Millie Sophie Davis - zurück nach Hogwarts

Sirius Black

Das Abendessen in der großen Halle war beendet und alle Schüler waren bereits auf dem Weg zu ihren Schlafsälen. Hastig quetschte ich mich an einigen Schülern vorbei, die Treppe hinauf, in der Hoffnung, Harry noch zu erwischen, bevor er den Gryffindor Gemeinschaftsraum betrat. Suchend überblickte ich die Schülermenge vor mir und ließ anschließend meinen Blick auch über die Schüler auf den höheren Treffen schweifen, als ich ihn nicht vor mir ausmachen konnte. Ich entdeckte ihn auf einer Treppe über mir, welche sich gerade in Richtung des Eingangs zum Gemeinschaftsraum der Gryffindors drehte. Hastig eilte ich ihm hinterher, wobei ich gegen den Ein oder Anderen Schüler stieß und einmal fast eine Stufe verfehlte, bis ich direkt hinter ihm stand.

Um seine Aufmerksamkeit zu bekommen legte ich ihm meine rechte Hand auf die Schulter, was ihn zu mir sehen ließ. Ich öffnete bereits meinen Mund um ihm mein Anliegen aufzutischen, als ein kleines rothaariges Mädchen die Aufmerksamkeit aller auf sich zog.

„Die fette Dame, sie ist weg!"

Alle Blicke schnellten zu der Kleinen. Ungläubig sah ich mich um. Um mich herum begannen Schüler zu murmeln und zu brabbeln, während die Leute in den Gemälden aufgeregt hin und her eilten. Stocksteif blieb ich stehen und versuchte über die Köpfe der Schüler hinaus einen Blick auf das Gemälde zu werfen.

„Seid still, der Direktor ist da", versuchte ein älterer Gryffindor mit Vertrauensschülerabzeichen die Situation unter Kontrolle zu bringen.

„Macht Platz. Macht Platz", durchschnitt Filchs krächzende Stimme die Luft. Angestrengt kämpfte sich der Hausmeister mit einer Lampe in seiner rechten Hand an den Schülern und auch an mir vorbei, dicht gefolgt von Albus.

„Ihr sollt Platz machen, habt ihr nicht gehört", wiederholte der Vertrauensschüler. Die Schüler gingen etwas auseinander, um Dumbledore durch zu lassen. Die Chance ergreifend, das Gemälde aus der Nähe betrachten zu können, folgte ich Albus, während ich dem Gryffindor einen genervten Blick schenkte.

„Los doch, bei Seite!", meckerte Albus und kämpfte sich dicht gefolgt von mir auch an den letzten Schülern vorbei.

Stumm betrachteten wir das leere Gemälde oder das, was davon noch übrig war. Das kleine Mädchen hatte Recht gehabt, die fette Dame war verschwunden. Was noch übrig blieb, war ein leeres Gemälde, mit großen Rissen, welche durch die Mitte verliefen. Vorsichtig strich Dumbledore mit den Fingern über die Risse und hielt einen herunterhängenden Fetzen wieder an Ort und Stelle, bevor er sich zu Filch umdrehte.

„Mr Filch, rufen sie die Geister zusammen. Sie sollen jedes Gemälde im gesamten Schloss nach der fetten Dame absuchen."

Es wunderte mich, dass der Hausmeister dem Schulleiter nicht einmal anguckte, als er mit ihm sprach, also folgte ich seinem starren Blick und sah nur aus dem Augenwinkel wie Filch die Hand hob, um Albus etwas zu zeigen.

„Geister sind dafür nicht nötig Professor. Da ist die fette Dame", sagte Filch in seiner täglichen Monotonie und zeigte auf ein Gemälde auf einem höheren Treppenabsatz.

Zwischen den Schülern brach wieder ein Gemurmel aus und alle eilten auf besagten Treppenabsatz.

„Weg", sprach Dumbledore etwas lauter und kämpfte sich erneut, dich gefolgt von mir, an ein paar Schülern vorbei. Vor einem weiteren Gemälde kam er zum Stehen. Über seine Schulter blickend, betrachtete ich das Bild. Darin war eine Art Savanne zu sehen, mit einem dunklen Wildschwein. Hinter dem großen Tier bewegte sich etwas. Ich musste zwei Mal hinsehen, bis ich erkannte, dass es die fette Dame war.

„Nicht doch", sprach Dumbledore. „Wer hat Ihnen das angetan?"

Langsam erhob sich die fette Dame hinter dem Tier, indem sie dich mit den Händen auf seinem Rücken abstützte und sah sich ängstlich um. Als ich in ihr Blickfeld trat, war für den Bruchteil einer Sekunde ein erleichtertes Lächeln auf ihrem Gesicht zu sehen. Anschließend wandte sie sich wieder an Dumbledore.