Kapitel 31) Neue Umgebung...!

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Laurins Sicht...

Am nächsten Tag...

Es ist zwölf und gerade hat der Richter die Verhandlung fortgesetzt. Ich sitze hier und warte angespannt auf mein Urteil. „Sind die Geschworenen zu einem Ergebnis gekommen?" Ich zucke leicht zusammen, als der Richter zu sprechen beginnt. Einer der Geschworenen erhebt sich und ergreift das Wort. „Das sind wir, Euer Ehren. Die Geschworenen befinden den Angeklagten in allen Anklagepunkten für schuldig." Der Mann setzt sich wieder und mein Herz scheint bei seinen Worten einen kurzen Moment auszusetzen. Ja, ich habe verdammt große Angst vor dem Gefängnis. Ich weiß, dass ich es verdient habe, aber die Angst ist trotzdem da. Wieder ergreift der Richter das Wort, weshalb wir uns alle erheben. „Hiermit verurteilt das Gericht den Angeklagten, Laurin Gray, zu einer lebenslangen Haftstrafe, welche er nach der Verhandlung unverzüglich anzutreten hat. Da der Angeklagte während der Verhandlung aber ehrliche Reue gezeigt hat und das Gericht nicht davon ausgeht, dass sich seine Taten wiederholen, legt das Gericht fest, dass eine vorzeitige Haftentlassung bei guter Führung nach vierzig Jahren möglich ist. Der Angeklagte wird unverzüglich in das California State Prison Corcoran überstellt" Wir setzen uns wieder und ich weiß gerade nicht, was ich fühlen soll.

Jetzt habe ich mein Urteil erhalten und werde gleich direkt ins Gefängnis gebracht. Nach vierzig Jahren kann ich vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen werden? Dann wäre ich siebenundfünfzig Jahre alt. Mir dann noch ein Leben aufzubauen ist da fast unmöglich, aber immerhin muss ich nicht im Gefängnis sterben. Naja, zumindest hoffe ich das, denn ich weiß ja nicht, was mich im Knast erwarten wird. Hoffentlich überstehe ich es dort. Mein Blick wandert zu Angel. Er wirkt wegen des Urteils sehr erleichtert, was natürlich verständlich ist. Denn jetzt weiß er, dass ich weggesperrt werde und ihm wirklich nie wieder etwas tun kann.

„Bevor ich die Verhandlung schließe, möchte ich noch ein paar Worte sagen. Vor ein paar Monaten habe ich Angel Summers bereits kennengelernt. Damals führte ich die Verhandlung gegen seinen Vater, nachdem dieser versucht hat, seinen eigenen Sohn zu töten. Ich sah in dem Jungen enormen Schmerz und Angst, wegen dem, was geschehen ist. Die Angst vor seinem Vater war deutlich zu spüren. Und damals dachte ich, dem armen Jungen könnte kein größeres Leid geschehen als die Tat seines Vaters. Doch was ich hier während dieser Verhandlung gehört und erlebt habe, ist so grausam, dass ich es fast nicht fassen kann. Denn einen 17-jährigen, der so enorme Grausamkeit und Brutalität in sich trägt, habe ich in meiner gesamten Laufbahn als Richter selten erlebt. Genau wie zuvor bei seinem Vater ist auch hier deutlich die Abneigung gegen Homosexuelle vom Täter zu spüren gewesen. Und ich muss wirklich sagen, dass es mich absolut anwidert. Angel Summers ist ein guter Junge, der leider das Pech hat, dass es grausame Menschen in seinem Umfeld gibt, die in ihrem Denken und ihrer Einstellung leider im Mittelalter stehen geblieben sind. Abschließend möchte ich noch etwas anmerken. Mr. Gray, Sie haben Angel gehasst und ihm all diese schrecklichen Dinge angetan, weil er schwul ist. All das, weil er es vorzieht Sex mit anderen Jungs zu haben und sich zu diesen hingezogen fühlt. Allerdings sollten Sie mal darüber nachdenken, dass Sie das getan haben, wofür Sie ihn verurteilen. Dadurch, dass Sie Angel vergewaltigt haben, haben Sie Geschlechtsverkehr mit ihm gehabt. Sie hatten Sex mit einem anderen Jungen, den Sie genau dafür hassen. Weil er Sex mit anderen Jungs bevorzugt. Denken Sie mal darüber nach, denn dafür werden Sie jetzt sehr viel Zeit haben. Die Verhandlung ist geschlossen." Wir erheben uns wieder und der Richter verlässt den Saal.

Mir ist gerade richtig schlecht und ich muss die Worte des Richters erst einmal sacken lassen. Er hat Recht, indem ich Angel vergewaltigt habe, hatte ich Sex mit ihm. Genau das, was ich verabscheue, habe ich mit ihm gemacht. Erst jetzt durch die Worte des Richters wird mir das so richtig bewusst. Frank kommt zu mir und weist mich an, dass ich aufstehen soll. Das tue ich auch und er führt mich aus dem Saal. Vor der Tür werde ich von zwei anderen Männern in Empfang genommen. Sie tragen Schutzkleidung und am Gürtel kann ich deutlich Elektroschocker erkennen. Da ich auf jeden Fall vorhabe mich zu benehmen, werden sie diese wohl nicht einsetzen müssen. Die beiden Männer führen mich zu einem gepanzerten Fahrzeug, welches mich jetzt wohl ins Gefängnis bringen wird. Ab jetzt beginnt ganz eindeutig mein neues, auf jeden Fall beschissenes Leben. Keine Ahnung was mich erwarten wird und das macht mir echt Angst. Aber wenn ich dort bin, dann darf ich auf keinen Fall Schwäche zeigen. Andernfalls wäre das direkt mein ganz klares Todesurteil. Nein, ich muss ganz klar selbstbewusst auftreten und darf mich nicht so schnell unterkriegen lassen, sonst bin ich definitiv verloren. Ich sitze auf einer Bank, an der ich festgeschnallt werde. Gegenüber von mir nimmt einer der Männer Platz. Der andere scheint vorne einzusteigen. Es dauert nicht lange, bis wir losfahren.

Angels Complicated Lovestory - Erneuter Kampf um Liebe...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt