Es war spät geworden. Müde ging Katsuki duschen und anschließend ins Bett. Morgen war Samstag und er hatte dieses nervige Sondertraining. Rettungsübungen bei Spacy Hero Nr. 13. Als hätte er Nachsitzen, weil er eine schlechte Arbeit geschrieben hatte. Wie ihn das ankotzte. Er hatte noch nie zuvor eine Arbeit oder Prüfung verhauen. Und dann noch mit diesem Hybrid-Bastard. Er hätte diesen Fatzke gleich den Gnadenstoß versetzen sollen. Der legte es doch echt darauf an. Was wollte dieser Mistkerl überhaupt? Ihm einfach nur auf den Sack gehen? Zudem, was hatte Todoroki gemeint mit – Du kannst davor nicht weglaufen? Als würde er vor irgendwem oder irgendetwas weglaufen. Mag ja sein, dass dieser Trottel davonlief, aber bestimmt nicht er und gewiss nicht vor demselben. Wenn überhaupt, dann lief er auf etwas zu. Also was sollte dieser dumme Spruch. Und warum dachte er jetzt an den Tiefkühl-Idioten und sein dämliches Geschwätz. Vor was lief Todoroki davon? Vor seinem Vater? Vor seiner Mutter? Nein, das konnte er nicht gemeint haben. Was war es nur, was der Halb-und-Halb gemeint hatte? Vor der Vergangenheit? War es das? Aber was hatte das mit ihm zu tun? Er würde diese Luftpumpe morgen einfach danach fragen. Oder meinte er vielleicht vor dem, dass er versagt hatte? Was für ein Unsinn.
Am nächsten Morgen stand sein Mitschüler bereits vor dem Wohnheim. So früh war samstags noch niemand wach und es war ungewöhnlich still. Nr. 13 wollte sie hier abholen, aber ihr Lehrer war noch nicht da.
Er musste ihn jetzt einfach fragen. „Hey Todoroki, was hast du gestern damit gemeint? Vor was hast du versucht wegzulaufen?"
Shoto atmete tief durch. „Du weißt davon was zwischen mir, meinen Vater und meiner Mutter vorgefallen ist, richtig?"
Katsuki nickt.
„Für ein Kind waren das alles viel zu viele Emotionen, die ich nicht verstand und wahrscheinlich noch nicht mal heute alle verstehe. Ein Inferno, das letztendlich alles verbrannte. Nicht zurückließ als Angst, Schmerz und Verbitterung. Also habe ich all die Gefühle hinter einer dicken Schicht aus Eis tief im Herzen eingefroren, bis es nicht mehr wehtat. Und für eine Weile hatte ich ganz aufgehört zu fühlen. Das Problem bei solchen Dingen sind die Menschen, die es gut mit einem meinen. Sie schmelzen dir Löcher in deinen Eispanzer. Doch alles was entweicht, ist Hass und Schmerz, denn sie hatten Zeit hinter den Eisschichten zu wachsen. Hass auf meine Familie, meine Kameraden, meine Rivalen und vor allem auf mich selbst!"
Katsuki verzog das Gesicht. „Und was hat das mit mir zu tun?"
„Ich weiß nicht, was bei dir vorgefallen ist, dass du wurdest, wie du eben bist. Ich spüre trotz allem, dass du ein gutes Herz hast. Aber auch du hast eine Mauer drumherum gezogen. Vielleicht aus Angst verletzt zu werden, oder dass jemand deine Schwächen erkennt. Und alles was durch die Risse dingt, ist diese unglaubliche rabiate Aggression, gegen jeden, der dir auch nur das Geringste bedeutet. Ein Hass getrieben von Angst, etwas zu verlieren, das man vielleicht mal lieben könnte."
Katsuki klappte der Mund auf. Dieser Typ war echt entwaffnend und ging ihm unter die Haut. Er wollte etwas entgegnen, aber seit langem war er sprachlos. Seine Laune sank gerade in den roten Bereich. Er fletschte die Zähne. Und das von dieser Emotions-Frostbeule. Dieser verdammte Mistkerl. Er sollte ihm mal zeigen, was es hieß, Angst zu haben. So ein Dreck.
In diesem Moment erschien Spacy Hero Nr. 13. „Entschuldigt meine Verspätung. Wir werden jetzt zusammen in euren Klassensaal gehen.
„WAAAAS?! Ich hab mich wohl verhört. Was wollen wir denn da? Gehen wir nicht in die USJ?"
„Das könnt ihr knicken. Bevor ihr zwei eine Trainingshalle von innen seht, werdet ihr erst mal die Theorie büffeln und an eurem Sozialverhalten arbeiten."
„SO EINE SCHEISSE!" Katsuki war auf 180. Warum sollte er Theorien büffeln? Schließlich gab es doch auch keine schriftliche Prüfung.
Shoto legte eine Hand auf Katsukis Schulter. „Komm wieder runter! Deine innere Haltung ist echter Mist. Du weißt doch – Selbstbeherrschung ist das Zauberwort.
Katsuki vergrub die Fäuste in den Hosentaschen. Zähneknirschend folgte er Spacy Hero in den Klassensaal.
Die Theoriestunden waren so aufregend wie eine Großpackung Schlaftabletten. Dennoch hatte Katsuki fleißig mitgeschrieben. Alles was ihm helfen konnte die Prüfung zu bestehen und zu seinen Mitschülern aufzuschließen, sollte ihm Recht sein. Und wenn es Yoga mit Icy-Hot war. Bis Nr. 13 am Ende der Stunden verkündete, das sie morgen in ein Alters- und Veteranenheim für ehemalige Profihelden gehen würden.
„Treffen wir uns nach dem Abendessen wieder zum Sport?", fragte Shoto. „Nachdem ich mir den Hintern plattgesessen habe, brauche ich etwas Bewegung.
„Na ja, warum nicht. Das bringt mich wenigstens auf andere Gedanken. Aber behalt deine Weisheiten für dich, du Konfuzius für Arme."
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MY HERO I.
FanfictionEr glaubte, das Schicksal hätte ihn den gebracht, nachdem er sein Leben lang gesucht hat. Den, der ihn retten konnte. Doch das Schicksal ist ein mieser Verräter und hat seine eigenen Pläne. Teil 1 von 3. (Lemon-Boys-Love 18+, TodoBaku, Tragödie)