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Laya sah sich um. Sie suchte nach dem einen Mann, dem sie noch zu danken hatte. Nachdem ihre Schwester gestorben war, war sie alleine gewesen und Sören hatte sich für sie eingesetzt. Es war gerade eine Nacht vergangen und Laya hatte versucht so gut wie möglich zu helfen, hatte aber schon seit diesem Tage das Bedürfnis gehabt sich zu bedanken. Da sie aber nicht wusste, wo sie nach ihm zu suchen hatte, ging sie und fragte sich durch. Doch jeder grinste nur und sagte ihr, sie solle ihn in Ruhe lassen.
Plötzlich stieß sie mit einem Mann zusammen. Er hatte dunkle Haare und ebenso dunkle Augen. „Oh entschuldige." Sagte er und rang sich ein Lächeln ab. „Ich suche nach Sören, Zelle 12." Sagte sie und Laya war es unangenehm so nach Sören zu fragen. Der Mann vor ihr lächelte und zeigte auf eines der Zelte. „Da drin wirst du ihn finden. Aber es ist vielleicht nicht der beste Zeitpunkt." Sagte er zögernd und rang sich ein weiteres Lächeln ab.
Laya dankte dem Mann und ging auf das Zelt zu. Es war eines der größeren Zelte und hatte einen Sicheren Stand, nicht so wie einige kleine Zelte am Rand des Lagers.
Laya hatte keine Eltern und ihre Schwester war ebenfalls nicht mehr da und so war sie auf sich alleine gestellt. Unschlüssig stand sie nun vor dem Zelt und wusste nicht so recht was sie tun sollte.
„Hallo?" Rief sie und wartete auf eine Antwort. Zuerst kam nichts, doch dann öffnete sich das Zelt und die Frau von dem Vortag stand vor ihr.
„Laya." Sagte sie überrascht. „Ist... Ist Sören da?" Fragte sie. Freya konnte kaum antworten, da rief Sören schon nach ihr und sie trat ein. Er saß an einem Tisch und hatte das Gesicht in die Hände gestemmt, während die Rothaarige im Raum auf und ab ging. Als Laya eintrat, blickte er auf und es freute Laya das sich ein kleines Lächeln über sein Gesicht zog.
Sie hatte Angst gehabt, er hätte sie vergessen. „Wie geht es dir?" Fragte er und stand auf. „Mir geht es gut. Danke. Was ist passiert?" Fragte sie ihn und blickte zwischen ihm und der Frau hin und her.
„Ach es ist nichts." Antwortete er schnell und Laya lachte. „Natürlich ist es nichts. Es ist nie etwas." Sagte sie und sah ihn an. Nun lächelte Sören schwach und Laya räusperte sich.
„Ich wollte mich nur bedanken." Flüsterte sie. „Ich weiß nicht wie ich dir danken soll." Sören blickte sie überrascht an, er verstand nicht.
„Was meinst du?" Verwirrt über diese Frage stand sie da. Hatte er es vergessen? Hatte er vergessen, was ihr so wichtig war? „Damals. Als du die Strafe..." Sie wusste nicht weiter. Plötzlich lachte Sören auf. „Das? Das ist ewig her und war kaum der Rede wert. Du hast dabei zugesehen und nicht mal gezuckt. Das war unglaublich mutig." Sagte er, kam auf sie zu und umarmte sie. „Ist deine Familie auch hier? Woher kommst du?" Fragte Sören sie leise und blickte dann zu Freya. „Ich weiß nicht woher ich komme. Ich bin schon eine Ewigkeit da gewesen und meine Schwester, naja sie ist tot." Sagte sie beinahe unberührt. Sören blickte Freya an und auch sie schien etwas schockiert.
„Ich habe die Liste vervollständigt. Wir sind bei etwa vierhundert." Rief Taija geknickt als sie eintrat. Erschrocken blickte sie Laya an. „Es sind vierhundert Tote?" Fragte Laya und sah Taija an. „Ich dachte es wären mehr." Säuselte sie mit gesenktem Kopf. Sie dacht wirklich, dass es mehr wären. Sie dachte es mussten tausende sein. Denn der Verlust fühlte sich so schwer an, dass es auch hunderttausende hätten sein können.

FREYA & TAIJA - Am Ende der WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt