Leander stand in ihrem Zelt und packte seine Sachen. Er hatte nicht viel bei sich und doch schien es eine Ewigkeit zu dauern seine Sachen zu verstauen. Er hatte es satt. Er wollte aufbrechen und sein kleines Leben weiterleben, hatte genug von dem Leben als großer Krieger. Hatte genug von diesem Leben, früher war alles besser gewesen. Auch wenn er sich das einredete, wusste er, dass es nicht stimmte. Denn früher hatte er Taija auch von weitem angehimmelt und sich nicht getraut ihr zu sagen, was er wollte. Immer war er davon ausgegangen, dass sie es wusste. Doch er musste sich erst verändern, damit sie es merkte.
Er war froh über das, was er bekommen hatte und würde seine Sehnsüchte hinten anstellen. Mit einem Mal viel ihm ein, dass er nicht aufbrechen konnte.
Leander wollte auf etwas einschlagen, fand aber nicht und Fluchte einfach. Kurz schloss er die Augen und rieb sich die Lieder. Seine Wut ebbte ab und seine Gedanken wanderten zu Taija. Wie sie dort gestanden hatte, mit diesem Kerl. Er wollte es gar nicht wissen, wollte nicht dieses Gespräch führen.
Taija betrat das Zelt und blieb stehen, als sie sah, dass er packte. „Wo willst du hin?" Fragte sie verunsichert. Warum wollte er gehen? Ihr war natürlich klar gewesen, dass er bald aufbrechen würde, doch sie hatte gedacht, dass sie noch einige Zeit zusammen hätten. Leander sagte aber nichts.
„Leander?" Fragte sie ihn vorsichtig und trat einen Schritt auf ihn zu. Als er sich zu ihr umdrehte und sie seinen Blick sah, loderndes Eis. Pure Wut, Zorn und vielleicht sogar Hass strahlten sie an. „Leander?" Fragte sie leise.
Ruckartig griff er nach ihr. Beinahe grob presste er seine Lippen auf ihre. Er dachte, dass seine Wut vorüber war, doch das stimmte nicht, Er war wütender als vorher. Er wollte sie nicht hergeben, konnte sie nicht verlieren. Grob drang er seine Zunge in ihren Mund. Seine Hände pressten sie an sich und fuhren über ihren Körper.
„Du gehörst mir. Ich kann dich nicht verlieren." Flüsterte als er sie losließ. Schweratmend blickte Taija ihn an. „Ich gehöre niemandem. Aber ich gehöre zu dir." Sagte sie fest und sah ihn an, bevor sie sein Hemd löste und es ihm über den Kopf zog. Ihn beobachtend, hielt sie inne.
„Ich werde nicht mit dir kommen." Sagte sie und senkte den Blick auf ihre Finger, die sanft über seine Bauchmuskeln strichen. „Ich will alles gesehen haben, bevor ich mich entscheide." Sprach sie leise weiter. Er verkrampfte sich. „Aber ich will dich nicht verlieren. Also bleiben uns zwei Möglichkeiten." Sprach sie weiter. Blickte sie an, presste seine Lippen auf ihre. Taija erwiderte den gierigen Kuss. Leander wollte sie küssen, bevor er sich ihre Vorschläge anhörte.
Ihre Finger wanderten über seine Brust. „Entweder." Flüsterte sie zwischen zwei Küssen. „Du begleitest mich und..." Sagte sie auf Leanders Einwände.
„Dein Vater wird gesund werden und kann die Leitung übernehmen, solange du nicht da bist." Sagte sie und sah ihn an. Energisch schüttelte er den Kopf. „Mein Vater ist zu alt und müde." War alles was er sagte.
„Nun gut. Wie wäre es damit, dass wir, also ich mir die Welt ansehe und zu dir komme wann immer ich kann." Leander trat zurück und drehte sich von ihr weg, während er sich durch die Haare fuhr.
„Scheiße." Taija war verwirrt über seine Reaktion, sie hatte so lange darüber nachgedacht. „Wie lange wärst du weg?" Fragte er und Taija war über die Verzweiflung in seiner Stimme überrascht. „Ich weiß es nicht." Plötzlich drehte er sich zu ihr um, starrte sie einen Moment nur an. „Dann Heirate mich." Erschrocken sah Taija ihn an.
„Nein." Brachte sie nur raus. „Das kannst du nicht machen." Trocken lachte Leander einfach auf. „Warum nicht?" Fragte er sie belustigt und etwas ängstlich. Er konnte ihren Gedanken nicht folgen.
„Weil du nur fragst, weil du angst hast, dass ich gehe." Sagte sie zu ihm und blickte ihn erschrocken an. „Nein. Ich frage dich weil ich dich Liebe und dich nicht verlieren möchte." Rief er und versuchte sie mit seiner sanften Stimme zu überzeugen. Leander legte alles, was er hatte in seine Stimme.
„Ich muss weg." Sagte sie und entzog sich seiner Berührung. „Gehst du zu ihm?" Fragte er sie verbittert und wieder war die Wut zurück.
„Zu wem?" Fragte Taija verwirrt und drehte sich noch einmal zu ihm um. „Diesem Kerl." Spie er aus und lachte bitter auf. „Nakim?" Fragte sie und lachte laut auf. Schweratmend konnte sie kaum aufhören. Er war also wirklich eifersüchtig. Eifersüchtig auf Nakim. Ihr war klar, dass er sich nicht mehr an ihn erinnerte. Sie hatten sich kaum gekannt.
Taija trat auf ihn zu, griff nach seinem Handgelenk und fuhr dann mit ihren Fingern zwischen seine. Er zuckte zurück, wollte sie nicht berühren, doch Taija hielt ihn fest.
„Nakim." Wiederholte sie leise flüsternd. Leander wurde immer wütender, dass sie es ihm so auf die Nase band.
„Du erinnerst dich nicht an ihn? Ich gebe zu, dass es lange her ist und dass wir uns ja auch noch nicht so gut gekannt haben. Aber erkennst du ihn echt nicht?" Genervt schüttelte er den Kopf. Hielt sie ihn für bescheuert? Sie setzte ihm einen Kuss auf das Kinn und knabberte an seinem Kiefer, bis zu seinem Ohr. „Du meinst also, meinen Bruder Nakim?"
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FREYA & TAIJA - Am Ende der Welt
FantasyDer dritte und letzte Teil der FREYA - Reihe. (Vorher: Schneegestöber) 1. FREYA - Im Auge des Sturm 2. TAIJA - Im Schutz des Meeres