chapter 26 - sticheleien

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Nachdem der Film vorbei war, trennten sich unsere Wege. Während sowohl Rewi als auch Palle schon müde waren und ins Bett gingen, ging ich noch schnell duschen. Ich brauchte eine kleine Pause von Rewi, seine pure Anwesenheit machte mich verrückt. Und wenn ich die Wette gewinnen wollte, musste ich die Nacht überstehen, was mir nur mit klarem Kopf gelingen würde.

Während das Wasser auf mich herab prasselte und im Abfluss verschwand, nahm es auch meine Gedanken und Sorgen mit. Ich würde die Probleme mit meiner Mutter hinter mir lassen und jetzt hier ein neues Leben beginnen.

Noch mit leicht feuchten Haaren betrat ich das Schlafzimmer. Es sah unnormal ordentlich aus und mir fiel auch sofort auf, warum. Rewi lag nicht wie erwartet im Bett, sondern er räumte gerade Sachen in seinen Kleiderschrank ein. Meine Sachen.

"Hey, was machst du da?", fragte ich und kam neben ihm zum Stehen. Es schien, als hätte er seine Sachen zusammen gerückt, um für meine Platz zu machen.

"Ich möchte, dass du dich hier zu Hause fühlst", sagte er und warf mir über seine Schulter ein Lächeln zu, "und dass du es auch wirklich bist. Deswegen dürfen deine Sachen neben meinen liegen."

"Oh, wie großzügig!", lachte ich und beobachtete ihn weiter kopfschüttelnd. Als er fertig war, trat er einen Schritt zurück, um sein Werk zu begutachten. Zufrieden nickte er, schloss den Schrank und drehte sich zu mir um.

Er grinste mich an und ließ seinen Blick über mein Gesicht wandern. Dann streckte er seinen Arm aus und fuhr mit seinen Fingerspitzen sanft und langsam über meine Unterlippe. Unbewusst kam ich ihm näher.

"Du hast so schöne Lippen", flüsterte Rewi und seine Wangen färbten sich dabei leicht rot. Sein Blick war weiterhin auf meine Lippen fixiert. Ich öffnete etwas meinen Mund und stupste mit meiner Zunge leicht gegen seine Finger, woraufhin er angeekelt seine Hand wegzog.

"Eow", machte er, woraufhin ich laut anfing zu lachen.

"Das fandest du eklig? Na, warte!"

Ich lief auf ihn zu und drückte ihn gegen die Schranktür hinter ihm. Dann fuhr ich mit meinen Fingern seine Wangen bis zu seinem Nacken entlang. Seine Augen schlossen sich schnell und er atmete unregelmäßig durch seinen Mund ein und aus. Ich beugte meinen Kopf vor und küsste seinen Kiefer. Dann glitt ich mit meiner Zunge über seine Haut bis zu seinem Ohr.

"Was willst du, Basti?", flüsterte ich sanft gegen seinen Nacken und gab ihm erneut einen Kuss, "du musst es nur sagen und alles ist gut."

Es verwirrte mich selbst total, wie er dort vor mir an den Kleiderschrank gelehnt stand. Vor nicht allzu langer Zeit war ich es gewesen, der zwischen Rewi und einer Wand eingeengt gewesen war. Und jetzt hatte sich das umgekehrt.

"Nein, dann gewinnst du...", antwortete Rewi mit einer heiseren Stimme. Ihn ließ das alles eindeutig nicht kalt. Und sein Widerstand war auch nicht mehr wirklich groß.

"Und was ist daran so schlimm?", fragte ich ihn und ließ meine Hand über seinen Bauch direkt über seinem Hosenbund gleiten. Er packte meine Hand sofort und stieß sie weg. Ich trat einen Schritt zurück und ließ von ihm ab.

"Mein Ego kann dich allein schon nicht gewinnen lassen", grinste Rewi mich an. Dann zog er sich sein Shirt und seine Hose aus und ließ sie auf den Boden fallen. Verwirrt blickte ich ihn an, während mein Blick immer wieder zu seinem halbnackten Körper glitt. Als ich ihm wieder ins Gesicht schaute, hatte er ein Augenbraue hochgezogen.

"Dir gefällt, was du siehst, hab ich Recht?", fragte er mit einem wissenden Blick.

"Oh, versuchst du mich jetzt mit deinem Körper rumzukriegen? Das ist unfair!"

"Warum? Haben wir Spielregeln abgemacht?" Er hatte Recht. Wir hatten keine Spielregeln aufgestellt. Aber was er konnte, konnte ich schon lange.

Langsam fasste ich den Saum meines Shirts an und zog es mir ebenfalls über meinen Kopf. Auch meine Hosen waren schnell ausgezogen. Rewis Blick glitt an mir auf und ab, bis er mir belustigt in die Augen schaute.

"Ich hatte mir das irgendwie einfacher vorgestellt", gab er zu und lächelte.

"Es kann ganz einfach sein", zwinkerte ich ihm zu, drehte mich um und glitt unter die Bettdecke.

"Das hättest du wohl gern", lachte Rewi und legte sich direkt hinter mich.

"Klar", erwiderte ich und nahm seinen Arm, um ihn mir um meine Hüften zu legen. Das Licht war schnell ausgeschaltet, sodass ich nur noch das Bett unter mir, Rewis Nähe und seinen Atem auf meiner Haut spürte.

"Gute Nacht, Hurensohn", flüsterte er mir ins Ohr und gab mir einen sanften Kuss in den Nacken.

"Gute Nacht, Missgeburt", antwortete ich ihm und schlief kurze Zeit später lächelnd ein.

***

"Du bist so ein Spasti, Felix!", beleidigte Rewi mich. Wir saßen nebeneinander vor seinem Pc und nahmen gerade eine neue Folge unseres Projekts Rewilz auf. Ich hatte ihn wie schon mehrere Male geschlagen, sodass er von der Plattform heruntergefallen war.

Ich lachte nur und schlug ihn noch einmal. Erneut starb er und schaute mich fassungslos an. "Boah, lass doch den Scheiß!"

"Awe, ist der kleine Rewinside etwa angepisst?", fragte ich mit einer Babystimme und tätschelte seine Wange.

"Das kriegst du zurück!", meinte er und schaute zurück zum Bildschirm. Seine Blick war angestrengt, seine Augenbrauen zusammen gezogen und sein Mund leicht geöffnet. Er war so süß, wenn er sauer war. Ich konnte nicht anders, als ihn noch einen Moment anzuschauen und vor mich hin zu lächeln.

Doch dann erinnerte ich mich wieder an unsere Aufgabe im Spiel und fuhr damit fort. Von Rewis Drohung war auch nach ein paar Minuten immer noch nichts zu spüren. Typisch. Große Klappe, nichts dahinter.

Plötzlich spürte ich eine Hand meinen Oberschenkel hoch wandern. Verwirrt blickte ich hinunter und sah den Arm entlang zu Rewi. Er schaute mich nicht an, sondern spielte mit seiner Maus weiter. Seine Hand wanderte gefährlich nahe zu meinem Schritt und ich zuckte merklich zusammen.

Ich versuchte, mir trotzdem möglichst wenig anmerken zu lassen - was bei den langsamen, aber bestimmten Bewegungen echt schwierig war - und weiterzuspielen. Ich biss mir auf meine Unterlippe, doch ein kleines Stöhnen brach trotzdem aus mir heraus. Dieser Mistkerl!

Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Rewi grinste. Dann nahm er seine Hand wieder weg und spielte mit beiden Händen weiter. So sehr ich es auch versuchte, ich konnte mich nicht mehr auf das Spiel konzentrieren. Er quälte mich hier wirklich - wie zum Teufel sollte ich denn mit diesem Ständer weiterspielen?

Doch zum Glück war die Folge kurze Zeit später zu Ende und wir beide verabschiedeten uns fröhlich. Sobald das erledigt war, drehte ich mich zur Seite und funkelte Rewi an.

"Was sollte der Scheiß?", fragte ich ihn fassungslos.

"Du musst mich nur drum bitten...", meinte er mit einem leichten Lächeln.

"Nie im Leben!", antwortete ich und schaute ihn herausfordernd an. Das würde wirklich noch ein schwieriger Kampf werden. Ein Kampf ohne Regeln. Wer weiß, wo das hinführen wird?

erdbeersüß. | rewilzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt