11. Ben Davies x Gareth Bale

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Im Halbschlaf sah sich Gareth eine langweilige Tiersendung auf seinem Tablet an.
Er lag bereits im Bett seines Hotelzimmers und war bereit einzuschlafen, als es plötzlich an der Tür klopfte.
Seuftzend erhob er sich aus seinem Bett, dachte kurz darüber nach, sich noch etwas anzuziehen, denn mehr als Boxershorts trug er im Moment nicht, verwarf den Gedanken aber wieder, jemand anderes als einer seiner Mitspieler konnte es eh nicht sein.
Langsam öffnete er also die Tür und erblickte tatsächlich seinen Teamkollegen davor.
„Ben? Was machst du denn hier?"
„Ich kann nicht schlafen.", murmelte Ben, ebenfalls nur in Boxershorts und sah Gareth schüchtern an.
„Komm rein.", Gareth öffnete seine Tür etwas weiter, und liess Ben in sein Zimmer.
„Setz dich."
Nebeneinander setzten sie sich auf Gareths Bett.
„Was ist los Ben?"
„Ich weiss es nicht, ich bin viel zu nervös, ich kann einfach nicht schlafen."
Gareth legte ihm eine Hand auf die Schulter, und wollte gerade antworten, als Ben in verzweifeltem Ton weiter sprach: „Bitte Gareth ich habe schon alles probiert. Das Spiel morgen macht mich verrückt, bitte, tu etwas, irgendwas."
„Willst du hier schlafen? Manchmal hilft das Wechseln des Schlafplatzes dabei zur Ruhe zu kommen."
Langsam nickte Ben.
„Wenn das okay für dich ist", murmelte Ben schüchtern.
„Klar! Leg dich schonmal hin, ich bin gleich bei dir."
Während Gareth sein Tablet an den Strom anschloss und schliesslich weglegte, machte Ben es sich also in Gareths Bett gemütlich.
Das Bett war warm und Ben fühlte sich weniger einsam, als zuvor in seinem eigenen Zimmer.
Kurz darauf lag Gareth auch schon neben ihm, und kurz breitete sich eine Stille über den Beiden aus.
„Gareth?", begann Ben schliesslich.
„Ja?"
„Erinnerst du dich an mein erstes wichtiges Spiel mit Wales?"
Gareth richtete sich ein Stück weit auf, und konnte nun Bens Umrisse in der Dunkelheit erkennen.
„Natürlich erinnere ich mich. Du hast dich selbst völlig verrückt gemacht, kaum geschlafen und bist schliesslich mitten in der Nacht zu mir gekommen.", erinnerte sich Gareth, „Du warst völlig verzweifelt und hast dich kaum beruhigen lassen. Ich habe dich die ganze Nacht in meinen Armen gehalten, bis du dich langsam beruhigt hast und eingeschlafen bist."
Auch Ben erinnerte sich an diese Nacht.
An die damalige Angst davor bereits bei seinem ersten Spiel zu versagen, vorallem aber an die wundervolle Wärme von Gareths Körper.
In all den Nächten, in denen er in den letzten Jahren nicht hatte schlafen können, stellte er sich vor, mit Gareth im selben Bett zu liegen, von Gareth festgehalten zu werden und sich geborgen zu fühlen, wie in dieser einen Nacht.
Oft hatte er sich Gedanken über seine Gefühle für Gareth gemacht.
Gegen das Bedürfniss angekämpft, ihm alles zu erzählen, und sich schliesslich traurig eingestanden, dass aus ihm und Gareth niemals etwas werden könnte.
Seuftzend drehte Ben sich auf den Rücken, und zwang seine Gedanken zurück in die Realität.
In die Realität, in der er nur Zentimeter von Gareth entfernt im Bett lag und ihm endlich alles gestehen könnte.
„Ben, ist es wirklich nur das Spiel das dich bedrückt?"
Jetzt oder nie dachte sich Ben und setzte sich langsam auf.
Sein Herz raste, seine Stimme zitterte leicht, als er schliesslich zu sprechen begann.
„Gareth i-ich glaube in der Nacht, von der du gesprochen hast, in dieser Nacht ist etwas mit mir passiert.", die Dunkelheit im Raum machte das Ganze um einiges einfacher für Ben.
„Passiert?", wiederhohlte Gareth.
Ben nickte.
Bevor Ben nun etwas mutiger, wenn auch immer noch nervös weiter sprach.
„Ich meine, passiert ist vielleicht das falsche Wort dafür, und vielleicht war es auch nicht nur diese eine Nacht und", Ben machte eine kurze Pause, probierte einen klaren Gedanken zu fassen.
„Ben, wenn ich etwas falsch gemacht habe sag es mir."
„Du hast nichts falsch gemacht Gareth! Genau da liegt doch das Problem, du bist wundervoll, Gareth ich glaube i- ich", Ben brach ab.
„Es tut mir so leid Gareth.", begann er erneut zu sprechen und beendete seinen zuvor begonnenen Satz schliesslich in flüsterndem Ton: „Gareth, ich glaube ich habe mich in dich verliebt."
Nun wünschte Ben sich aufeinmal doch ein brennendes Licht im Raum. Ein Licht, dass ihn Gareths Gesichtsausdruck hätte erkennen lassen, den für einen Moment herrschte eine quälende Stille.
„Gareth, es tut mir leid, i- ich", Ben war kurz davor aus Verzweiflung zu weinen, als er aufeinmal Gareths Atem an seiner Wange spürte.
„Darf ich?"
Ben bekam kein Wort raus. Ein leises Wimmern verliess seine Kehle, bevor sich Gareths Lippen langsam auf seine legten.
Das Gefühl war überwältigend. Bens Brust fühlte sich warm an, seine Fingerspitzen kribbelten und einen Moment lang befand er sich in einer Art Schockstarre, bevor er etwas klarer im Kopf wurde und Gareths Kuss sanft erwiderte.
Ben legte seine Hand an Gareths Nacken, während Gareths langsam über Bens nackten Oberkörper wanderte.
Ein Stöhnen entwischte Ben in den Kuss, als Gareth sein Knie vorsichtig zwischen Bens leichtbekleideten Beine drückte.
Gareth liess sein Bein regungslos in Bens Schritt gedrückt, was diesem ein leises Wimmern entlockte. Subtil probierte Ben den Teil seines Körpers, der verzweifelt nach Aufmerksamkeit bat, gegen Gareths Oberschenkel zu reiben.
Mit einem verschmitzten Grinsen liess Gareth seine Hand wieder weiter nach unten wandern und für einen Moment an der innenseite Bens Oberschenkels ruhen.
„Gareth bitte.", wisperte dieser.
Das leise, tiefe Lachen Gareths, das darauf folgte liess einen Schauer über seinen Rücken wandern und bereits wenige Sekunden später konnte er Gareths Hand endlich am Saum seiner Boxershort fühlen.
„Okay?"
„Okay.", presste Ben zwischen zusammengebissenen zähnen hervor.
Es war mehr als okay. Um ehrlich zu sein wünschte er sich nichts mehr, stellte sich während seinen „privaten Momenten" seit Monaten nichts anderes vor.
Ein etwas lauteres Stöhnen erfüllte den Raum, als Gareth ihn endlich berührte.
Ben wollte Schreien, Weinen oder Lachen oder alles gleichzeitig.
Völlig überfordert von seinen Gefühlen, dem seit Monaten vorgestellte Moment, der aufeinmal Wirklichkeit wurde dauerte es nicht lange, bis Ben zu seinem Höhepunkt kam.
Erschöpft liess er seinen Kopf an Gareths Brust sinken.
Gareth drückte ihm einen Kuss auf die Stirn.
„Bin gleich wieder da.", flüsterte er und verschwand für einen Moment im Badezimmer, bevor er mit einem warmen, nassen Handtuch zurückkam.
Sanft machte er Ben wieder sauber, wusch das Handtuch auf, hängte es zum Trocknen auf und legte sich wieder zu Ben ins Bett.
„Ich liebe dich auch Ben.", flüsterte er Ben zu, der sich, bereits im Halbschlaf, näher an ihn kuschelte und bald darauf tief und fest eingeschlafen war.
Darüber, wie es mit den Beiden weiter gehen würde, machten sie sich im Moment keine Gedanken. Sie würden genügend Zeit haben darüber zu sprechen.
Für den Moment reichte es, dem jeweils anderen nahe zu sein, endlich schlafen zu können und sich, durcheinander gestärkt, mental auf das morgige Spiel vorzubereiten.

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