Michael: Da ist nichts, was wir fürchten müssten!
Luzifer: Und was ist mit der Wahrheit?
-Mike Carey-
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Kapitel 9- Lucifer? Ist das nicht der Name vom Teufel?
„Hanniiiiiiiiiiiiiiiii!" maulte ich und schubste meine Beste spielerisch zur Seite, woraufhin diese taumelnd ein paar Schritte weiter zum Stehen kam und lachend ihre Hände in die Höhe warf.
Der hübsche, braun-karierte Schal der um ihren Hals geschlungen war flatterte leicht in der kühlen Morgenluft, wobei das leise Rauschen der wenigen, großen Bäume am Straßenrand und der Geruch nach den stinkenden, beißenden Autoabgasen die Luft durchschnitten.
„Komm schon, Lucy, du musst zugeben, dass es schon etwas komisch ist wenn grade er dich bei dir zu Hause besuchen kommt um dir bei den Hausaufgaben zu helfen! Denn jetzt gibt es nur noch zwei Möglichkeiten: 1. Er ist extrem doll in dich verknallt, oder 2. Er ist der Serienkiller und du bist sein nächstes Opfer!" die braunhaarige stieß ein hysterisches Lachen aus und ich musste mich mal wieder zusammenreißen um ihr nicht eiskalt eine zu scheuern.
Wie kam sie bloß immer auf solche bescheuerten Ideen!?
Manchmal wusste ich echt nicht mehr wer schlimmer war, sie oder Eve? Ahhh, neee, Eve topt das noch bei weitem!
„Hör endlich auf damit, Hanami! Ruvel und ich sind Freunde. Auf irgendeine Weise... Da läuft absolut nichts. Ich habe dir doch schon tausend mal gesagt dass ich diesen Stress vorläufig nicht brauche. Immer heißt es 'oh mein Gott, liebt er mich noch!?' oder 'ich glaube er hat mich betrogen!' und blah, blah, blah, das ist nichts für mich!" erklärte ich wahrheitsgemäß und gähnte einmal herzhaft.
Der leere Vorhof der Schule auf den Hanami und ich nun schnurstracks zusteuerten, verbreitete eine einsame, verlorene Aura die mich zum Schaudern brachte. Die gedimmten Laternen warfen kaltes, künstliches Licht über die einst rein weißen Fliesen, welche vom Schmutz der vielen Schuhe die über ihn hinweg getrampelt waren bereits einen grau-braunen Unterton bekommen hatten.
Risse zogen sich wie auf Glas durch die Steine, doch noch hielten sie aneinander fest. Wollten ihren Partner nicht frei geben in dem Wissen, das er nie wiederkehren würde.
Ich hielt kurz inne und strich mit der Schuhsohle meines schwarz weißen Sneakers über einen kleinen Riss in der Mitte einer Fliese die zwischen hundert anderen in der Mitte des Vorhofs lag. Noch bewegten sich die beiden Teile nicht, waren fest miteinander verankert. Doch irgendwann, und sei es in ein paar Jahrhunderten, würden sie für immer und ewig von einander getrennt werden.
Wie ein wunderschönes, einziges Haus aus Glas, das allmählich immer mehr Risse bekam, bis es schließlich zersplitterte und nichts weiter zurück ließ als Trauer, Wut und vielleicht sogar Hass.
„Hey, Lucy, alles okay?" auch Hanni war nun stehen geblieben und ich spürte den fragenden Blick ihrer sturmgrauen Augen auf mir ruhen, die sich in meine Seele zu brennen schienen. Manchmal hätte ich mich selbst dafür pesten können, dass ich ihr wirklich vertraute, man sollte meinen inzwischen hätte ich es besser gewusst.
„Liebe ist tödlich, wie Scherben im Bauch..." murmelte ich geistesabwesend und studierte fasziniert die kleine Zickzack Linie die sich vom äußersten, linken Ende der Fliese bis zu dessen Mitte zog.
Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, wie Hanami ungeduldig von einem Fuß auf den anderen trat und nervös zu der leuchtenden Uhr am Turm des Gymnasiums blickte. „Komm endlich, wir müssen uns beeilen. Der Bus ist sowieso schon viel zu spät gekommen, wenn wir nicht in zehn Minuten im Klassenraum sind, wird Frau Grewa wieder einen riesen Terz machen!"
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Reaper Trials [pausiert]
Fantasy•"Der Tod und ich sind uns in letzter Zeit skandalös nah gekommen. Langsam fange ich an zu verstehen, wieso Gott gestorben ist"• -.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.- Lucretia Abaddona ist, bis auf eine überdurchschnittlich religiöse Famil...