Das Wochenende hatte begonnen. Heute war Samstag, der Tag, an dem Remus und ich uns zum Tee verabredet hatten. Sowohl für ihn, als auch für mich, war die erste Schulwoche sehr anstrengend, weshalb wir erst jetzt dazu kamen, uns für eine längere Unterhaltung zu treffen.
So schnell es mir an diesem Vormittag möglich war, hakte ich das Kontrollieren der Hausaufgaben ab. Dafür hatte ich sogar das Frühstück ausfallen lassen und dass will schon was heißen. Kurz nach Mittagszeit, legte ich auch das letzte Blatt Pergament auf den hohen Stapel ab Papier, welcher auf meinem Schreibtisch thronte. Anschließend marschierte ich ohne Umwege ins Badezimmer, um mich fertig zu machen. Ich legte mein alltägliches, schlichtes Make-up auf, trug ein bissen von meinem Parfum auf und flocht mir die Haare. Kurz darauf stand ich vor meinem geöffneten Kleiderschrank und sah die einzelnen Kleidungsstücke durch.
Auf die Uhr blickend, schloss ich die letzten kleinen Knöpfe des schwarzen Kleides, für welches ich mich entschieden hatte. Der obere Teil war recht figurbetont, ab der Hüfte jedoch, fiel der dunkle Stoff locker bis zu meinen Knien. Bevor ich ging, betrachtete ich mich noch einmal im Spiegel, legte mir den Umhang um die Schultern, welchen ich von Minerva zu Weihnachten bekommen hatte und schnappte mir noch ein paar Bücher, welche ich zurück in die Bibliothek bringen wollte. Ich kam mir selber lächerlich vor, als ich mir eingestehen musste, dass ich ein wenig nervös war. Lachend schüttelte ich den Kopf, um an etwas anderes zu denken, als ich das erste Mal an diesem Tag mein Büro verließ.
Ich war schon auf dem Weg zu Remus Büro, als ich mich entschied, die Bücher vorher wegbringen zu gehen. Ich hielt es für unnötig sie extra noch mit zu Lupin zu schleppen. In der Bibliothek hielt ich mich möglichst kurz. Ich wollte so wenig Zeit wie möglich mit Madame Pince verbringen, da mich diese immer noch nicht leiden zu können schien. Nach vielleicht 5 stand ich wieder vor der Tür der Bibliothek und konnte meinen Weg fortsetzen.
Nervös biss ich mir auf die Unterlippe, als ich die letzten Schritte zu Remus Bürotür ging. Bevor ich klopfte blieb ich einen Moment stehen und atmete tief durch. Ich hatte schon die Hand gehoben um zu klopfen, als die Tür von innen geöffnet wurde.
„Oh, Millie. Da bist du ja. Komm rein", während er sprach, machte er einen Schritt zur Seite, damit ich eintreten konnte. Ich sah mich einen kurzen Moment um, bevor ich mich auf einem Stuhl vor seinem Schreibtisch niederließ. Er setzte sich mir gegenüber, auf der anderen Seite des Schreibtisches. Ich betrachtete auch diesen einen Moment. Remus hatte schon zwei Tassen bereitgestellt, in welche er kurz darauf Tee goss. Ich nahm mir eine der Tassen und genoss den mir bekannten Geschmack des Early Grey Tees. Als hätte er etwas geahnt bot mir Lupin etwas Gebäck an, welches ich mit vergnügen annahm, ich hatte heute immerhin noch nichts gegessen.
Wir begannen erst mit ein bisschen Smalltalk, welcher recht schnell in ein Gefecht von Fragen endete. Zuerst begann er mich mit Fragen zu löchern, welche ich alle ehrlich und gerne beantwortete.
„Also, wie lange arbeitest du schon hier?", fragte Remus, welcher seine Neugier nur sehr schwer verstecken konnte, während er einen weiteren Schluck aus seiner Tasse nahm. Ein kleines Schmunzeln darüber konnte ich mir nicht verkneifen.
„Ich habe mit Beginn des letzten Schuljahres begonnen hier zu arbeiten", erklärte ich, als Remus anfing, anerkennend zu lächeln.
„Ich habe noch gar nicht danach gefragt, als was Sie – entschuldige, als was du hier unterrichtest".
„Oh ich unterrichte Muggelkunde", klärte ich ihn auf. „Und du?", fragte ich mit einem sarkastischen Unterton und setzte dabei mein zuckersüßeses Lächeln auf. Das war die Rache neulich Abend. Wenn er sich über mich lustig machen konnte, konnte ich das auch. Für manche hätte sich das vielleicht unhöflich angehört, aber Remus hatte meine Anspielung genau verstanden und versuchte sein Lächeln zu unterdrücken, was ihm nicht wirklich gelang und ziemlich schief aussah. Auch ich tat mich schwer, nicht laut los zu lachen.
„Warst du früher auch auf dieser Schule?", wechselte der Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste schnell das Thema.
„Ja, ich war damals in Hufflepuff".
„Damals? So alt siehst du doch noch gar nicht aus", witzelte er. „Wenn du mir die Frage erlaubst, wie alt bist du jetzt?".
Ich machte einen entsetzten Laut und legte mir dann gespielt dramatisch eine Hand auf die Brust.
„Sowas fragt man eine Frau doch nicht".
Etwas verdattert sah mich Remus mit großen Augen an und machte den Mund auf, um nach Worten zu suchen, fand aber keine. Ab da, war es endgültig um mich geschehen. Ich brach in lautes Gelächter aus und hatte Mühe, mich wieder zu fangen. Remus setzte währenddessen einen gespielt beleidigten Blick auf, bis auch er es nicht mehr zurückhalten konnte und mit lachte.
Als ich mich wieder gefangen hatte, setzte ich zu meiner richtigen Antwort an.
„Ich bin jetzt in den Sommerferien erst neunzehn geworden. Aber jetzt bin ich dran, mit Fragen stellen", sprach ich, lachte und stütze meinen Kopf in die Hände. Remus schmunzelte ebenfalls und nickte kurz darauf.
„Kennen du und Snape euch schon länger?", fragte ich ganz ungeniert. Remus atmete einmal tief ein und überdachte seine Antwort einen Moment.
„Wir sind zusammen zur Schule gegangen."
Aus der Art, wie er das sagte, konnte man herauslesen, dass sie nicht die besten Freunde gewesen zu sein schienen. Um nicht noch weiter in der Wunde herumzustochern wechselte ich schnell das Thema.
„Wie lief ihr Unterricht bis jetzt?"
„Ganz gut. Die meisten Schüler sind sehr engagiert. Mal sehen, wie lange das noch anhält."
Ich nickte zustimmend und ließ meinen Blick noch einmal durch den Raum schweifen. An einer kleinen Uhr konnte ich ablesen, dass ich schon ziemlich lange dort war. Es war bald wieder Zeit für mich zu gehen, aber eine bestimmte Frage lag mir noch auf der Seele. Ich wollte nicht bis zu unserem nächsten Treffen warten. Wer weiß, wann das sein würde.
„Remus, darf ich dir eine privatere Frage stellen".
„Von mir aus", gab Lupin zurück und zuckte dabei nichtsahnend mit den Schultern.
„Was hat es mit deinen Narben auf sich?", platzte es fast schon aus mir heraus.
Der Mann mir gegenüber sah einen Moment auf, lehnte sich zurück in seinen Holzstuhl und nahm noch einen tiefen Schluck aus seiner Tasse, bevor er mir antwortete.
„Es ist kompliziert."
Es ist kompliziert? Das wars? Gut, was hatte ich anderes erwartet? Das er mir seine ganze Lebensgeschichte auftischte? Ich setzte ein entschuldigendes Lächeln auf und lenkte das Gespräch wieder in eine andere Richtung.
Wir unterhielten uns noch einen kurzen Augenblick, bevor ich entschied, dass es an der Zeit für mich war, zu gehen. Remus brachte mich noch zur Tür, verabschiedete mich und bevor ich endgültig ging, verabredeten wir uns nochmal für einen Tag unter der Woche, an dem wir unser Gespräch fortsetzen würden.
~*~*~
Uiuiui... *beißt sich während des Schreibens auf die Unterlippe*
Es ist wieder etwas kürzer, ich weiß und es tut mir so leid. :(
Das kann ja noch was werden mit Millie und Lupin... Die beiden verstehen sich ja schon echt gut.
Ich bin gespannt auf eure Meinung.
Ich habe mich übrigens dazu entschieden, die Geschichte erstmal zu pausieren. Ich werde noch die letzten Kapitel hochladen, die ich vorgeschrieben habe und mich dann erstmal auf meine 2. Geschichte konzentrieren. :(
Das wars auch schon wieder.
Ich hoffe, wir hören im nächsten Kapitel wieder voneinander.
Bis dahin;
LiebeGrüße, bleibt gesund und habt noch einen zauberhaften Tag! <3
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Millie Sophie Davis - zurück nach Hogwarts
FanfictionMillie Sophie Davis ist eine 18 Jahre alte Hexe die gerade ihren Abschluss an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei gemacht hat. Nur wenige Monate hat sie zuhause ihre Ruhe, bis sie eine Eule aus Hogwarts erreicht. Dumbledore möchte sie gerne...