Zeitreise

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"Ich weiß nicht viel über meine Eltern, vor allem nicht über meinen Vater. Mein Adoptivvater kannte nur Sina und er wusste nur den Namen meines Vaters, weil Sina ihn wohl erwähnt hat, nachdem ich geboren wurde: Pietro Maximoff." sprach Finn in die große Runde im Konferenzraum, nachdem ich ihn zurück zu den anderen geschleppt hatte. Eigentlich wollte ich mich danach wieder verziehen und nach Stephen suchen, doch Steve hatte mich an den Tisch gesetzt ohne mir eine Wahl zu lassen. Wie immer, er ließ mir nie eine Wahl.

"Pietro war mein Bruder. Mein Zwillingsbruder, um genau zu sein. Er ist kurz vor der großen Schlacht mit Thanos gestorben." sprach Wanda ruhig und bestimmt, doch ich konnte die endlose Verzweiflung sehen, die sich in ihrem Herzen abspielte. Sie verlor durch diesen Krieg alles, was ihr je wichtig gewesen war: ihren Bruder, ihren Partner, ihre beste Freundin und den Mann, der von Anfang an an sie geglaubt hatte. Sie verlor ihre Familie, um genau zu sein, genauso wie ich.

"Er ist tot?" sprach der Kleine mit einem Schwung Entsetzen in der Stimme. Er hatte wohl damit gerechnet, dass er jeden Moment durch die Tür kam und ihn in die Arme schließen würde.

"Er starb kurz vor deiner Mutter. Es tut mir leid." kam jetzt von Steve, der der Konversation ruhig zugehört hatte. Dennoch sah ich auch bei ihm, wie ihm die Erinnerungen an meine Eltern glasige Augen bereitete. Ich sah auch, dass er sich an etwas erinnerte, denn sonst würde er nicht so reagieren und ich wusste ebenfalls, dass es etwas mit Mom zu tun hatte. Sobald ich das mit den Zeitreisen raus hatte, würde ich alles selbst herausfinden, ob Steve wollte oder nicht. Verunsichert schaute Finn mich an und versuchte rauszufinden, was vor sich ging.

"Ich will die beiden doch nur rächen. Ich will Thanos in den Arsch treten, für was er mir angetan hat."

Finn wirkte sehr entschlossen, als würde er sich nichts anderes wünschen seit er denken konnte. Es war nicht so, als würde ich mir was anderes wünschen, aber ich war inzwischen alt genug, um zu wissen, dass es nicht so einfach war, wie er sich das vorstellte. Thanos trat man nicht einfach so in den Arsch, vor allem nicht alleine. Und wenn es die Avengers nicht geschafft hatten, wer sollte es dann schaffen?

"Das ist unmöglich. Wir suchen schon seit Jahren nach einer Lösung, aber wir müssen mit den Verlusten leben. Man kann die Zeit nicht rückgängig machen." mischte sich jetzt auch noch Onkel Bucky ein und schloss damit fast schon diese sinnlose Besprechung. Ich wollte schon auf den Tisch schlagen, sagen, dass es mir reichte und dass ich selbst das ganze in die Hand nehmen wollte, weil ich nicht 10 Jahre mit der Hoffnung gelebt hatte, damit sie sie mir jetzt wieder kaputt machen konnten, da drehte sich plötzlich alles und ich saß nicht mehr im Konferenzraum.

Hör auf deine Instinkte und lasse dich von ihnen leiten. Du weißt, was zu tun ist, tief in dir drin. Ich habe es dir beigebracht.

Da war sie wieder, die Stimme meines besten Freundes.

"Stephen!" rief ich in das Schwarz. Es war nicht einmal wirklich schwarz, es war nur unübersichtlich bunt. Ich war überfordert und fühlte mich so verloren. "Bitte hilf mir!" 

Und dann sah ich ihn neben mir, wie er neben mir auftauchte, mit einem Lächeln auf dem Gesicht.

"Becca, du weißt, was zu tun ist. Denk an dein Training. Denk daran, was ich dir beigebracht habe. Du musst den Zeitsprung zu Ende führen um zurück springen zu können. Wo wolltest du hin?"

Er nahm meine Hand und führte seine andere zu seiner Schläfe. Ich kannte das, er hatte viel mit mir als Kind geübt, als Mom und Dad noch am Leben waren und Steve der war, der das Ganze befürwortet hatte.

"Ich wollte zu Mom, ich will sie um Rat fragen. Ich weiß einfach nicht weiter Stephen, ich kann das nicht."

Er lächelte und zog mich an sich, zog mich in seine Arme und ich fühlte mich zum ersten Mal seit Jahren geborgen.

Remember who you are [Fortsetzung zu Ordinary Girl]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt