Abwesend und noch etwas verschlafen stand Harry auf dem Trainingsgelände.
Kaum konnte er sich auf die Übungen, die er eigentlich ausführen sollte konzentrieren.
Er warf einen Blick quer übers Spielfeld und stellte mit einem Lächeln fest, dass es Ben nicht anders zu gehen schien.
Für den Bruchteil einer Sekunde trafen sich ihre Blicke bevor Ben mit einem schüchternen Lächeln zu Boden sah.
Auch Harry begann zu lächeln, während sich ein leichtes Kribbeln in ihm ausbreitete, welches sich bis in die Fisgerspitzen zog.
Seine Gedanken wanderten zum Vortag.
Allein die Erinnerung daran brachte sein Herz zum Hüpfen.
Kurz nach dem Mittagessen hatte er sich mit Ben getroffen.
Es war zwar nicht ihr erstes Date gewesen, aber definitiv das schönste.
In der warmen Frühlingssonne spatzierten sie den See entlang bis in den Wald, wo sie schliesslich auf einer kleinen, abgelegenen Wiese auf einer Lichtung ein Picknick machten.
Gemeinsam assen sie auf der von ihnen ausgebreiteten Decke mitgebrachte Früchte und Gebäck.
Währenddessen unterhielten sie sich, über alles mögliche, und als ihnen schliesslich kein Thema mehr einfiel, lagen sie einfach nur schweigend nebeneinander auf der Decke und genossen die Stille.
Stundenlang hätte Harry mit Ben einfach nur daliegen können.
Immer wieder fragte er sich, weshalb sie nicht bereits viel früher etwas gemeinsam gemacht hatten.
Schliesslich war es nicht so, dass sie damals nicht gut zusammen auskamen, sie schienen auf den ersten Blick einfach nicht viel gemeinsam zu haben.
Dachten sie jedenfalls, bis sie bei ihrem ersten gemeinsamen Weihnachtsessen mit Tottenham nebeneinander sassen.
Sie begannen sich zum ersten Mal richtig miteinander zu unterhalten und verstanden sich auf Anhieb super.
Bereits wenige Wochen nach diesem Abend, trafen sie sich zum erstenmal nur zu zweit.
In einem Lokal, nahe Harrys Zuhause gingen sie gemeinsam Essen und trafen sich von da an immer regelmässiger.
Wann es vom einfachen Treffen zum wirklichen Date kam, konnte keiner der Beiden genau sagen.
Sie wussten nur, dass sie sich im Laufe der Zeit näher gekommen waren.
Immer seltener ginge sie wirklich aus, sondern bevorzugten es sich bei jemandem der Beiden zu Hause zu treffen.
Sie genossen die Privatsphäre, die sie in einem Restaurant oder einem anderen öffentlichen Ort, wo sie meist sogleich alle Blicke auf sich zogen nicht hatten.
Sie kochten zusammen oder sahen sich Filme an.
Sassen dicht aneinander gekuschelt auf der Couch, während sie auf den flimmernden Bildschirm sahen.
Ihre Umarmungen zur Begrüssung oder zum Abschied wurden immer länger und irgendwann schliesslich zu einem kurzen Kuss auf die Wange, bis schliesslich das gestrige Date kam.
Noch als es bereits zu dämmern begann lagen sie auf dem Rücken, dicht nebeneinander auf der Decke und starrten verträumt in den langsam dunkler werdenden Himmel.
Harrys Hand lag auf der Bens und mit dem Daumen malte er kleine Kreise auf dessen Handrücken.
Irgendwann wurde es schliesslich kühler und Harry wusste: sie würden nicht mehr ewig hier bleiben.
Er nahm also seinen ganzen Mut zusammen.
Langsam richtete er sich ein Stück weit auf und beugte sich ein Stück über Ben.
Kurz verlor er sich in dessen wundervollen Augen, die ihn libevoll beobachteten, bevor er sich noch etwas weiter nach vorne beugte, und damit den letzten Abstand zwischen ihnen überwand.
Sanft legte er seine Lippen auf Bens, der seine Hände langsam in Harrys Haare wandern liess.
Harry stützte sich mit einer Hand auf Bens Brust ab, die andere hatte ihren Weg an Bens Wange gefunden und ruhte nun dort.
Bens Lippen waren weich, der Kuss sanft und voller Gefühle.
Als sie sich schliesslich voneinander lösten, sahen sie sich atemlos in die Augen.
Wie so oft brauchten sie keine Worte, um ihre Gefühle auszutauschen alleine ein Blick sagte so viel mehr, als sie mit Worten je hätten ausdrücken können.
Es war nicht sein erster Kuss gewesen.
Er hatte schon oft Menschen geküsst, Frauen und Männer, während Beziehungen und selbst welche die er kaum kannte und nie hatte es sich so richtig angefühlt wie der Kuss mit Ben.
Harry wusste nicht, wie lange sie in dieser Position verharrten.
Das einzige was er wusste war, dass es bereits dunkel und relativ kalt war, als sie langsam begannen ihre Sachen zusammenzupacken und schliesslich durch die Dunkelheit zurück zu Harry nach Hause gingen.
Den ganzen Weg lang hielten sie händchen, erkennen in der Dunkelheit konnte sie schliesslich, selbst wenn sie um diese Uhrzeit noch jemandem begegnet wären, keiner und ausserdem war den beiden der dunkle Wald nun aufeinmal auch nicht mehr ganz so geheuer.
Dementsprechend froh waren sie schliesslich auch, bei Harry angekommen zu sein.
Ben begann in der Küche Tee zu kochen, während sich Harry im Schlafzimmer einen Film aussuchten.
Nebeneinander sassen sie anfangs schliesslich auf Harrys Bett und sahen sich den Film an, während sie gelegentlich einen Schluck ihres Tees nahmen.
Sie küssten sich ein zweites, ein drittes und viele Male mehr an diesem Abend, denn viel zu gut fühlte es sich an, des jeweils Abderen Lippen auf den eigenen zu spüren um es nicht zu tun.
Irgendwann glitten sie langsam in eine liegende Position.
Irgendwann sank Harrys Kopf an Bens Brust und irgendwann fand Bens Hand den Weg in seine Haare.
Der Film war längst zu Ende, als sie immer noch dicht aneinander gekuschelt auf dem Bett lagen.
Harry zog die Bettdecke über Ben und sich atmete Bens angenehmen Duft ein und schlief schliesslich mit einem zufriedenen Seuftzen ein.
Viel zu früh wurde er von seinem Wecker aber schon wieder aus dem Schlaf gerissen.
Schnell, bevor dieser aufwachte, löste er sich von Ben und schaltete den Wecker wieder aus.
Einen Moment lang kam ihm der Gedanke sich einfach wieder an Ben zu kuscheln und weiter zu schlafen, doch er wusste, dass sie im Training nicht grundlos fehlen konnten.
Trotzdem hielt er einen weiteren Moment lang inne und betrachtete den immer noch friedlich schlafenden Ben.
Wie konnte jemand bloss so unglaublich niedlich aussehen, wenn er schlief?
Schweren Herzens begann er Ben schliesslich aber doch zu wecken.
Sanft strich er ihm über die Wange und verteilte einige kleine Küsse auf dessen Gesicht, während er vorsichtig einwenig an seiner Schulter rüttelte.
Verschlafen schlug Ben seine Augen auf und blinzelte einige Male gegen das grelle Licht der Sonne, die durchs Fenster direkt in sein Gesicht schien, und sah direkt noch viel niedlicher aus.
„Guten Morgen.", murmelte er mit einem Lächeln.
Seine tiefe, leicht raue Morgenstimme liess sich eine leichte Gänsehaut an Harrys Körper bilden.
Gemeinsam frühstückten sie, obwohl ihnen dafür nicht mehr wirklich viel Zeit blieb, zogen sich an ind machten sich schliesslich im Bad fertig.
In ein Gespräch vertieft fuhren sie gemeinsam zum Training, wo sie schliesslich-
„Harry? Hörst du mich überhaupt?", erschrocken blickte Harry in Deles Gesicht.
Eric, Harry Kane und er standen vor ihm und schienen offensichtlich mit ihm gesprochen zu haben.
Völlig verwirrt, plötzlich aus seinen Gedanken gerissen und wieder zurück in der Realität sah er die drei an.
Verständnislos schüttelte Eric den Kopf.
„Mit wem auch immer du dich gestern getroffen hast, sie muss wirklich unglaublich gewesen sein.", murmelte er lachend, worauf Harry bloss verlegen und etwas dümmlich zu grinsen begann.
»Sie«,wiederholte er in Gedanken und warf einen verstohlenen Blick in Bens Richtung.
Auch Sony schien dessen Geistesabwesenheit mittlerweile bemerkt zu haben und nun herauszufinden zu versuchen, woher diese kam.
Stillschweigend hatten sie aber beschlossen es keinem zu erzählen.
Jedenfalls noch nicht jetzt.
Sie waren beide noch nicht bereit dazu und wollten das alles erstmal nur für sich behalten, ohne die Geschehnisse mit jemandem teilen zu müssen.
Harry wandte sich wieder Eric, Dele und Harry zu.
Mit einem hatte Eric Recht.
Es war unglaublich.
Alles was am Vortag passiert war, war unglaublich, der erste, und alle weiteren Küsse waren unglaublich, Ben war unglaublich.
Mit einem Lächeln auf den Lippen probierte Harry sich bis zum Ende des Trainings hin noch zu kontzentrieren, was nicht so wirklich funktionieren wollte.
Viel zu abgelenkt war er von seinen Gedanken.
Seinen Gedanken an Ben, das wundervolle Gefühl dessen Lippen auf seinen und daran, dass sie morgen frei hatten und er bereits heute, direkt nach dem Training mit Ben zu ihm nach Hause fahren würde.
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Fragt mich nicht wie ich darauf gekommen bin, aber irgendwie finde ich die Beiden süss zusammen. 😅☺️
Danke fürs Lesen, ich hoffe der Oneshot hat euch gefallen.
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Fussball Oneshots
FanfictionUnregelmässige Uploads, wenn ich gerade eine Idee, oder jemand einen Wunsch hat. Alle Handlungen sind natürlich frei erfunden.