MY HERO I.

Die Heldenlizenz

Katsuki hatte definitiv die schönste Zeit seines Lebens und er genoss jede Minute davon. Er verstand sich auch zunehmend mit seinen Mitschülern, selbst mit Deku, der ihm aber etwas aus dem Weg zu gehen schien. Langsam rückte die Nachprüfung für die vorläufige Heldenlizenz näher. Sein Freund hatte es immer noch nicht geschafft, seine beiden Kräfte sinnvoll zu vereinen. Aber auch ohne diese neue Spezialität würde er die Prüfung zusammen mit ihm als Team locker schaffen. Nach diesen über vier Monaten Vorbereitung konnten sie sich zwischenzeitlich blind auf einander verlassen. Wegen der Unruhen hatte sich der Termin nach hinten verschoben, aber diese waren nun abgeflacht und nichts stand jetzt noch im Wege.

Und dann war der Tag endlich gekommen. Ihr Klassenlehrer fuhr sie zur Prüfung. Shoto wirkte wie eingefroren. Nicht die kleinste Gefühlsregung war in seinem Gesicht. Katsuki wusste, dass hinter der stoischen Ruhe, die blanke Nervosität lag. Ihm ging es nicht viel anders. Wenigstens würde die Oberpfeife von einem Vater nicht anwesend sein und Shoto noch mehr unter Druck setzten.

Ein aufgeregtes Knistern lag in der Luft, als sie die Halle zusammen mit den anderen Prüflingen betraten. Die Simulationsprüfung war im Prinzip die gleiche wie zuvor. Verletzte waren zu bergen. Schurken zu besiegen. Und letztendlich erhielten Katsuki und Shoto ihre lang ersehnte Lizenz. Endlich hatten sie wieder zu ihren Mitschülern aufgeholt.

„Das muss aber gefeiert werden", meinte Aizawa und legte die Arme um seine zwei Schüler. „Ihr habt beide 96 Punkte."

Sie wollten gerade die Prüfungshalle verlassen, als die Luft jäh zu vibrieren schien. Eine Erschütterung riss sie von den Füßen.

„Was zur Hölle!?", fluchte Katsuki und kam auf die Beine, nur um von einem zweiten Beben wieder zu Boden befördert zu werden. „Was ist hier los?"

Ein grauenvolles Krachen. Es regnete Trümmer. Entsetzte Schreie. Staub, der die Sicht versperrte. Reflexartig schütze Shoto sie alle mit einer Art Eisiglu vor den herunterfallenden Bruchstücken. Und plötzlich war es keine Simulation mehr. Blankes Chaos. Verletzte, Tote. Schüler, Lehrer, Prüfer. Echte Schurken griffen sie an. Katsuki sprengte das Eis und die Trümmer beiseite, so dass sie herausklettern konnten. Durch ein gewaltiges Loch im Dach drangen dutzende Gegner ein.

„Das sind die Typen von der Schurkenliga!", brüllte Aizawa über den Lärm hinweg. „Katsuki, die haben es auf dich abgesehen. Shoto, du musst ihn beschützen".

Immer mehr Schurken gelangten in die Halle. Stürzten sich auf alles was noch auf den Beinen stand. Die Drei griffen sofort ins Kampfgeschehen ein. Aizawa löschte die Kräfte der Schurken. Die beiden U.A. Schüler setzen sie mit unsanften Methoden Schachmatt. Katsukis Kampfstiel war zornig und brutal. Auch Shoto hielt sich nicht zurück. Zuerst schienen sie die Oberhand zu haben, doch mehr und mehr Angreifer brachten sie in Bedrängnis. Der Kampf war unerbittlich. Immer wieder zerrissen Schreie die Luft. Die Schurken nahmen noch nicht mal Rücksicht auf ihre eigenen Leute.

„FAHRT ZU HÖLLE! Verfluchter Mist, warum hat es der Drecksabschaum auf uns abgesehen? Ich kann nicht mehr tun als die Pisser auf Abstand zu halten." Katsuki und Shoto standen Rücken an Rücken. Trümmer flogen aus allen Richtungen auf sie zu. Brachten sie in Bedrängnis.

Katsuki kochte vor Wut. „Verdammte Scheiße! Dieses Dreckspack!" Er fragte sich warum jetzt und warum er. Die Säcke müssten doch begriffen haben, dass er nie zu ihnen gehören würde. Oder wollten sie einfach nur sein Quirk stehlen? Das würde er nicht zulassen, lieber würde er sterben. Aber vielleicht war auch das der Grund. Sie wollten ihn tot sehen. Aber warum? Was war an ihm so besonders? Was war es, dass er nicht wusste. Und Shoto wollten sie offensichtlich auch. Das würde er schon gar nicht zulassen. „VERRECKT, ihr beschissenen Drecksratten."

Die anwesenden Profihelden versuchten alles, aber die Gegner waren in der Überzahl und meinten es todernst. Das Chaos breitete sich aus.