erdbeersüß. | rewilz

chapter 27 - erdbeersüß

Nach der Aufnahme kümmerte ich mich noch alleine um ein paar Videos und auch Rewi hatte noch einiges zu erledigen. Wir hatten in Rewis Aufnahmeraum einen zweiten Pc aufgestellt, sodass ich hier nun auch Videos aufnehmen konnte. Zwar noch nicht so professionell wie in meinem Zimmer zu Hause - wobei ich bei dem Gedanken nicht wirklich an mein zu Hause dachte - , aber es würde für den Anfang reichen.

Rewi und ich waren ein gutes Team. Wir waren sehr produktiv, was auch daran lag, dass wir uns nur zwischendurch ein paar Blicke zuwarfen, sodass wir nicht abgelenkt waren. Es lief einfach gut zwischen uns.

Später am Nachmittag beschlossen wir, mit den anderen Leuten des Youtubehauses eine Weile herauszugehen. Mittlerweile wurde das Wetter draußen besser, die Sonne kam heraus und der Frühling kündigte sich an. Wir wollten diesen schönen Tag noch so gut es ging genießen. Also schnappten Rewi und ich uns unsere Longboards, nahmen Palle mit, holten Simon und Dner ab und fuhren Richtung Rhein.

Die Stimmung war locker, Hoodie Allem sorgte für angenehme Hintergrundmusik und es war sogar so warm, dass man die gekühlten Fritz Colas genießen konnte. Wir hatten uns in einem kleinen Kreis auf einer Holzplattform am Wasser niedergelassen. Rewi und ich saßen dicht nebeneinander und redeten über verschiedene Dinge. Nur am Rande bekam ich die grinsenden Blicke der anderen in unsere Richtung mit. Ich war einfach so glücklich wie seit langem nicht mehr.

"Weißt du, eigentlich müssten wir mal zusammen in den Urlaub fahren", meinte Rewi plötzlich. Ich schaute auf in sein Gesicht, auf welchem ein entspannter, glücklicher Ausdruck lag, und lächelte ihn an. Wie es wohl wäre nur mit Rewi wegzufahren? Einfach zu chillen und eine angenehme Zeit zu erleben?

Ich nickte heftig und stimmte zu: "Bin dabei! Aber so richtig schön weit weg."

"Sag doch einfach, wenn du was gegen mich hast!", warf Palle lachend ein.

"So war das gar nicht gemeint", versicherte ich ihm ebenfalls lachend.

"Schon klar", grinste er, "aber ich hätte ehrlich gesagt auch Bock auf Urlaub."

"Oh, ich auch", meinte Dner jetzt und auch Simon nickte zustimmend.

Rewi neben mir stöhnte genervt auf, woraufhin ich ihn verwirrt anblickte. "Alles klar?", flüsterte ich ihm zu und beugte mich noch näher zu ihm.

Er zuckte nur mit den Schultern und ließ seinen Blick gesenkt. Die anderen hatten eine Diskussion über den perfekten Urlaubsort aufgenommen und achteten nicht mehr so sehr auf uns, weswegen ich Rewi über seinen Arm strich und danach seine Hand nahm.

"Sag doch, was los ist", forderte ich ihn auf und fügte liebevoller hinzu: "bitte."

Rewis Blick war nun genauso wie meiner auf unsere verschränkten Hände gerichtet. Er verstärkte seinen Griff und meinte leise: "Ich würde einfach gerne mit dir in den Urlaub fahren. Nur mit dir. Nicht mit diesen anderen Idioten." Daraufhin blickte er auf, um den drei anderen einen Blick zuzuwerfen, bevor sein Blick sich auf mein Gesicht legte. Rewi konnte wirklich richtig süß sein und seine Worte ließen meinen Bauch kribbeln. Aber war er etwa eifersüchtig?

"Aber das macht doch keinen Unterschied, wir würden doch trotzdem auch was alleine machen", entgegnete ich und zwinkerte ihm zu. Rewi lachte herzhaft laut und schlug sein Gesicht in seine Hand. Ich lachte mit ihm mit, wobei ich mehr über sein Lachen als über meine Anspielung lachte.

"Das war so schlecht, manchmal frage ich mich, was ich an dir finde", meinte er. Seine Augen, die mich immer noch fixierten, waren groß und ich konnte aus meiner Nähe die kleinen Lachfältchen um sie herum erkennen.

Plötzlich beugte er sich vor und platzierte einen kleinen Kuss auf meiner Wange. "Du bist so süß, wenn du mich so anschaust."

Von gegenüber vernahmen wir zwei "awe"s. Lediglich Dner konnte sich ein "boah, so viel Gay-Action, das macht mich noch krank" nicht verkneifen. Ich grinste ihn an, denn ich wusste, dass er das nicht ernst meinte. Rewi und er machten sich immer übereinander lustig und zogen sich gegenseitig auf, was aber echt unterhaltsam war.