Schwärze und Verwirrung

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Wir stellten noch ein paar wenige Bücher in der normalen Abteilung zurück, die wir vorher hatten liegen lassen. Dabei sprach keiner von uns auch nur ein Wort.

Wir traten in den Gang, vor der Bibliothek. Ich schloss die Tür hinter uns möglichst geräuschlos. Ohne sich zu verabschieden liefen Harry und Ron wieder Richtung Krankenflügel. Die beiden schienen es recht eilig gehabt zu haben. Kein Wunder. Ein Blick aus einem der hohen Fenster verriet mir, dass die Zeit schon ziemlich weit fortgeschritten sein musste.

Von der Sonne war nur noch ein schmaler, orange scheinender Streifen zu sehen. Ratlos bewegte ich mich auf das Fenster zu und blieb kurz davor stehen. Gedankenverloren betrachtete ich die untergehende Sonne und den sich orange färbenden Horizont.

Eine ganze Weile stand ich schon so da. Meine Emotionen führten währenddessen einen wilden Krieg. Ich wusste einfach nicht, wie ich mich fühlen sollte. Auf der einen Seite, war ich sauer, weil ich es nicht geschafft hatte etwas über die Kammer des Schreckens herauszufinden. Auf der anderen Seite war ich mehr als nur deprimiert, weil ich nicht wusste, was ich jetzt noch machen sollte.

Ich bändigte das Gefühlschaos in mir wenigstens halbwegs und beschloss eine Runde durch Hogwarts zu schlendern. Einfach um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Ich konnte einfach nicht nachvollziehen, warum wir in der Bibliothek nichts gefunden hatten. Es ist mir noch nie untergekommen, dass es etwas gab, was man in dieser Bibliothek von Hogwarts nicht nachlesen konnte.

Diese Kammer des Schreckens war mir wirklich ein Rätsel. Mitunter das Einzige was mir richtig klar war, war, dass sich diese Kammer in Hogwarts befinden sollte. Ich hatte keine Ahnung wo sie war, oder worum es sich bei dieser Kammer überhaupt handelte. Geschwiege denn, wusste ich, was sich in der Kammer befand oder ob sie wirklich existierte. Obwohl ich mir bei letzterem doch sicher war. Die Drohung an der Wand war ziemlich deutlich.

Ich blieb mitten im Gang stehen und dachte für einen Moment nach. Wenn ich mir keine Antworten aus Büchern holen konnte, musste ich eben jemanden finden, der mir selbst etwas über die Kammer des Schreckens erzählen konnte, oder viel mehr wollte. Nur fiel mir auf die Schnelle niemand ein, den ich danach fragen konnte. Obwohl, doch! Eine Person kannte ich, die sich immer freute, wenn ich auf einen Tee vorbeikam und die mir bestimmt ein paar Antworten hätte liefern können. Minerva.

Zu meinem Glück lag Minervas Büro genau auf meinem Weg, sodass ich nicht extra einen Umweg laufen musste. Ich setzte mich in Bewegung und schlenderte seelenruhig weiter den Gang entlang, als ich ohne jeden Übergang ein Geräusch vom anderen Ende des Ganges warnahm. Zögerlich drehte ich mich um, erblickte aber nichts weiter, als den leeren Gang. Ich war alleine. Im ganzen Korridor konnte ich keinen Uhrsprung für dieses Geräusch ausmachen.

Misstrauisch drehte ich mich um und setzte meinen Weg weiter fort. Die ganze Situation erschien mir suspekt und ein flaues Gefühl verschaffte sich Platz in meiner Magengrube. Ein unangenehm kalter Schauer lief mir über den Rücken und ich begann mir Gedanken zu machen, was das hätte sein können. Ich schüttelte den Kopf, als könnte ich die Gedanken über diese Situation einfach abschütteln und stempelte dieses Geräusch als Einbildung ab.

Ich war erst wenige Schritte gegangen, da hörte ich das Geräusch erneut. Diesmal allerdings konnte ich es klarer hören. Es schien, als wäre es näher als zuvor. Es hörte sich an, als würde etwas langsam über den Boden schleifen. Etwas Schweres. Ich riskierte erst einen Blick über die Schulter, bevor ich mich gänzlich umdrehte. Ich erblickte wieder nichts, bis auf den leeren Korridor. Zu meinem Glück war es nicht mehr weit bis zu Minervas Büro. Ich machte auf dem Absatz kehrt und lief mit eiligen Schritten weiter. Noch mehrere Male konnte ich dieses Geräusch hinter mir warnehmen. Ich drehte mich jedoch kein einziges Mal mehr um. Das Geräusch kam mit jedem Mal näher und mir graute es davor, was passieren würde, wenn es mich erreichen würde.

Mit jedem erneuten ertönen des Geräusches wurden meine Schritte immer schneller. Ich hatte es fast geschafft. Ich hatte Minervas Büro fast erreicht. Ich bog um eine Ecke in einen weitern langen Korridor. Von dort aus waren es nur noch 2 weitere Korridore und dann wäre ich bei Minervas Büro. Diese Erkenntnis ließ mich aufatmen und minimal langsamer werden.

Ich lief einige Schritte in den Gang hinein, als ich doch noch einmal stehen blieb. In wenigen Metern Entfernung konnte ich etwas auf dem Boden ausmachen. Ich konnte, zu meinem Pech von dieser Entfernung nicht genau erkennen, was es war. Vorsichtig setzte ich einen Fuß vor den anderen. Das Geräusch, welches mich wenige Augenaufschläge zuvor noch verfolgt hatte, war verstummt. Desto näher ich kam, desto mehr konnte ich erkennen.

Als ich den Gegenstand erkannte, ging ich etwas schneller auf ihn zu, bückte mich und hob ihn auf. Mit fahrigen Fingern strich ich über die metallische silber glänzende Fassung. Ich drehte ihn ein paar Mal in meiner Hand hin und her. Was hatte der Handspiegel, den ich Lockhart zu Weihnachten geschenkt hatte, hier auf dem Gang zu suchen. Ich hatte um ehrlich zu sein, nicht einmal damit gerechnet, dass er ihn jemals aus der Hand legen würde. Ich meine, er war Gilderoy Lockhart, die vierte Steigerung von Selbstverliebt.

Vorsichtig hob ich ihn auf die höhe meines Gesichts. Ich musste zugeben, dass ich ihn gut ausgesucht hatte. Ich betrachtete mich kurz, bevor mich ein schon bekanntes Geräusch zum Zusammenzucken brachte. Es war so laut, als würde sein Uhrsprung nur wenige Meter hinter mir liegen. Anstatt mich umzudrehen, hob ich den Spiegel noch ein Stück höher, um an mir vorbei in den Gang zu sehen.

Meine Augen weiteten sich, ich wollte schreien, doch soweit kam ich gar nicht. Noch bevor ich irgendwie reagieren konnte, umgab mich komplette schwärze. Ich konnte nur noch fühlen, wie ich fiel.

~*~*~

So... * verbeugt sich und zieht ihren nicht existenten Hut *

Es tut mir leid, euch mit diesem kleinen Cliffhanger vielleicht etwas auf die Folter zu spannen. ;)

Ich bedanke mich mal wieder bei Pai, die mit mir 15 Minuten Hogwarts studiert hat, extra für dieses Kapitel.

Ich bin gespannt auf eure Meinungen! :)

Und jetzt wie immer;

Was ist euer Lieblings Lehrer/ eure Lieblings Lehrerin?

Das wars auch schon wieder von mir.

Liebe Grüße, bleibt gesund und habt noch einen zauberhaften Tag. <3

Millie Sophie Davis - zurück nach HogwartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt