Mit düsterem Blick sass Mason auf dem Bett und starrte an die Decke, als Declan das Zimmer betrat.
Seit Wochen hatte Mason sich auf die Länderspielpause gefreut, darauf sich mit Declan ein Zimmer zu teilen, wie sie es früher getan hatten, denn in den letzten Jahren gab es immer nur Einzelzimmer.
Natürlich, es war toll ein Zimmer für sich alleine zu haben, doch in Declans Nähe zu schlafen war nochmal um einiges besser.
Doch bisher verlief das ganze nicht wirklich nach Masons Plan, und daran war nur einer schuld: Jesse.
Seit er bei West Ham spielte war er ständig mit Declan zusammen und wich selbst hier kaum von seiner Seite.
Oft, Masons Meinung nach viel zu oft, erzählte Declan von Jesse wenn sie zusammen telefonierten und beinahe hätte Mason sich schon Sorgen gemacht, dass Declan sich lieber mit Jesse als mit ihm ein Zimmer teilen wollte — was glücklicherweise nicht passiert war.
Noch nicht, dachte Mason und stöhnte genervt auf.
„Kommst du mit zum Abendessen? Alle Andern sind schon unten."
Ohne zu antworten stand Mason auf und folgte Declan mit etwas Abstand die Treppe nach unten.
Dass sie sich mit Jesse an einen Tisch setzten trug nun wirklich nicht dazu bei Masons Stimmung aufzuheitern, doch natürlich hatte auch Declan schon längst bemerkt, dass mit Mason etwas nicht stimmte.
Er kannte seinen besten Freund in- und auswendig und konnte mittlerweile auch mit allen seinen Eigenheiten umgehen.
„Hast du keinen Hunger?"
Mason schüttelte den Kopf.
„Du solltest aber nach dem Training heute wenigstens ein Bisschen essen, ich bring dir was mit.", mit diesen Worten griff Declan nach den Beiden Tellern und stllte sich in die Schlange, die mittlerweile nur noch aus wenigen Leuten bestand, um Essen zu holen.
Immernoch schweigend sass Mason regungslos auf seinem Stuhl und ignorierte Jesses Versuch ihn in sein Gespräch mit Marcus miteinzubeziehen.
Natürlich wusste Mason, wie unhöflich er war.
Natürlich war ihm klar, dass Jesse es nur gut meinte und es nicht fair war ihn so zu behandeln.
Doch schliesslich war Jesse der Grund dafür, dass es Probleme zwischen Declan und ihm gab, weshalb es Mason nur richtig erschien ihn dies auch spüren zu lassen.
Mason wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Declan einen dampfenden Teller mit Lasange und etwas Gemüse vor ihm auf den Tisch stellte.
Mason bedankte sich leise und begann bedrückt in seinem Essen herumzustochern.
Erst nach einiger Zeit konnte er sich dazu überwinden wirklich etwas davon zu essen.
Als sein Teller schliesslich einigermassen leer war, waren die meisten schon längst fertig mit essen.
Gareth Southgate teilte ihnen den nächsten Treffpunkt des ganzen Teams mit, bevor sie schliesslich noch etwas Freizeit hatten.
Die meisten Spieler versammelten sich in den Gemeinschaftsräumen, doch Declan wusste, dass Mason dort jetzt ganz bestimmt nicht hin wollte.
Mit einer Hand an dessen Rücken schob er Mason in Richtung Treppe.
Sie betrate ihr gemeinsames Zimmer und Mason liess sich erneut auf sein Bett sinken.
Declan setzte sich auf die Kante Masons Bett und betrachtete diesen für einen Moment.
„Was ist los Mason?", fragte er schliesslich sanft.
Mason schnaubte nur und ignorierte seine Frage.
Declan hatte bereits geahnt, dass es so einfach nicht werden würde.
„Komm schon Mase, ich habe mich so gefreut dich zu sehen, willst du wirklich die ganze Zeit mit schlechter Laune verbringen? Wir könnten so viel Spass haben!"
„Frag doch deinen neuen Freund Jesse ob du mit ihm Spass haben kannst.", murmelte Mason genervt, immernoch ohne seinen starren Blick von der Decke zu lösen.
Langsam ging Declan ein Licht auf.
„Mason, bist du wirklich eifersüchtig auf Jesse?", er musste sich ein Lache verkneiffen genervt drehte er sich von Declan weg und starrte stattdessen nun gegen die Wand.
„Mason", Declan legte eine Hand an auf seinen Rücken, „bitte sieh mich an."
Tatsächlich drehte Mason sich langsam zu Declan und sah ihn schüchtern an.
„Ich will doch bloss dass Jesse sich wohl fühlt. Er hat eine schwere Zeit hinter sich und nun bei West Ham die Möglichkeit endlich sein Selbstbewusstsein wirderzubekommen."
Mason wollte zu sprechen beginnen, doch Declan hob seine freie Hand und stopte ihn.
„Mason, Jesse wird dich niemals ersetzen. Niemand auf dieser Welt wird das jemals können. Du bist mir so unglaublich wichtig und-", bevor Declan seinen Satz beenden konnte, wurde er von Mason unterbrochen.
Mit einer hastigen bewegung hatte er sich aufgerichtet und mit etwas zuviel Schwung zog er Declan in eine Umarmung.
Als Declan schliesslich sein Gleichgewicht wiedergewonnen hatte legte er seine Arme um Mason und strich ihm sanft über den Rücken.
„Ich will nicht, dass du aufeinmal einen anderen besten Freund hast.", schniefte Mason gegen Declans Schulter.
Bisher war Declan nicht klar, wie sehr Mason das alles mitgenommen hatte.
„Mason, ich werde niemals einen so wundervollen Freund finden wie dich! Dich kennen zu lernen war das schönste, was in meinem ganzen Leben passiert ist. Bitte Mason, nicht weinen, ich bin bei dir."
„Declan?"
„Ja"
„Du hattest doch dieses Interview mit Soccer AM."
Etwas verwirrt nickte Declan.
„Erinnerst du dich daran, was genau du dort gesagt hast?"
Erneutes nicken, langsam wusste Declan worauf Mason hinaus wollte.
„Du hast gesagt, dass du mich liebst."
„Ich habe gesagt das ich dich liebe.", wiederholte Declan.
„Wie hast du das gemeint?"
Declan dachte nach.
„Ich weiss es nicht, ich meine ich liebe dich, natürlich liebe ich dich, aber wie genau? Ich weiss nicht."
Mason sass mittlerweile halb auf Declans Schoss und löste sich nun ein Stück weit von ihm.
Seine Hand legte er in Declans Nacken und sah ihm tief in die Augen.
Aufeinmal kam Nervosität in Declan auf ihm wurde warm.
Was hatte Mason vor?
Seine zweite Hand strich sanft über Declans Wange.
„Mach ich dich nervös?"
Wann war Masons Gesicht seinem so nahe gekommen?
Declan wusste nicht was er sagen sollte.
Doch etwas zu sagen war gar nicht nötig, und schon bald auch kaum noch möglich, denn aufeinmal lagen Masons Lippen auf seinen.
Die Berührung war nur kurz und Masons Blick danach schüchtern und etwas beunruhigt, da Declan keine eindeutige Reaktion zeigte.
Doch nach wenigen Sekunden hatte Declan sich wieder gefasst. Langsam beugte er sich nach vorne und zog Mason in einen erneuten, diesmal leidenschaftlicheren Kuss.
„Ich liebe dich auch Declan.", flüsterte Mason und vergrub sein Gesicht an Declans Halsbeuge.
Er wurde von Declan fest an sich gedrückt, bevor sie sich langsam voneinander lösten.
„Jetzt können wir mit den Anderen Spass haben.", grinste Mason und zusammen machte sich mit Declan auf den Weg nach unten.
„Ist dir etwas zu warm?", fragte Ben an Mason gewannt mit scheinheiligem Grinsen und betrachtete dessen gerötete Wangen.
Mit einem leichren Schlag Masons gegen Bens Schulter gingen Declan und er an ihm vorbei und setzten sich zu Jesse und Marcus, mit denen sie ein Gespräch anfingen.
Nach einiger Zeit gingen Jesse und Marcus auf ihr gemeinsames Zimmer.
Mason und Declan blieben schweigend nebeneinander sitzen.
Schweigend grinsten sie vor sich hin, fühlten das warme Kribbeln ihrer Hände, die sich leicht berührten, zu zweit in ihrer eigenen kleinen Welt.
DU LIEST GERADE
Fussball Oneshots
FanficUnregelmässige Uploads, wenn ich gerade eine Idee, oder jemand einen Wunsch hat. Alle Handlungen sind natürlich frei erfunden.