Kapitel 38) Wäschedienst...!

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Laurins Sicht...

Der Hofgang ist beendet und ich stehe mittlerweile in der Gefängniswäscherei. Meine Aufgaben hat man mir erklärt. Eigentlich ganz einfach. Wäsche aus der Maschine nehmen und in den Trockner geben, trockene Wäsche raus und zusammenlegen. Kein Problem also. Allerdings steht Aiden nur ungefähr fünf Meter von mir entfernt und das macht mich wahnsinnig nervös. Immer wieder schaut er grinsend zu mir. Und ich? Ich senke dann immer ganz schnell den Kopf. Seit einer Stunde bin ich hier und habe noch zwei Stunden vor mir. Irgendwie habe ich ein ungutes Gefühl, aber ich hoffe nicht, dass mir hier etwas passiert. Hier sind doch auch andere Häftlinge, dann wird mir hier sicher nichts passieren, oder? Oh Gott, bitte! Bis jetzt läuft es zumindest wirklich ruhig ab. Aiden lässt mich tatsächlich im Moment noch in Ruhe, aber ich habe trotzdem Angst, dass sich das ganz plötzlich ändert. Total unsicher und immer wieder mit einem Seitenblick zu Aiden, versuche ich meine Arbeit vernünftig hinzubekommen.

Als nach fast zwei Stunden der Dienst so gut wie vorbei ist, atme ich innerlich schon etwas auf, da mir bis jetzt wirklich nichts passiert ist. Im Augenwinkel kann ich erkennen, wie fast alle Häftlinge die Wäscherei verlassen und andere stattdessen den Raum betreten. Außerdem kann ich erkennen, wie mich Aiden und die anderen fies angrinsen, während sie langsam auf mich zukommen. Sofort lasse ich das Laken, welches ich gerade zusammenlegen wollte, fallen und weiche ängstlich nach hinten. Irgendwann werde ich aber von der riesigen Waschmaschine hinter mir gestoppt. Das nutzen Aiden und die anderen, um schnell den Abstand zwischen uns zu überbrücken. Ich versuche mich ganz klein zu machen, was mir natürlich nicht gelingt. „Oh, seht ihn euch an. Der arme Junge ist ja ganz dreckig und kann wohl mal einen ordentlichen Waschgang vertragen. Oder was meint ihr?" Er grinst fies und ich reiße geschockt die Augen auf. NEIN! Das meint er nicht ernst, oder? Das kann er nicht machen! Ehe ich irgendwas machen kann, hat er mich schon gepackt. „Macht mir mal die Tür der Maschine auf. Der Kleine muss mal richtig durchgeschleudert werden." „Nein, bitte nicht! Lass mich los, bitte!" Ich versuche mich irgendwie aus seinem Griff zu befreien. Als einer die Waschmaschine öffnet, strample ich wie wild, aber leider bringt es nichts. Aiden ist einfach zu stark.

Als wäre ich leicht wie ein Kleinkind, schiebt er mich in die Maschine. Noch immer trete und schlage ich um mich. Aber wieder bringt es nichts. Er boxt mir in den Bauch, weshalb ich aufhöre mich zu wehren und mich schließlich vor Schmerzen krümme. Das nutzt er, um die Tür wieder zu schließen. Jetzt bin ich gefangen in der Waschmaschine. Wie ein Wilder hämmere ich gegen die Tür. „LASST MICH RAUS! BITTE!" Ich schreie mir die Seele aus dem Leib. Aber sie lassen mich nicht raus. Ich kann Aiden nur grinsen sehen und die anderen scheinen zu lachen. Meine Panik ist mittlerweile so groß, dass ich bitterlich anfange zu weinen und immer fester gegen die Maschinentür zu schlagen, in der Hoffnung sie einschlagen zu können. Aber ich schaffe es einfach nicht. Aiden drückt auf irgendwelche Knöpfe und schon merke ich, dass sich die Maschine anschaltet. Plötzlich fängt die Trommel an sich zu drehen. Ich knalle ständig gegen irgendeine Wand und stoße mich dabei an Kopf, Armen, Beinen, Rücken und noch immer versuche ich diese verdammte Tür einzuschlagen, aber noch immer schaffe ich es nicht. Als dann auch noch das Wasser anfängt in die Trommel zu laufen, bekomme ich die pure Todesangst. Obwohl ich das Wasser in die Augen und in den Mund bekomme, schreie ich weiter um Hilfe und versuche irgendwie einen Ausweg zu finden. Die Trommel füllt sich immer weiter mit Wasser und ich bekomme kaum noch Luft. Klar versuche ich immer wieder die Luft anzuhalten um kein Wasser einzuatmen, aber da ich immer noch hin und her geschleudert werde, was verdammt wehtut, schaffe ich es nicht wirklich, die Luft anzuhalten. Das werde ich nicht überleben. Die bringen mich um! Warum hilft mir denn niemand? 

Der Sauerstoff geht mir aus und ich bin mir sicher, dass ich gleich ertrinken werde. Vor Schmerz lasse ich ungewollt ein schmerzhaftes Stöhnen heraus, weshalb noch mehr Wasser in meine Lunge kommt. Ich muss endlich hier raus! Plötzlich hört die Trommel auf sich zu drehen und auch das Wasser läuft ein bisschen ab. Dann wird die Tür aufgerissen und ich aus der Trommel gezogen. Ich schlage hart auf dem Boden auf und fange an zu husten, zu röcheln und Wasser aus meiner Lunge zu spucken. Alles tut weh und noch immer fühlt es sich an, als würde ich ersticken. Ich huste mir die Seele aus dem Leib und versuche hektisch den Sauerstoff einzuatmen. „Na endlich ist unser Drecksspatz sauber. Los, mach den Boden trocken und dann verschwinden wir wieder in unsere Zelle." Er wirft mir einen Haufen Tücher vor die Füße, während ich noch immer röchle und huste. Wie soll ich so bitte den Boden sauber machen? Ich kann nicht mal aufstehen. „Wird's bald oder willst du noch einen Waschgang?" Sofort versuche ich alle Kräfte zu mobilisieren und schaffe es irgendwann dann wirklich, mich hinzuknien und den Boden trocken zu wischen.

Angels Complicated Lovestory - Erneuter Kampf um Liebe...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt