Der erste Teil der Ferien war für mich eine willkommene Abwechslung. Ich traf mich wieder mit einigen meiner alten Freunde, erzählte ihnen von meinem neuen Beruf, wir feierten meinen neunzehnten Geburtstag und verbrachten viele meiner freien Stunden miteinander. Leider hatten nicht alle meine Freunde die ganze Zeit frei und mussten ihren Jobs, zum Ende der Ferien, wieder nachgehen. Für mich zog sich die restliche Zeit wie Kaugummi dahin.
Ich saß auf meiner Fensterbank, in meinem kleinen gemütlich eingerichteten Wohnzimmer, welches zur Straße ausgerichtet war und beobachtete gelangweilt die Umgebung, durch mein geöffnetes Fenster. Meine heiße Teetasse umklammernd, ließ ich meinen Blick erst über die gepflasterte Straße und dann über die Nachbarhäuser schweifen. Es hatte sich kaum etwas verändert, in der Zeit, wo ich weg gewesen war. Durch ein Fenster eines Nachbarhauses, welches direkt auf meiner Augenhöhe war und zudem noch gerade gegenüber, konnte ich die schwarz -weiß gefleckte Katze beobachten. Jeden Nachmittag saß sie an dem Fenster und beobachtete gespannt das Geschehen auf der Straße. Ursprünglich hatte ich mir einmal vorgenommen, zu den Nachbarn zu gehen und zu fragen, wie sie denn hieß. Da ich mich jedoch nie getrau hatte, gab ich ihr insgeheim den Namen Daisy.
Ich schloss für einen kurzen Moment die Augen und genoss die letzten warmen Sonnenstrahlen der untergehenden Sonne. Ein kreischendes Geräusch ließ mich meine Augen wieder aufreißen und ich konnte noch rechtzeitig den Kopf einziehen. Dabei viel meine Tasse klirrend zu Boden und zerbrach in unzählige Teile. Mit leicht säuerlichem Blick strafte ich den Waldkauz, welcher gerade mit einer unmenschlichen Geschwindigkeit durch mein Fenster geflattert kam und sich anschließend auf der Lehne einer meiner Holzstühle niedergelassen hatte. Auf Zehnspitzen durchquerte ich die Lache aus Scherben und einem kleinen Rest Tee. Ich wollte dem Überraschungsgast gerade den Brief aus dem Schnabel nehmen, als er ihn einfach vor meine Füße fallen ließ. Ich rollte einmal genervt mit den Augen und bückte mich dann, um das, in einen Briefumschlag verpackte Stück Pergament, vom Boden aufzuheben.
Ich lehnte mich mit der Hüfte an meinen Küchentisch und riss den Pergamentumschlag auf. Es war ein Brief aus Hogwarts. Vermutlich wieder etwas von Dumbledore, wegen meiner Anreise oder anderen Informationen über das neue Schuljahr. Ein bisschen ärgerte ich mich über den Schulleiter. Hätte er nicht wieder seinen Uhu schicken können, so wie letztes Jahr? Der wäre mir um Welten lieber gewesen. Ich wollte gerade damit beginnen, die Zeilen grob zu überfliegen, als ich schon bei den ersten Worten stockte. In dem Brief, der sich über eine ziemlich lange Pergamentseite zog, teilte Dumbledore mir mit, dass sich Harry morgen im Tropfenden Kessel befinden würde und bat mich, ihn zu warnen.
Warnen? Wovor soll ich Harry denn warnen? Ich stieß mich wieder von meinem Küchentisch ab und war gerade im Begriff mein Fenster zu schließen, als ich Cecile nicht allzu weit weg ausmachen konnte. Langsam flog sie durch das Fenster hinein und ließ sich ohne großes Drama auf meinem Arm nieder, welchen ich ihr hingehalten hatte. Im Schnabel trug sie den Tagespropheten, auf den ich seit heute Mittag wartete. Wo sich diese Eule nur wieder rumgetrieben haben musste? Ich nahm ihr den Tagespropheten ab und setzte sie neben dem Kauz ab. In einem Atemzug war die einst zusammengerollte Zeitung ausgerollt und hatte ihren Weg auf meinen Küchentisch gefunden. Zentral auf der Titelseite prangte ein riesiges Bild eines mir bisher nur aus Erzählungen bekannten Mannes. Darüber stand in dick gedruckten Buchstaben; Aus Askaban geflohen.
Das Blut gefror mir in den Adern. Sirius Black. Einer der treusten Anhänger von Voldemort.
Aus Askaban geflohen? Wie war das möglich? Noch nie hat es irgendjemand geschafft aus Askaban zu entkommen. Ich kniff die Augen etwas zusammen und begann angestrengt zu überlegen, was ich jetzt machen sollte. Zugegebenermaßen war es nicht gerade effektiv, da mich dieser nervige Waldkauz, durch sein ununterbrochenes Gekreische, ständig aus den Gedanken riss. Die erste Maßnahme die ich umsetzte, bestand darin, den Kautz wieder zurück zu Dumbledore zu schicken. Einen Brief gab ich ihm zwar nicht mit, aber atmete erleichtert auf, nachdem ich das Fenster wieder geschlossen hatte. In Windeseile rannte ich durch meine Wohnung und begann in Rekordzeit meine Koffer zu packen. Erst spät in der Nacht ließ ich mich erschöpft in mein Bett fallen. Ich hatte alles so weit zusammengesucht, dass ich morgen nur noch einige Kleinigkeiten einpacken müsste. Kaum hatte mein Kopf das Kissen berührt, war ich wieder hellwach. Ich wälzte mich noch eine ziemlich lange Zeit im Bett herum. In meinem Kopf herrschte ein Krieg aus Gedanken, welchen ich versuchte zu bändigen, vergeblich. Entnervt griff ich nach einer der Phiolen aus der Box mit Tränken, welche Poppy mir zu Weihnachten geschenkt hatte. In einem Zug war eine der Phiolen geleert und ich begann langsam aber sicher in den Schlaf über zu driften.
Am nächsten Morgen ließ mich ein lautes Kreischen hochschrecken. Mit weit aufgerissenen Augen durchsuchte ich mein Zimmer nach der Quelle des Geräusches. Als mich die Erkenntnis traf, dass es nur Cecile war, ließ ich mich wieder zurück in mein Kissen fallen. Cecile ließ sich davon gar nicht beirren und hackte mit ihrem Schnabel ununterbrochen gegen die Gitterstäbe ihres Käfigs.
„Cecile! Ich kann dich nicht rauslassen. Hinterher verschwindest du wieder den ganzen Tag. Ob du Lust hast oder nicht, du wirst mit in den Tropfenden Kessel kommen!" murmelte ich eher zu mir selbst, als zu meiner reizenden Eule und rieb mir mit den Handrücken in den Augen.
Gute 2 Stunden später, stand ich voll bepackt in meiner Wohnung und war bereit zur Abreise. Ich disapperierte und stand wenige Augenaufschläge später vor der Tür zum tropfenden Kessel. Im inneren überflog ich mit den Augen alle anwesenden Personen. Als ich Harry sah, stieß ich die Luft aus, welche ich unbemerkt angehalten hatte. Eilig quetschte ich mich an einigen Menschen vorbei und versuchte Harry zu erreichen. Aufgelöst versuchte ich einige Wort zu formen.
„Oh Gott, Harry, ich bin so froh, dass es dir gut geht. Wegen Sirius Black, ich – du ..."
Neben meinem Gestotter, fuhr ich mir mit den Fingern durch die offenen Haare. Etwas atemlos, beließ ich es erstmal bei meinen vorherigen Worten. Ich wusste in diesem Moment nicht, was ich ihm erzählen konnte und vor allem, was er schon wusste. Harry schien dies bemerkt zu haben und begann zu sprechen, bevor eine unangenehme Stille entstand, wofür ich ihm sehr dankbar war.
„Professor Davis, machen Sie sich keine Sorgen. Mr Weasley hat mich bereits aufgeklärt."
Neben ihn trat ein mittel alter Mann, mit markanten roten Haaren. Hätte ihn sein Nachname nicht verraten, hätte ich vermutlich auch so erraten können, dass er der Vater von Ron war. Etwas erleichtert fuhr ich mir mit der Hand über mein Gesicht, als eine Frau am anderen Ende des Tisches, an dem wir gerade standen, auf uns zu kam und ein Gespräch mit Harry begann.
~*~*~
So, dass wars... * blättert gelangweilt durch die Seiten ihres Buches*
Das nächste Schuljahr steht schon in den Startlöchern.
Mal sehen, was auf uns zu kommt...
Leider gehen mir wohl oder übel die Kapitel-Fragen aus.
Wenn ihr anderweitige Ideen oder sowas dafür habt, schreibt sie mir gerne!!
Wir sehen hören voneinander im nächsten Kapitel.
Bis dahin;
Liebe Grüße, bleibt gesund und habt noch einen zauberhaften Tag! <3
DU LIEST GERADE
Millie Sophie Davis - zurück nach Hogwarts
FanficMillie Sophie Davis ist eine 18 Jahre alte Hexe die gerade ihren Abschluss an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei gemacht hat. Nur wenige Monate hat sie zuhause ihre Ruhe, bis sie eine Eule aus Hogwarts erreicht. Dumbledore möchte sie gerne...