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Freya hätte diesen Männern das Herz herausgerissen, wenn es ihr irgend möglich gewesen wäre. Doch sie sah keine Möglichkeit. Sie hasste es in solche Situation gebracht zu werden.
Der Mann hatte ihre Haare fest im Griff und der Schmerz hätte sie fast zerrissen. Schon oft hatte sie mit dem Gedanken gespielt sie abzuschneiden und ihr fiel auch kein plausibler Grund ein warum sie es nicht getan hatte. Doch dann schoss es ihr durch den Kopf, er hatte ihr mal gesagt, dass er sie liebte und Freya wusste plötzlich, warum sie ihre Haare nicht abschnitt.
„Du wirst uns bestimmt viel Spaß machen." Sagte der Kerl nahe ihres Ohres und griff an ihre Hüfte. Grob packte er nach ihr und rieb sich an ihr. Freya versuchte verzweifelt an ihre Waffe zu gelangen, die an ihrem Schenkel war.
Seine großen, behaarten Hände glitten über ihren Körper. Angeekelt von dem Kerl schloss sie die Augen. Sie spürte das Messer, das sich in ihre Seite drückte und sie hinderte, sich zu bewegen. Sie wollte ihn gerne umbringen. Eigentlich wollte sie ihn nur loswerden. Ein dumpfes Geräusch ließ sie, ihre Augen wieder öffnen.
„Das glaube ich nicht." Sagte ein blonder Mann. Sofort erkannte sie ihn und obwohl die Erleichterung sie fast aufseufzen ließ, kam ebenfalls der Schmerz zurück. Sie würde, wenn er sie hier heraus holte es ihm nicht zu einfach machen. Das war klar. Der Mann hinter ihr, groß und einem Gesicht voller Narben, lachte nur. Er sah gefährlich aus, doch Sören war ein guter Krieger. Er würde es schaffen in zu besiegen. Das hoffte sie. Denn sicher war sie sich bei Garnichts mehr. Mit einem Ruck stieß er sie von sich. Steine gruben sich in ihre Haut. Sie ignorierte das brennen und schwang sich auf die Füße.
„Ich hatte alles im Griff." Brachte sie heraus. Ungläubig lachte er auf. Dann stieß er einem Mann mit einer Geschwindigkeit in den Bauch das Freya Mühe hatte ihm zu folgen. Ebenfalls erschrocken war der Mann dessen Bauch nun offen war. Ächzend fiel er zu Boden.
„Wieso habt ihr eigentlich so lange gebraucht? Hat dein Mann dich nicht von der Leine gelassen?" Fragte Sören grob und Freya erkannte den Schmerz hinter seinen Worten. Sie war verwirrt über die Frage und hätte beinahe gelacht doch sie hielt sich zurück.
Seit einem Jahr war Sören hier und hatte nichts von Freya gehört, natürlich wusste er nichts von ihrer geplatzten Hochzeit. Völlig im Kampf gegen zwei weitere antwortete Freya nur: „Nur ein Mann könnte mich an die Leine legen." Sören dessen Gedanken um seine Rote Göttin kreisten, verstand nicht was sie sagen wollte, was sie meinte. Er war ihr so nah und er war so unglaublich glücklich. Doch er durfte sie nicht berühren, durfte sie nicht anfassen, ihr nicht nah sein.
Er stieß zu und auch ein weiterer Mann fiel zu Boden. Nun konzentrierten sich Sören und Freya auf den letzten.
„Er hat dich gebändigt. Dich verändert." Lachend stieß Freya zu, doch verfehlte den Barbaren und trug einen Kratzer davon. Sören reagierte Blitzschnell und hatte dem Mann den Kopf abgeschlagen, bevor Freya wieder reagieren konnte. Freya drehte sich zu Sören um.
„Was soll das bitte heißen? Niemand hat mich verändert. Ist das klar, Sören aus Brom?" Stieß sie verärgert heraus.
„Du bist wie ein Lamm. Du gehörst ihm." Stieß er hervor und klang dabei verbittert. Sören wusste, dass es unfair war, nur konnte er den beißenden Unterton und die stechenden Worte nicht daran hindern, verbittert aus ihm herauszusprudeln. Er stieß sein Schwert in den Boden. Freya blickte sich um und sah Blicke der anderen Männer auf sich gerichtet. Sie hatte die Stille nicht bemerkt. Der Kampf war vorbei. Jeder hatte den kleinen Streit mitbekommen und starrte sie nun an. Doch Freya war es egal, sie hatte noch etwas zu sagen.
„Sören aus Brom, du hohlköpfiges Rindvieh. Niemand hat mich gebändigt denn ich gehöre niemandem." Schrie sie ihm nach, drehte sich von ihm fort und gab die ersten Befehle. Sofort sanken sie die Köpfe und machten sich an die Arbeit. Ruckartig drehte er sich um.
„Du meinst?" Sie nickte nur. Mit zwei langen Schritten war er bei ihr, griff nach ihr und zog sie zu sich.
Er presste seine Lippen auf die ihren. Lautes jubeln und Gebrüll begleitete ihren Kuss. Er liebte sie. Das wusste er schon lange. Doch ihr war nicht klar wie sehr sie es ebenfalls tat. Bis zu diesem Moment.
Sie zog ihn noch fester zu sich und er presste sie enger an sich. Freya wusste nicht wie lange sie dort so standen. Bis sie ein lautes Räuspern inne halten ließ, jedoch ließen sie sich nicht los.
„Es tut mir leid euch zu stören, doch wir sollten gehen." Freya nickte.
„Sören, das ist Taija. Taija? Das ist Sören." Stellte Freya sie vor. Sie nickten sich an. Taija wollte zurück. Sie wollte ebenfalls zu Leander. Denn wenn sie diese beiden etwas gelehrt hatten, war es das nie zu warten.
„Taija?" Sie drehte sich um. Erschrocken sah sie ihr gegenüber an. Es war Leanders Vater. Der Stammesführer ihres Dorfes. Er sah schlecht aus. Abgemagert und schwach. Sie ging auf ihn zu. „Es tut mir leid, das mit deiner Mutter. Es tut mir auch leid, dass wir uns benommen hätten als wärt ihr von den Göttern verlassen. Denn wie ich sehe, bist du durchflutet von der Gnade der Götter." Sie nickte ihm dankend zu.
Er sah wirklich nicht gut aus und wenn Taija sich umblickte, so konnte sie kaum einen sehen der besonders gut aussah. Als Silver sich zwischen den Männern hindurch drängelte, trat er erschrocken zurück.
„Keine Angst. Er gehört zu mir." Sagte sie und tätschelte seinen Kopf als er sich neben ihr niederließ. Denn Silver war das Sinnbild dieser göttlichen Gnade. 

FREYA & TAIJA - Am Ende der WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt