chapter 7 - alkohol

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A/N: heyo, leute! eigentlich mache ich keine author's notes - deswegen schon mal sorry! - aber ich wollte es wenigstens einmal erwähnt haben. es wäre wirklich super lieb, wenn ihr während des lesens kommentieren könntet und voten wäre natürlich auch mega! danke an alle, die die story bis hier hin gelesen haben (und hoffentlich weiter lesen wollen, haha).

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Es gibt viele Situationen im Leben, denen man lieber aus dem Weg gehen würde. Dem Ziehen der Weisheitszähne, einer mündlichen Prüfung, unnötigen Gesprächen. Situationen, in denen man sich nicht wohl fühlt.

Dumme Menschen würden genau dies tun. Sie würden die Situation lieber ignorieren oder alles dafür tuen, vor ihr zu flüchten, anstatt sich ihr zu stellen und damit vielleicht sogar alles in's Positive zu verrücken.

Jetzt gerade wünschte ich mir, ein dummer Mensch zu sein. Dieses Telefonat mit meiner Mutter habe ich nie für nötig gehalten und am liebsten würde ich sofort wieder auflegen.

Aber nein, ich musste das jetzt durchziehen. Ansonsten verlor ich meine Familie möglicherweise noch für immer.

"Hi-Hier ist Fe-Felix...", stammelte ich leise und vom anderen Ende der Leitung drang ein Aufatmen zu mir.

"Felix, mein Gott! Was machst du denn, mein Lieber?", fragte mich meine Mutter sofort.

Bevor ich antworten konnte, hängte sie noch mehr Fragen dran: "Mensch, Felix, wie geht es dir denn? Warum hast du nichts gesagt? Warum hast du dich nicht ein einziges Mal gemeldet. Ich hab mir solche Sorgen gemacht! Wo bist du denn? Warum-"

"Mom!", unterbrach ich sie, "alles ist gut!"

"Nein, nichts ist gut, Felix", sagte sie leise und ich vernahm ein Schniefen. Sie weinte jetzt nicht wirklich wegen mir, oder?

"Mom, es tut mir leid", fing ich an und redete mir einfach die Seele aus dem Leib, "aber weißt du, es wurde mir einfach alles zu viel. Du kannst sowas doch nicht einfach machen! Du weißt ganz genau, wie wichtig Youtube für mich ist! Und meine Schulnoten werden wieder besser, keine Sorge. Nur ganz bestimmt nicht so. So wird sich nichts ändern. Das musst du einsehen!"

Eine Zeit lang kamen nur noch Schniefer und Schluchzer aus der Leitung. Auch ich spürte während meiner kleinen Rede Tränen in meinen Augen aufkommen.

Dann ergriff meine Mutter wieder das Gespräch: "Weißt du, ich möchte nur das Beste für dich. Und ich sehe einfach nicht, wie Youtube das Beste für dich sein soll."

"Aber es ist so!", rief ich. Youtube war der einzige Halt in meinem Leben. Dadurch hatte ich so viele neue Menschen kennengelernt, so viele neue Erfahrungen gesammelt und Chancen bekommen.

Nur niemand, der nicht in der gleichen Situation wie ich steckte, verstand das. Vor allem nicht meine Mutter. Sie konnte es einfach nicht einsehen und hatte nur meine Karriere in einem "normalen" Beruf vor Augen.

Dieses Mal war es für eine sehr lange Zeit ruhig und ich fragte vorsichtig nach: "Mom?"

Sie atmete tief ein und meinte dann: "Ich bin der Meinung, du solltest Youtube für eine Weile aufgeben und deinen Kanal löschen."

"Was?", platzte ich heraus, "das ist doch nicht dein Ernst, oder? Weißt du, wie viel Arbeit ich da herein gesteckt habe?"

"Das ist mir egal, Felix. Es tut dir nicht gut, du hast dich total verändert", meinte sie eiskalt.

"Tja, dann musst du damit wohl klarkommen", sagte ich in dem gleichen Ton und legte schnell auf. Ich hatte das Gespräch unterbrochen. Schon wieder war ich geflüchtet.

erdbeersüß. | rewilzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt