14 | der Teufel rastet aus

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Sie sagt nichts, schaut nur hinauf in den finsteren Himmel und beobachtet, mit traurigen Augen, den Tanz der fallenden Sterne.

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Kapitel 14- der Teufel rastet aus

"Das ist ja mal wieder großartig..." brummte Ruvel und der Griff um meine Schultern wurde stärker.

Mit meinen Augen noch immer fest zusammengekniffen und Tränen über die Wangen strömend, konnte ich nicht verhindern das ein weiteres Wimmern meiner Kehle entwich.

Zu kämpfen war sinnlos.

Ruvel war viel stärker als ich.

Kein Ausweg.

Ganz sicher nicht.

Das Ende.

Getötet von meinem ehemaligen Kumpel.

Ganz toll.

Meine Beine zitterten nun so stark, dass ich nicht mehr die Kraft hatte mich auf den Beinen zu halten. Meine Knie knickten ein, mein Herz hämmerte so schnell und stark, dass ich das Gefühl hatte gleich bewusstlos zu werden.

Obwohl mein Atem zu schnell und abgehackt war, kam nicht genug Luft in meine Lungen.

Meine Gedanken kreisten pausenlos um meinen bevorstehenden tot. Würde ich auch gefunden werden? Irgendwo von der Decke hängend, mit meinen eigenen Innereien aufgehängt?

Anstatt wie erwartet auf dem Boden aufzuschlagen, fing mich der Mörder mit einem leisen 'uff' auf und hielt mich an sich gedrückt. "Verdammt, Luci, dass ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt um einzuschlafen!"

Seine Arme lagen erschreckend sanft um mir, sein Gesicht an meiner Schläfe, als er versuchte mich beim Fallen zu hindern.

Ich riss bei seiner Stimme meine Augen schlagartig auf und diesmal konnte ich die Panikattacke nicht verhindern die sich an die Oberfläche kämpfte. Ein gellender, kurzer Schrei drang aus meiner Kehle und ich versuchte mich mit einem Ruck von dem Weißhaarigen los zu reißen, der seinen Griff jedoch augenblicklich verstärkte und lautstark fluchte als ich in seinen Armen umher zappelte, meine Fäuste wiederholt gegen seine Brust schlug in der Hoffnung wenigstens irgendetwas zu bewirken.

„Hey, hör auf, es nützt eh nichts. Luci, stopp... Stopp. ICH SAGTE STOPP!" donnerte er schließlich und ich hielt mitten in der Bewegung inne, mein Hände noch immer erhoben, mein Gesicht in der schwarzen Robe vergraben. Der Geruch nach Frost und Blut stieg mir in die Nase und als mein Blick langsam zu meinen Fäusten wanderte, sah ich dort das klebrige Rot, dass an meiner Haut hängen geblieben war, als ich auf ihn eingeschlagen hatte.

Klebrig, nass und kalt. Es begann bereits zu trocknen.

Es roch nach Tod.

Tod.

Pan.

Ruvel.

Er war ein Mörder. Er war es wirklich. Alles war nur ein Spiel, hm? Ich war die Nächste. Nein. Ich wollte nicht. Wie konnte er nur? Wie konnte er mich so hinter's Licht führen!?

„..ci...Luci...LUCI! SCHAU MICH AN!" Ich riss meinen Blick von meinen Händen los, schaute in Ruvels glasklare, blaue Augen. Seine Hände lagen auf meinen Wangen, suchten nach irgendeiner Reaktion, irgendeinem Zeichen, dass ich noch da war.

Doch das Blut auf seinem Gesicht verdarb die sonst wahrscheinlich nette, fürsorgliche Geste, genauso wie die unnormal spitzen Zähne, die zwischen seinen leicht geöffneten, blassen Lippen hervorschauten.

Reaper Trials [pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt