"Bist du nervös?"
"Klappt doch schon einmal gut. Niemand holt uns ab. Entgegen ihrer Aussagen." antworte ich genervt, als wir in Minnesota am Flughafen stehen.Zum 3 Mal versuche ich sie anzurufen, doch niemand geht ran.
"Ich weiß gar nicht wann ich das letzte Mal so viel Schnee gesehen habe." sagt Tom und tritt gegen einen Schneeklumpen.
"Ja ich habe es gar nicht vermisst."Dann hält ein Auto vor uns und rutscht trotz der Bremse noch einige Zentimeter über den Matsch.
"Oh nein."
Mein Bruder Adam steigt aus und kommt mit ausgebreiteten Armen auf mich zu.
"Hey kleine Schwester! Wie geht's dir?"
"Oh hey mein großer Bruder der so tut als wären wir uns nahe nur weil mein Freund neben mir steht. Und wie es mir geht wüsstest du, wenn du ab und zu mal angerufen hättest. Zum Beispiel einmal in dem Jahr, das vergangen ist, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben. Tom das ist mein Bruder Adam und Adam das ist mein Freund Tom. Die Schlange die im Auto sitzt ist seine Frau Viola."Tom sieht auf den Boden und Adam sieht mich irritiert an. Dann seufzt Adam und öffnet seine Fahrertür.
"Steigt ein." sagt er und setzt sich wieder auf den Fahrersitz.
"Stilvoll."
"Danke sehr. Warte bis du den Rest triffst."Tröstend streicht Tom über meinen Rücken und hilft mir dann die Tasche in den Kofferraum zu heben.
Die Fahrt verläuft Gott sei Dank einigermaßen ruhig. Adam stellt Tom ein paar oberflächliche Fragen, die er höflich und genauso oberflächlich beantwortet. Viola sitzt auf den Beifahrersitz und gackert die ganze Zeit wie ne dumme Henne.
Als wir bei meinen Eltern Zuhause ankommen, werden Viola und Adam noch vor mir begrüßt. Sogar Tom wird vor mir begrüßt. Meine Mutter streicht mir einmal über den Arm bevor sie zwischen Viola und Adam rein geht.
"Ist das schön." sage ich sarkastisch und Tom legt seinen Arm um meine Schulter.
"Es ist nur eine Nacht."
"Jetzt weißt du auch wieso."Mein Vater ist da etwas herzlicher. Er nimmt mich tatsächlich in den Arm und schüttelt Tom die Hand. Ich gehe zu meiner Mutter in die Küche während Tom die Tasche hochbringt.
"Was möchte dein Freund trinken Paige? Kaffee oder Tee?"
"Sein Name ist Tom. Und er möchte Tee. Kaffee trinkt er nur wenn er arbeiten muss."
"Ok. Hat er einen britischen Akzent?"
"Ja er ist als Kind in England aufgewachsen."
"Sehr schön. England soll ja so schön sein. Viola hat dort studiert und ich habe nur gutes gehört. Einm-"Ich schalte ab um mir eine ihrer 5 Millionen Viola Stories nicht anhören zu müssen.
Abends sitzen wir alle im Wohnzimmer, während mein Neffe den Weihnachtsbaum auseinander nimmt. Und alle kichern. Als ich Tom's Blick sehe, wird mir ganz warm ums Herz, als ich sehe wie liebevoll er den Kleinen Scheißer anguckt.
Alle unterhalten sich als Viola wieder ins Wohnzimmer kommt.
"Er schläft jetzt." verkündet sie und meine Mutter klatscht in die Hand als wäre sie 5.
"Heute war so ein stressiger Tag an der Uni. Die Lehrer haben mir so viele Aufgaben aufgegeben. Ich musste heute so viel abtippen." sagt Adam und seufzt gespielt genervt. "Du kennst das ja sicher." sagt er an mich gerichtet und ich nicke einfach nur.
"Woher sollst du das wissen? Du bist immerhin nur Sekretärin." sagt Viola herablassend und mein Blick trifft ihren.In meinem Kopf formt sich ein wunderschönes Bild. Ich packe ihre Haare und haue ihren Kopf auf diesen wunderbar polierten Marmortisch.
"Nur eine Sekretärin? Du hast gar keine Ahnung." sprudelt es aus mir raus.
Alles im Wohnzimmer wird ruhig. Tom sieht mich besorgt an.
"Ohne mich würde der ganze Laden nicht annähernd funktionieren. Ich regel alles und ihr seid alle so herablassend. Denkst du nur weil du Lehrerin bist, bist du was besseres? Du bist ein mieses herablassendes Stück scheiße und passt perfekt in diese verlogene, dreckige scheiß Familie. Un-"
"Hey das reicht. Ist ja gut."
"Du miese verlogene kleine Schlampe!" ruft Viola wütend.Tom steht neben mir und legt seinen Arm um meine Hüfte damit ich ihr keine rein haue, als plötzlich ein lauter Knall zu hören ist. Mein Vater hatte auf den Tisch gehauen und war aufgestanden. Ähnlich wie Tom als wir den Streit mit seinem Vater hatten.
"Es reicht!" brüllt er. "Niemand redet so mit meiner Tochter!"
Alle sehen ihn erschrocken an. Mein Vater ist nie laut geworden.
"Edward-"
"Sei leise Gladice! Mir reicht es jetzt! Verdammt sie ist unsere Tochter! Hast du überhaupt noch etwas für sie übrig? Oder schämst du dich so sehr? Sie arbeitet hart für ihr Geld. Ja sie war im Gefängnis und hat Fehler gemacht, aber sie lebt trotzdem ihr Leben. Sie hat ihr Leben im Griff. Doch sie weiß, dass sie nicht perfekt ist und sie versucht auch nicht so zu tun! Im Gegensatz zu euch allen! Mein lieber Sohn Adam, studiert in Yale und hat schon eine eigene kleine Familie. Letzten Monat wegen Trunkenheit am Steuer verhaftet. Im Handschuhfach 5gr Marihuana. Wurde nur keine Anzeige gestellt, weil ich den Polizisten kannte und ihn überreden konnte es nicht zu tun. Sonst wäre unser Adam von der Uni geflogen. Und meine Schwiegertochter. Wurde vor 2 Tagen gefeuert, weil sie ein Kind bevorzugt hat und ihm bessere Noten für schlechtere Leistung gegeben hat. Und dann ist da meine kleine Paige. Mein kleines Sorgenkind. Es tut mir so leid Paige. Du warst immer so ein wütendes Kind. Das hast du von mir. Ich hätte mehr Verständnis für dich haben müssen. Doch ich war stur und war nie für dich da. Und ich habe deine Anrufe nie entgegen genommen, weil ich mich geschämt habe. Auch als du im Gefängnis warst, hatte ich nie den Mut dich zu besuchen. Es war alles meine Schuld und nie deine. Doch sieh dich an. Du hast einen festen Job und ein festes Einkommen. Eine eigene Wohnung. Einen netten, jungen Mann als Freund. Das hast du alles alleine geschafft. Und ich bin unglaublich stolz auf dich."Alles ist völlig ruhig im Raum als mein Vater mit Tränen in den Augen das Wohnzimmer verlässt. So schnell meine Füße mich tragen folge ich ihm.
"Dad!"
"Paige lass mich bitte alleine."
"Dad warte doch."
"Ich liebe dich. Das weißt du doch oder?"Ich weiß gar nicht was ich darauf erwidern soll. Zu gerne würde ich ihm die Wahrheit sagen, dass ich es nicht weiß, aber andererseits hat er sich als einziger entschuldigt und man sieht ihm die Reue an. Weshalb ich das Messer nicht noch weiter rein schieben will.
"Ja Dad ich weiß. Ich liebe dich auch."
Er nickt und geht dann in sein Büro. Ein paar Sekunden später klickt das Türschloss. Tom erscheint hinter mir und sieht mich an.
"Komm lass uns nach oben gehen. Ich will da nicht wieder rein." sage ich zu ihm und ergreife seine Hand, um ihn die Treppe hochzufphren.
Am nächsten Morgen tauschen wir Geschenke aus und schon wird es Zeit zu gehen. Lautlos danke ich Gott dafür.
Mein Vater und ich reden nicht mehr viel miteinander, doch das ist okay. Viola verabschiedet sich gar nicht von mir.
"Du hast etwas besseres verdient." sage ich zu Adam und dieser sieht mich überrascht an. "Diese Frau macht dich kaputt und wird dich niemals ganz glücklich machen."
Ich nicke meiner Mutter zu und steige dann in das Taxi. Tom nimmt direkt meine Hand und als der Wagen losfährt, drehe ich mich nicht um.
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Secretary (Tom Hiddleston FF)
FanfictionPaige ist Sekretärin. Nach 1 Jahr im Gefängnis war das der einzige Job den sie bekommen hat. Als sich langsam Gefühle für den Sohn des Chefs bilden, weiß sie, dass sie in der Klemme sitzt. Denn Beziehungen unter den Mitarbeitern sind verboten. Und d...