PROLOG

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Als diese Welt noch ein kleiner Stern im großen Ganzen war, gab es ein kleines Mädchen. Geboren als Tochter der alten Götter, wurde sie selbst zu einer Göttin. Wunderschön und stark.
Ihr Name war Elise.
Aus der Ferne blickte sie hinab. Sah die Menschen unter sich und wünschte sich mit jedem weiteren Aufgang der Sonne ein Teil von dieser fernen Welt zu sein.
Dabei war es ihnen vom höchsten Gott, Sol, verboten je in eine der Welten hinabzusteigen. Es sein gefährlich. Doch Elise interessierte sich nicht für diese Gefahr. Denn sie sah so viel mehr Schönheit in der Welt dort, so weit von ihr entfernt, als in der, in der sie gefangen schien.
Es dauerte über achthundert Jahre, bis Elise endlich den Mut fand ihren Vater, Sol, zu bitten sie hinabsteigen zu lassen. Wütend tobte er. Brüllte sie an. Verbot es ihr so vehement, dass ihre Tränen das große Tal füllten.
Es wurde zu dem größten, wildesten, raueste, unbezähmbarsten Meer, das je ein Gott geschaffen hatte. Gespickt aus ihrer Trauer, ihrer Wut und ihrem Unverständnis.
Aber sie wusste einen Weg, wie sie hinab in das Reich gelangen konnte, dass sie so sehr sehnte. Und eines Nachts, als Sol so weit entfernt war, dass er sie unmöglich sehen konnte, kletterte sie hinab.
Doch anstatt die Schönheit der Welt zu sehen, wurde sie zu dem schönsten Ort. Ihr Körper verschmolz mit dem Wind, der Erde, der Welt und dem Sein.
Und dann verstand sie es. Ihr Vater hatte die Welt aus seinen Kindern geschaffen. Alles was sie für so wunderschön gehalten hatte, wonach sie sich so gesehnt hatte, war das was auch in ihr selbst schlummerte. Denn Leben konnte nur aus dem Leben geboren werden. Und Tod nur aus dem Tod.

FREYA & TAIJA - Am Ende der WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt