Professor R. J. Lupin

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Mein Herz hüpfte etwas, als Minerva meine Geste erwiderte. Es tat gut sie wieder bei mir zu wissen. Zu meinem Bedauern hielt unsere gemeinsame Zeit, in der wir uns in ein Gespräch verstrickten, nicht sonderlich lang an, da Minerva sich den neuen Erstklässlern widmen musste. Nachdem sie die große Halle verlassen hatte, hatte ich noch einen Augenblick Zeit die anderen Lehrer zu begrüßen. Während sich die Bänke an den einzelnen Haustischen immer mehr füllten begrüßte ich flüchtig Pomona, Poppy und Hagrid, welcher mir heute die Ehre erwies, neben mir zu sitzen. Snape ließ ich vorsichtshalber aus meiner Begrüßungsrunde aus. Ich hatte nicht das Bedürfnis mich schon am ersten Tag mit ihm unterhalten zu müssen. Nach meinem Geschmack hatte das noch eine ganze Weile Zeit.

Pünktlich öffnete sich die gewaltige Flügeltür und Minerva kam in die Halle spazierte, dicht gefolgt von den neuen Erstklässlern. Wie bei meinem ersten Mal, überkam mich auch jetzt wieder ein Gefühl des Mitleids. So von allen angestarrt zu werden war echt unangenehm. Die Einteilung der Kinder in die einzelnen Häuser verfolgte ich gespannt. Anschließend gab es eine Besonderheit in der heutigen Zeremonie; Filius und der Chor hatten etwas eingeübt und wollten es uns an diesem Abend vorführen. In dem Moment, indem die Musik einsetzte und Filius das erste Mal begann mit seinem Dirigentenstock zu fuchteln begann, konnte man sehen, dass er genau in seinem Element war. Das Lied an sich traf nicht ganz so meinen Geschmack, allerdings war es wundervoll, Filius zu zusehen, wie er den Moment genoss.

Kaum war der letzte Ton verklungen, setzten sich alle Kinder des Chors wieder an ihre Plätze an den Haustischen und Dumbledore trat nach vorne, an sein Rednerpult. Das Gemurmel, welches wenige Sekunden vorher noch die Halle erfüllt hatte, verebbte allmählig. Dumbledore hob beide Arme in die Luft, um auch von den letzten murmelnden Schülern ihre volle Aufmerksamkeit zu bekommen.

„Willkommen zu einem weiteren Jahr in Hogwarts. Ich möchte ein paar Worte an euch richten, bevor das herrliche Festmahl unsere Sinne zu sehr berauscht", begann er, wenn auch etwas ungewöhnlich.

„Ich freue mich, Professor Lupin Willkommen zu heißen, der uns die Ehre erweist, ab sofort im Fach Verteidigung gegen die dunklen Künste zu unterrichten. Alles Gute, Professor".

Mit diesen Worten drehte er sich um und wies auf einen mittelalten Mann, welcher sich gerade von seinem Platz erhoben hatte. Zu meiner Enttäuschung saß er beinahe auf der anderen Seite des Tisches, weshalb ich ihn nicht so genau betrachten konnte. Besagter Mann ließ seinen Blick zuerst über alle Schüler schweifen, verbeugte sich etwas ungelenkig und verschaffte sich anschließend einen kleinen Überblick über seine Kollegen. Für den Bruchteil einer Sekunde blieb sein Blick an dem meinen hängen. Leider reichte diese kurze Zeit nicht aus, um daraus irgendetwas lesen zu können. Während Dumbledore schon seine Rede fortsetzte, musterte ich noch einen kurzen Moment den neuen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder nach vorne und verfolgte Dumbledores Rede weiter. Dieser stellte gerade Hagrid als neuen Wildhüter vor und verkündete, dass sein Vorgänger sich in den Ruhestand begeben hatte. Als Hagrids Name fiel begann, genau wie bei Lupin, ein kleiner Applaus. Als Hagrid keine Anstalten machte sich zu erheben, gab ich ihm einen kleinen Stoß mit dem Ellenbogen in die Seite. Es stellte sich nicht unbedingt als eine meiner besten Ideen heraus, denn beim aufstehen schob er den Tisch bestimmt einen halben Meter nach vorne, sodass das Geschirr zu wackeln und zu klirren begann. Peinlich berührt ließ sich der Halbriese wieder in seinen Stuhl fallen und zog den Tisch zurück, auf welchem ich das Geschirr in meiner Reichweite mit zügigen Handgriffen wieder richtete. Erneut begann Dumbledore seine Rede fortzusetzen.

„Zu guter Letzt ein eher beunruhigendes Thema. Auf Ersuchen des Zaubereiministeriums beherbergt Hogwarts auf seinem Schulgelände bis auf weiteres die Dementoren von Askaban. Die Dementoren postieren sich an sämtlichen Eingängen zur Schule. Auch wenn mir versichert wurde, dass ihre Anwesenheit keinen Einfluss auf unseren Schulalltag haben wird, hier ein Wort der Warnung; Dementoren sind böse Kreaturen. Sie unterscheiden nicht zwischen dem den sie suchen und dem der sich ihnen in den Weg stellt".

Millie Sophie Davis - zurück nach HogwartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt