.

Vorsichtig öffnete ich ein Auge, um das Geschehen nun auch Bildlich verfolgen zu können.

Dobby schluckte einmal schwer, bevor er einen Satz machte und etwas unbeholfen vom Bett plumpste. Harry stand nun ebenfalls auf. Er ging bedrohlich einige Schritte auf die kleine Kreatur zu. Dieser wich zurück und lief einmal um das Krankenbett herum. Dann ertönte ein Geräusch im Korridor vor dem Krankenflügel.

Mit einem Satz stand Dobby nun wieder auf Harrys Bett und sah sich im Raum um, ehe er sich wieder Harry zuwandte.

„Hören Sie. Hören Sie!" Harry kam etwas näher auf Dobby zu. Er drehte mir somit den Rücken zu.

„Es dauert nicht mehr lange, dann werden sich hier grauenvolle Dinge zutragen. Harry Potter kann nicht in Hogwarts bleiben! Nun da die Geschichte wieder von vorne losgeht."

Ab dem Zeitpunkt habe ich gar nichts mehr verstanden. Hogwarts war einer der Sichersten Orte die es gab. Wieso sollte sich dies auf einmal geändert haben? Was sollten das für grauenvolle Dinge sein? Es rasten so viele Fragen und Gedanken gleichzeitig durch meinen Kopf, ich wusste gar nicht worüber ich zuerst nachdenken sollte.

Millie Sophie Davis - zurück nach HogwartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt