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Taija folgte Freya schweigend. Es war nicht so, als hätte sie viel zu sagen gehabt, doch diese Stille machte sie nervöser, als sie eh schon war. Der Plan stand fest und es war jeder der Männer auf seinem Platz.
Freya, Taija, Aapo und fünf weitere Männer, die aus dem Stamm der Benzualen, aus den mittleren Ebenen. Sie waren stumme aber starke Begleiter und Freya vertraute ihnen. Taija vertraute auf Freyas Wort, musste aber zugeben, dass sie diese Männer schon unheimlich fand.
Die Messer an ihren Schenkel brannten ihr auf der Haut. Das Metall schien unglaublich heiß. Plötzlich blieb Freya stehen und sofort griff Taija nach einem ihrer Messer.
Umblickend landete ihr Blick schließlich auf Freya, die lächelnd den Kopf schüttelte. Peinlich berührt, über ihre Schreckhaftigkeit, steckte sie das Messer in die Scheide zurück und sah sich um und sah es.
Etwa zweihundert Fuß entfernt sah sie dieses, vermeintliche, Camp. Eine große Balustrade schützte es vor ihren Blicken. Soweit Taija sehen konnte, gab es diese Balustrade. Wie eine Parallele zum Horizont. Taija hatte so etwas noch nie gesehen. Doch als sie den Blick wendete und um auch in dieser Richtung diese Wand zu sehen, erkannte sie ein gewaltiges Bauwerk, direkt dahinter. Auf einmal fragte sich Taija, wie die Späher solche Informationen bekommen konnten, wie sie es taten.
Taija spürte regelrecht, dass es jetzt losgehen würde und hielt die Luft unmerklich an. Lautlos gab Freya einige Befehle und schon verschwanden die Männer im Schutz des Waldes. Ein letzter Blick auf Aapo sagte ihr, dass sie das richtige Taten. Dann verabschiedete er sich schweigend und Schritt auf die Balustrade zu.
Fragend drehte sich Freya um und war stolz zu sehen, dass Taija schon mit gespanntem Langbogen da stand. Auch Freya spannte ihren Bogen und zielte. Zwei Männer standen vor dem gewaltigen Tor und als Freya es erkannt hatte, hätte sie am liebsten lautlosgelacht. Es war ihr Glück. Natürlich würde sie nicht unterschätzen was danach kam. Denn mit nur zwei Mann, hätten sie das nicht tun können.
Ruckartig stellten die Wachen sich auf, mit gezogenem Schwert, was Freya lächerlich fand und starrten Aapo an. Er war im Vergleich zu den Barbaren winzig und wirkte etwas verloren. Darauf hatte Freya gesetzt.
Sie wusste, dass in den Wälder, längs dieses Schutzwalles Bogenschützen auf das Zeichen warteten. Hinter jedem Bogenschützen standen drei Schwertkämpfer und dahinter wieder drei Krieger. Sie waren schon eine Beträchtliche Armee und doch konnte Freya beim besten Willen nicht sagen, ob sie Triumphieren würden.
Die Dunkelheit war nun beinahe greifbar und so war Taija dankbar, für die kleinen Fackeln an den Toren.
Aapo war schon beinahe da und die Männer starrten ihn an. Das kam sicher nicht oft vor, schoss es Freya durch den Kopf. Als er endlich angekommen war, konnte Taija zwar nicht hören was gesprochen wurde, sich aber genau denken. Freya hatte Aapo gesagt, was er diesen Wachen erzählen sollte und Aapo war voller Begeisterung aufgesprungen.
„Ja MyLady." Hatte er immer gerufen und Freya damit sichtlich zur Verzweiflung getrieben, zur vollen Belustigung der Schaulustigen.
„Ich bin gekommen um sie zu warnen." Säuselte Freya in Aapos Lippenbewegung hinein. Lachend ließen die Wachen ihre Waffen sinken und sahen sich an.
„Ach ja?" Fragte einer der dicken und der erste Pfeil schoss im direkt in die Kehle. Das pfeifende Geräusch war unverkennbar und Taija spürte ihren Bogen vibrieren.
„Ja." Flüsterte sie und Freya lachte. „Du konntest es wohl nicht mehr aushalten?" Taija schenkte Freya ihr schönstes Lächeln. Erschrocken röchelte die Wache und sein Kumpane wusste nicht wie ihm geschah.
Erschrocken blickte er sich um, schrie nach Hilfe und wollte nach Aapo greifen. Pfeifend flog ein weiterer Pfeil auf die Wache zu und knallend schlug er mit dem Hinterkopf gegen die massive Holzwand. Gerade als eine davon geöffnet wurde.
Langsam rutschte er hinunter und kam auf dem Sandigen Boden zum liegen. Den Pfeil aus seinem linken Auge ragend. Dann ging alles wahnsinnig schnell.
Freya gab den stillen Befehl anzugreifen und schon bald flogen Pfeile auf die hinaustretenden Wachen.
Sie sah sie Truppe der westlichen Ebenen, die sich an der Balustrade zum Tor vor schlichen und schon Sekunden später die ersten Wachen mit ihrem Waffen zu Fall brachten. Freya und die anderen Waldläufer, wie sie sich getauft hatte, traten aus dem Schutz des Waldes und marschierten auf das, mittlerweile eingenommene, Tor zu. Sie schritt langsam und kurz bevor sie den Kampf erreichten griff sie nach Taijas Arm.
„Taija. Ich will das du umkehrst." Sagte sie. Fassungslos blickte Taija sie nur an und schüttelte energisch den Kopf. „Nein." Rief sie und klang wie ein bockiges Kind.
„Doch. Geh!" Rief sie und schob sie vorwärts. „Eric," Rief sie. „Begleite sie." Eric war ein großer, massiger Mann, er war ein beeindruckender Kämpfer und Sie konnte es nicht fassen, das Freya ihn entbehren wollte, nur um sie zu begleiten. „Das brauch er nicht. Ich gehe." Damit drehte sie sich um und marschierte auf den Wald zu. Mit Freya würde sie noch ein ernstes Wort zu reden haben. Doch sie vertraute darauf, dass sie das richtige tat.

FREYA & TAIJA - Am Ende der WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt