Als ich aufwachte, lag ich in unserem Gartenhaus in der Zwischendimension, von Stephen keine Spur und ich wusste auch erst nicht, wie ich hier her gekommen war, es hatte sich wie ein Fiebertraum angefühlt. Doch als ich mich dann endlich wieder erinnerte, wurde mir schlecht und meine Hand glitt sofort an meinen Bauch, doch zu meiner Verwunderung spürte ich nichts, nichts bis auf das kaputte Shirt, in welches ich mit dem Messer gestochen hatte. Wie konnte das sein? War ich doch gestorben?
Schnell hastete ich aus dem Bett und öffnete überstürzt die Türe, wo ich in den Garten rannte, der vor mir lag wie immer und schaute mich verzweifelt um. Nein, nein, nein, nein, nein, das durfte nicht wahr sein. Ich konnte nicht gestorben sein, es konnte nicht so sein. Der Stich hätte nicht fatal sein dürfen.
"Stephen!" rief ich und rannte in die hinterste Ecke des Gartens, in dem er sich normalerweise aufhielt, doch auch dort war er nicht. Verzweifelt rannte ich zurück und durchkämmte jede Ecke, doch er war nicht da. "Stephen, bitte!"
Doch ich bekam keine Antwort und sank atemlos auf die Knie. War ich wirklich tot? Verdammt, das konnte doch nicht sein, Stephen hatte doch das Messer auch gelassen, wo es war, ich hatte doch gar keine Chance gehabt, auszubluten. Und in diesem Moment wurde mir genau bewusst, was das hieß für mich. Ich hatte nicht nur mich selbst sondern auch unser Kind getötet. Das war das gewesen, wovor Stephen immer solche Angst gehabt hatte.
"Becca, du bist wach, endlich." hörte ich seine Stimme nun von der Seite und als ich den Kopf drehte, sah ich ihn durch ein Portal kommen. "Du warst 3 Tage bewusstlos, selbst, nachdem Helen dich geheilt hat und ich hatte solche Angst um dich."
Ich sprang auf und fiel ihm in die Arme. Ich war nicht tot, ich lebte noch. Und noch nie war ich so froh darüber gewesen, noch am Leben zu sein. Nicht in all den Jahren, in denen ich lebte.
"Stephen..." murmelte ich, als er seine Lippen auf meine drückte und mich fest an sich zog, seine Hände hatten mein Gesicht umschlossen und meine Arme lagen um seinen Körper. "Es tut mir so leid, es tut mir einfach so leid."
Er schob mich von sich weg und packte mich an den Schultern, bevor sein Blick erst wütend und dann traurig wurde.
"Mach sowas nie wieder. Dein Leben muss nicht drauf gehen für diese Mission, weißt du?" Er zog mich nochmal in seine Arme, bevor er mich wieder von sich weg schob. "Aber wie hat das denn jetzt funktioniert, dass du den Stein bekommen hast, ohne dass du gestorben bist?"
Und genau in diesem Moment wusste ich, dass ich mit der Wahrheit heraus rücken musste und es keine Möglichkeit mehr gab, um es heraus zu zögern und es brachte mich fast um den Verstand. Denn nicht nur hatte ich es ihm nicht früh genug gesagt, ich hatte es auch noch getötet, bevor es nur eine Chance auf ein Leben hatte, was auch immer es für ein Geschlecht geworden wäre.
"Stephen, ich-" Meine Beine gaben nach und ich sank auf die Knie, als mich die Welle der Trauer und Reue übermannte und ich kaum mehr Kraft hatte, doch die Wahrheit musste ans Licht kommen und so setzte sich Stephen neben mich und nahm meine Hände in seine, während er mich musterte und wortlos darauf wartete, dass ich weiter erklärte. Ich atmete tief durch und ignorierte das Zittern, das an meinem ganzen Körper zu spüren war. "An dem Tag, an dem ich bei Nat war, war ich nicht nur bei ihr, weil ich einen Mädelstag brauchte, sondern weil ich eine ganz bestimmte Sorge hatte, über die ich mit dir nicht reden konnte, weil du ja nicht mit mir reden wolltest. Meine Periode war zu spät und ich hatte mich die Tage davor morgens immer übergeben müssen und ich kenne die Anzeichen einer Schwangerschaft. Also bin ich mit Nat einen Test holen gegangen und der war positiv. Ich war also schwanger von dir und auch wenn wir immer verhütet haben, muss uns wohl ein Kondom gerissen sein. Da wurde mir auch klar, dass ich wirklich in dich verliebt war, weil ich solche Angst hatte, dich zu verlieren. Und ich wollte es dir sagen, wollte ich wirklich, aber es hatte sich nicht ergeben. Und als da dein oder mein Leben auf dem Spiel gestanden ist, konnte ich nicht anders. Das Kind hätte doch sowieso keine Chance auf der Welt gehabt, in einigen Tagen wird diese Welt zur Aschewelt, wir haben doch die Steine, oder?"
DU LIEST GERADE
Remember who you are [Fortsetzung zu Ordinary Girl]
FanfictionNur wenige Stunden nach Sina und Clints Tod, dem Verschwinden von Thanos und dem vergossenen Blut, kehrt Becca mit Stephen Strange zurück, zurück aus der schützenden Zwischendimension, in die er sie gegen den Willen ihrer Eltern mitgenommen hatte. D...