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Als Freya, rothaarig und fuchsteufelswild, dass Zelt betrat blickten die beiden Männer auf. Aapo erkannte den Sehnsüchtigen Blick auf Sörens Gesicht. Er und Freya hatten noch keinen einzigen Moment für sich gehabt, immer gab es etwas, dass erledigt werden musste und Sören regte sich darüber auf, das es immer Freya war, die sich darum kümmerte. Freya setzte sich und schwieg. Sören blickte sie an und Aapo wusste, er wollte mit ihr sprechen, doch er tat es nicht. Da Aapo immer noch abschrieb, schubste er ihn an und nickte mit dem Kopf in Freyas Richtung, als dieser aufblickte. Verwirrt sah er Aapo an.
„Na los." Hauchte er und zwang ihn förmlich zum Aufstehen. Sören hatte seine charmante Haltung verloren. Früher hatte er immer gewusst, was er sagen sollte und doch nie gemeint, was er gesagt hatte.
Sören war Zuhause, für seine Kunst die Frauen herumzukriegen, beneidet gewesen. Und jetzt sprach er nur noch das Nötigste. Aapo war aber nie so fasziniert von ihm gewesen und nie so stolz darauf ihm zu dienen.
Er war Loyal und Stolz, aber nicht so Stolz alles über seine Ehre zu stellen. Früher war er töricht gewesen. Auch wenn Aapo ein Jahr jünger war als Sören, so hatte er früh gelernt, wie er sich zu verhalten hatte. Und obwohl er Sören immer verstanden hatte, konnte er nicht immer hinter seinem Urteil stehen.
Sören stand auf, schweigend und machte sich auf den Weg zu Freya. Immer noch schweigend, griff er nach ihrer Hand und führte sie aus dem Zelt.
Die letzten Tage hatte er nicht viel Zeit mit ihr verbracht aber nur an sie denken können. Er wusste nun, dass sie nicht verheiratet war und er würde diesmal nicht warten oder gar abhauen. Er hatte einiges gelernt.
Schweigend führte er sie in ihr Zelt. Zuerst hatte sie sich ihr Zelt mit Taija geteilt, doch die war bei Leander eingezogen.
Freya blickte ihn an, als er endlich stehen blieb. Langsam hob er den Arm und legte ihn an ihre Wange. Er freute sich, als sie sich an ihn lehnte und ihn umarmte. Sie sagte nichts. Er wusste er würde nie von ihr diese typischen Beziehungsdinge hören. Sie war niemand, der einfach mit seinen Gefühlen um sich schmiss und doch liebte er sie oder genau deswegen.
Sie drückte ihn an sich und fuhr mit ihren Händen über seinen Rücken. Er tat es ihr nach und drückte sie, legte alle Emotion in diese Umarmung.
Nach einer Weile schweigen, löste er sich etwas von ihr und sah ihm direkt in die Augen. „Was ist los?" Fragte er sie flüsternd.
Mit geschlossenen Augen lehnte sie sich an ihn. Er war der einzige, dem sie ihre Schwächen zeigte. „Was ist wenn keiner von ihnen unterschreibt und alles einfach so wieder passiert? Wer wird die Menschen das nächste Mal retten?" Fragte sie verzweifelt. Sören drückte ihr einen Kuss auf den Scheitel.
„Na du. Denn du rettest immer alle." Flüsterte er, schob sie von sich, dass er sie ansehen konnte und sprach weiter.
„Du hast Taija gerettet, du hast alle diese Menschen gerettet. Es war deine Idee, dein Plan. Du hast mich gerettet. Jeden Tag ein bisschen mehr und dabei warst du nicht einmal da." Seine Stimmte wurde sanfter mit jedem Wort und Freya blickte ihn an. Sie glaubte ihm, sie glaubte ihm alles. Sie versprach sich viel von diesem Pakt.
Als Taija auf sie zugekommen war, da hatte sie sich erst dagegen gesträubt, doch als sie alle Aspekte gehört hatte, war sie voll und ganz überzeugt gewesen. Freya griff nach ihren Waffen und legte sie ab. Sie wollte ihm zeigen, wie dankbar sie ihm war. Noch nie hatte sie sich schutzlos gezeigt, dass war etwas, was sie nie tat, weil sie niemandem vertraut hatte. Doch ihm vertraute sie. Bedingungslos.
Sie legte die Waffen ab und ging auf ihn zu. „Danke." Hauchte sie ihm ins Ohr. Sie liebte ihm, konnte es ihm aber nicht sagen, denn sie hatte das Gefühl, sie würde sich selbst betrügen, wenn sie es tat und so schwieg sie.
Doch sie hatte schon über das Später nachgedacht und hatte spekuliert, was sie tun konnte. „Sören aus dem Unterholz?" Fragte sie ihn.
„Mhmhm." Machte er vorsichtig, bei seinem alten Spitznamen, der sie ihm spöttisch verpasst hatte. Er starrte sie an, völlig schutzlos ihm ausgeliefert. Er konnte nur daran denken, was er mit ihr tun konnte und nichts davon war schmerzhaft, zumindest würde sie sich nicht darüber beklagen. Sie würde sie nie wieder beklagen, wenn er nur bei ihr blieb.

FREYA & TAIJA - Am Ende der WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt