Mein zerbrechliches Schneckenhaus

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So fremd ist er mir aber gar nicht wie ich dachte. "Entschuldigen Sie", sagt er höflich. Ganz verwirrt sage ich: „Kein Problem" und schmunzle. Er schaut mir in meine Augen und lehnt seinen Kopf zur Seite. „Warte.. Ich habe dich gestern gesehen... in dieser Bar", lächelt er. „Ja stimmt", sage ich schüchtern. Mein Herz klopft und meine Knie zittern leicht. Ich denke es liegt nicht an ihm, ich bin immer  schüchtern. Vor allem und vor jedem. „Wie ist denn dein Name?", fragt er. "Güldilan. Güldilan Minestra", sage ich kalt, „und du ?"
„Cole Sprouse. Ich wohne hier gerade ein paar Straßen weiter mit meinem Bruder Dylan. Ich habe dich gestern zum ersten Mal im Dakota's gesehen." Das ist im Moment das letzte was ich brauche, oh man. Trotzdem antworte ich: „Wir machen hier Urlaub. Eine kleine Auszeit sozusagen. Wir wohnen in einem anderen Land". Cole beißt sich auf die Lippen und schaut mich an. Ich schaue in seine blau-grünen Augen und verliere mich. Stop, das kann ich nicht. Reiß dich zusammen Gül. „Lass uns doch heute Abend dort treffen, ich lade dich ein", sagt er und lächelt. Klar, ein Club wo sich fast nur Männer herumtummeln und es nach Rauch riecht. Aber was habe ich denn zu verlieren. Er scheint ja ganz nett zu sein. Nur traue ich den Männern nicht. „Wann soll ich denn dort sein?", frage ich. Cole schüttelt den Kopf und sagt: „Nein. Nein nein nein. Natürlich hole ich dich ab". Plötzlich stürmt Jennie mit den ganzen Klamotten aus ihrer Umkleide und reißt ihre Augen auf als sie mich mit Cole sieht. Sie läuft zu uns und stellt sich neben mich. „Nein, du musst mich nicht abholen", sage ich aufgeregt. „Na gut, wie Sie wünschen Miss Minestra", zwinkert er mir zu und lächelt dabei.

 „Na gut, wie Sie wünschen Miss Minestra", zwinkert er mir zu und lächelt dabei

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Bevor Jennie etwas sagen konnte, läuft er aus dem Laden. "Das war doch....". „Der Typ aus dem Club, ja...", unterbreche ich sie. Ich muss ihr nun jetzt alles erklären. „Wir haben einander wiedererkannt und er hat mich eingeladen... In den Club wo wir gestern waren." Sie lächelt. Sie scheint sich für mich zu freuen. Jetzt bin ich erleichtert. Aber das heißt wohl, dass ich den heutigen Abend ohne Jennie verbringen werde. Auf einmal schaut sie mich mit einem breiten Grinsen an. „Was ist", frage ich verwundert. „Hat da jemand Schmetterlinge im Bauch?", lacht sie. Ich wusste es. „Nein und außerdem ist es kein Date oder so etwas Ähnliches", sage ich und rolle meine Augen. "Nimmst du das?", lenke ich ab und zeige auf ihre Klamotten. Jennie nickt aber legt den Rest der Kleider zurück auf die Stangen. Eigentlich will ich wieder zurück in unserer Hotel und raus aus dem Laden. In meinem Kopf schwirren tausende Gedanken und ich bin ein wenig aufgeregt. Sie bezahlt und wir laufen aus dem Laden. Ihr zur Liebe verbringen wir den ganzen Mittag und Nachmittag in der Stadt. Ich habe mich eigentlich auf den Tag mit ihr in der Stadt gefreut , aber ich weiß auch nicht was mit mir los ist.

(Zeitsprung) 4 Stunden später

„Dankeschön, wir sehen Sie die nächsten paar  Tage wieder", ruft Jennie dem Taxifahrer hinterher. Er brachte uns wieder zurück an unser Hotel. Als wir die Treppen zu unserem Apartment hinauflaufen fällt mir ein, dass ich mich ja noch fertig machen muss für das Treffen mit Cole heute Abend. Ich bin  aufgeregt, wir kennen uns erst seit heute und Jennie ist nicht dabei. Wenn etwas passiert? Aber wieso mache ich mir denn immer über alles Gedanken? Ich bin einfach ein wandelndes Desaster.
Oben angekommen gehe ich sofort in mein Zimmer. Fast stolpere ich über meine Klamotten, die sich wie ein Berg anhäufen. Ich krame mein Glätteisen aus dem Koffer und mein schwarzes Kleid. Die Tür knarrt. Jennie linst in mein Zimmer hinein und beobachtet wie ich mich fertigmache. „Ich dachte es ist kein Date", grinst sie. Ich tue so als ob ich sie nicht höre und glätte meine Haare.

Date? Das ist kein Date. Ich habe genug von Männern, die mich sowieso nur verletzen wollen. Vorallem nicht so welche, wie mein Exfreund.

Jennie steht immer noch an der Tür und grübelt. „Du, ähm, Gül?", sagt sie nachdenklich. „Ja?", antworte ich. „Ich habe vorhin in der Umkleide ein wenig von eurem Gespräch belauscht...", flüstert Jennie besorgt. „Jennie?!", drehe ich mich zu ihr um. „Was auch immer. Tu mir den Gefallen und sei kein Miesepeter. Du warst vorhin so kalt, als du mit ihm geredet hast. Hab Spaß. Er ist nicht so wie..."   "Nein, sag seinen Namen nicht.", unterbreche ich Jennie. „Na gut, aber bitte gib ihm eine Chance.", ratet sie mir. „Welche Chance? Hört sich so an als hätten wir ein Date. Ich kenne ihn nicht einmal." , sage ich genervt. „Okay, ich geb's auf. Du bist stur." , sagt sie verzweifelt und klatscht die Hände auf ihren Schoß und steht auf. Ich schaue zu ihr hoch und ziehe meine Mundwinkel nach unten. „Aber dann bist du selber schuld", sagt sie und verlässt mein Zimmer.
Ich weiß, dass sie es nicht böse meint und ich bin ihr auch nicht böse, dass sie mich immer neckt. Aber sie meint es nur gut mit mir. Ihr Lieblingssatz für mich ist immer dieser : Gül, man muss dich zu deinem Glück immer zwingen. Vielleicht hat sie ja recht. Ich lasse mir ziemlich wenig sagen. Aber dafür liebe ich Jennie.

Schmunzelnd stehe ich auf und betrachte mich das letzte Mal im Spiegel bevor ich aus meinem Zimmer gehe. Ich ziehe meinen Mantel an, lege meine Tasche um meine Hüfte und trete heraus. Im Wohnzimmer angelangt will ich gerade aus der Tür runter zur Lobby gehen. „Viel Spaß", schmunzelt Jennie. Ich nicke mit dem Kopf und öffne die Tür, schmunzle zurück und verschwinde.
„Sie will es nur nicht wahrhaben", redet Jennie mit sich selber und steckte sich eine Traube in den Mund. „Was?", rufe ich ahnungslos hinterher. „Ach, gar nichts", grinst sie.

Heute laufe ich ganz alleine durch die Straßen Vancouvers. Doch ich denke die ganze Zeit an Jennie. Ein wenig Angst habe ich schon. Aber hier tummeln sich so viele Menschen herum. Ich muss nicht lange laufen um in die Straße des Clubs zu kommen , indem mich Cole erwartet.

Endlich bin ich an der besagten Adresse. Hier muss auch er irgendwo wohnen.
Mein Herz schlägt immer stärker, sodass man es fast hören kann.
Ich öffne die Tür und konnte meinen Augen nicht trauen...

;)

Cole Sprouse- Ein Trip nach Vancouver Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt