chapter 4 - krankhaft

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Mein Blick wechselte zwischen Rewi, der immer noch direkt vor mir auf dem Boden lag, und der Tür, aus dessen Richtung das hohe Piepen der Klingel kam, hin und her. Rewi blieb einfach nur auf dem Boden liegen, als könnte er sich nicht bewegen, und starrte mich an.

Also ging ich zur Tür und öffnete diese vorsichtig. Hoffentlich war das ein Pizzaservice.

"Boah, Rewi, wie oft muss ich dir noch sagen, dass du nicht so laut-", ertönte Taddls tiefe Stimme schon, sobald ich die Tür aufmachte. Doch er unterbrach sich schnell als er feststellte, dass nicht der erwartete Rewi vor der Tür stand.

"Hey!", sagte ich und grinste ihn an. Er sah extrem müde und irgendwie auch angepisst aus, aber sobald er mich sah, erwiderte er mein Grinsen und umarmte mich erstmal.

"Felix, hey!", rief er, "wie lang hab' ich dich schon nicht mehr gesehen, Brudi?"

"Locker 'n halbes Jahr oder so."

"Man, fett dass du da bist", meinte er und wir lösten uns wieder voneinander.

Hinter mir ertönte ein Räuspern und ich blickte mich zu Rewi um, der inzwischen aufgestanden war und sich scheinbar nicht so sehr über Taddls Besuch freute.

Er nickte Taddl zu und gab ihm einen kurzen Handschlag.

"Sorry, ich wusste nicht, dass du Besuch hast", entschuldigte sich Taddl, "wollte nur vorbeikommen und dir sagen, dass du... ähm, ihr ein bisschen leiser sein solltet. Aber ist schon okay."

"Man, kein Ding", meinte ich und lächelte ihm zu. Anscheinend war Rewi echt ein beschissener Nachbar. Aber was sollte man auch erwarten, wenn man mit so vielen Youtubern in einem Haus wohnte?

"Klar, wir passen ab jetzt 'n bisschen auf", kam Rewi Taddl entgegen und der Anflug eines Lächelns bildete sich auf seinem Gesicht.

"Das hoffe ich!", meinte Taddl mit einem Schmunzeln. Warte, meinte er...

"Du hast gut reden, ich will gar nicht wissen, was Ardy und du so treibt", grinste ich ihn an und verdrehte gleichzeitig spielerisch meine Augen. Mal ehrlich, immer diese Zuschauer, die Rewilz oder Tardy shippten.

"Sagt der im nassen Shirt", lachte Taddl mich aus und als er mit einem Blick auf Rewi feststellte, dass auch er nass war, hob er abwehrend die Hände und meinte: "Okay, Brudis, ich will echt nicht wissen, was bei euch so abgeht, also ich verpiss mich mal schnell. Bye!"

Dann entfernte er sich vom Eingang, ging die Treppe runter und nachdem Rewi die Tür geschlossen hatte, blieben nur noch wir beide mega laut lachend zurück. Taddl hatte uns echt zu einem unpassenden Zeitpunkt erwischt.

Mein Shirt - immer noch das vom Vortag, ich hatte mich gestern nicht mehr umgezogen - hing jetzt klamm an mir und das war einfach ein ekliges Gefühl. Ich wollte das so schnell wie möglich loswerden.

"Ich gehe mal schnell duschen", verkündete ich, "das ist echt eklig." Ich schnappte mir meine Tasche, die ich gestern achtlos im Flur fallengelassen hatte, und ging damit in Rewis kleines Badezimmer.

Gerade als ich die Tür schließen wollte, hörte ich Rewis Stimme, die aus dem Wohnzimmer zu kommen schien rufen: "Aber beeil dich, ich will auch noch."

Beeilen? Von wegen. Gerade jetzt würde ich extra lange duschen. Rewi sollte nicht immer das kriegen, was er wollte.

Ich nahm also eine sehr entspannende lange und heiße Dusche, die mich außerdem ein bisschen aufweckte. Auch mein Magen war nun aufgewacht und zeigte mir deutlich, wie leer er war. Erst jetzt fiel mir wieder mein Wunsch von vorher ein - schade, dass Taddl keine Pizza dabei hatte.

erdbeersüß. | rewilzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt