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„Was würdet ihr davon halten, wenn ich euch nach Brom begleite? Dort soll es wirklich schön sein, zu dieser Jahreszeit." Fragte sie ihn schüchtern und er erstarrte. Meinte sie das ernst?
Er sah sie an und schüttelte die Bilder in seinem Kopf ab.
„Du willst mich begleiten?" Dann drehte er sich von ihr weg und fuhr sich über die Augen. Er hatte in den letzten Tagen kaum etwas anderes Getan, als sich vorzustellen, was passierte wenn sie ihn begleiten würde.
Das war nicht das Problem, das Problem war, dass er wusste, sie würde ihn verlassen, denn er war der Stammesführer, das Oberhaupt einer Stadt. Und Freya liebte die Freiheit. Er wollte sie bei sich haben, wollte sie einfach bei sich spüren, doch es würde ihn umbringen, wenn sie ging. Er würde sie nicht bitten sie zu heiraten, er wusste wie sehr sie das ängstigte. Sören drehe sich zu ihr um.
„Was willst du dort tun?" Er klang nicht begeistert, dass Freya mit ihm wollte. „Wenn du nicht willst, dann..." Sie ließ den Satz in der Luft hängen. Ja, was dann? Sie hatte keine Ahnung. „Darum geht es nicht. Aber, wie lange wird es dauern, bist du Sehnsucht hast zu gehen? Bist du mich verlassen willst?" Fragte er leise und blickte sie an.
Freya verstand es nun und doch war sie sich sicher ihn nicht verlassen zu wollen, doch sie wusste, dass er Recht haben könnte. „Ich weiß nicht." Gab sie leise zu. „Aber was ich weiß, ist das ich es versuchen will." Es hatte sie einfach überkommen und sie ging wieder auf ihn zu, griff nach seinem Handgelenk und presste ihm einen kleinen Kuss in die Halsbeuge, da er nach oben blickte.
Er senkte den Blick auf ihre grünen Augen, hob seine Hand und fuhr ihr durch die Haare. Dann küsste sie ihn lange und genoss es. So lange schon hatten sie sich nicht berührt. Sören löste sich lächelnd von ihr, sah sie an und lächelte. Er hoffte, dass er das nicht bereuen würde. Vor allem aber hoffte er, dass er sie vor seiner Mutter verstecken konnte. Er würde das versuchen. Er würde alles versuchen, um seine Freya glücklich zu machen, um sie zu behalten.

~~*~~

Freya las den Vertrag zum dritten Mal und war schon relativ zufrieden. Doch sie wollte ihn erst mit Taija besprechen. Keiner von den beiden Hatte eine Ahnung von Verträgen und von Bündnissen ebenfalls nicht.
Sie hoffte nur, dass irgendjemand daran dachte zu unterschreiben. Er sagte ja nicht besonders viel aus, sollte nur die Verbundenheit und Handelsverbindung bestätigen. Denn solch ein Handel war durchaus ein Fortschritt. Wer mit wem handeln wollte, hatten sie natürlich nicht festgelegt. Nur wollten sie eine Listung, um Handelsrouten günstig zu legen.
Taija betrat das Zelt und Freya reichte ihr den Vertrag, Taija überflog ihn und nickte energisch. „Das sieht schon gut aus. Wann sollen sie kommen um zu unterzeichnen?" Fragte sie und die beiden setzten sich hin.
„Vor einer halben Stunde." Hörte Taija Freyas verzweifelte Stimme. Taija starrte sie an. „Es ist niemand gekommen?" Freya nickte. Als Leander eintrat und sich überrascht umsah, sahen die beiden auf.
„Bin ich zu spät?" Fragte er lächelnd, woraufhin Taija ihn nur anfunkelte. Auch Sören trat ein und sah sich um, bevor er Leander anblickte. Doch als er Freyas und Taijas Blick sah, schwieg er einfach.
Plötzlich trat Nils ein und starrte sofort Freya an. Sie hatten nicht einmal mehr miteinander gesprochen.
„Mein Vater schickt mich. Er will unterzeichnen." Sagte er förmlich. Freya starrte ihn an, legte ihm aber den Vertrag hin. Er griff nach der Feder und schrieb drauf los. Nils von Rorun, Stammesführer der Rorunen.
Dann ging er und lies die vier zurück. Sören griff nach der Feder und trat ebenfalls an den Tisch. Sören aus Brom, Erster Verwalter von Brom, erster Nachkomme des großen Führers Broms und umliegender Dörfer.
Er trat zurück und reichte Leander die Feder. Sofort beugte er sich über den Vertrag und schrieb ebenfalls seinen Namen und Rang.
Freya war froh über diese Unterschriften, konnte aber nicht umhin zu bedenken, dass es nur solche waren, bei denen sie sich sicher war, ihre Loyalität zu besitzen und nicht ihr vollstes Vertrauen in diese Sache. Sie klammerte sich an die Hoffnung, ließ den Vertrag liegen, schnappte sich ihren Bogen und verschwand aus dem Zelt.
Erst als sie in den Wald trat, klärten sich ihre Gedanken und sie konnte endlich alles vergessen, was sie bedrückte und so tun, als wäre das alles nie passiert. Kein Vertrag, kein Kampf, keine Barbaren, keine Hochzeit, kein Nils, kein Sören. Keine Angst.

FREYA & TAIJA - Am Ende der WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt