Wiedersehen

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Ich verharrte kurz in den Armen von Stephen, bevor ich mich von ihm löste und ihn mehr oder weniger verwirrt anschaute.

"Was machst du hier? Du meintest doch, dass du vorerst nicht zurück kommen kannst. Hast du eine Lösung gefunden, um Mom und Dad zurück bringen zu können?"

Er schaute bedrückt und meine gute Stimmung verflog wieder. Verdammt, das war so eine schwierige Situation und es sah so aus, als gäbe es nichts, was ich tun konnte.

"Indirekt, Becca pass auf. Ich habe lang genug zugehört, was hier passiert ist und vor sich ging, ich hab auch deinen Streit mit Steve mitbekommen und weiß, dass er keine 20 Minuten vom Tower entfernt ist. Hör mir zu, ich werde dir so viel Zeit geben, wie du brauchst, um hier zu suchen, was du findest, sobald ich aber den Lift höre, werde ich dich mit in meine Zwischendimension nehmen, in der ich die letzte Zeit verbracht habe und wir werden deine Zeitsprünge trainieren, das könnte unsere einzige Hoffnung sein, um deine Eltern zurück zu bringen, um sie alle zurück zu bekommen. Ich halte es einfach nicht mehr aus, wie Steve dich behandelt, das ist nicht mehr normal."

Dankbar nickte ich ihm zu und umarmte ihn ein weiteres Mal, bevor ich das Tagebuch in meine Tasche steckte, das würde ich noch lesen müssen, aber jetzt war nicht die Zeit dafür. Überstürzt stolperte ich in das ehemalige Schlafzimmer meiner Eltern, das Bett war auch hier nicht gemacht und Klamotten lagen wild im Zimmer verteilt, doch ich sah sofort, dass es nicht Dads Klamotten waren. Meine Wut stieg wieder ein wenig an und ich durchsuchte auch hier die Schubladen der Nachttische und der Kommode, wo ich auch wieder einige Bilder des blonden Mannes und Mom fand. Doch als ich diese Bilder musterte, wurde mein Blick ein wenig weicher, denn ihr Lächeln war echt, auch wenn es eine große Traurigkeit versteckte, die ich in ihren Gesichtszügen sah. Ich steckte mir eines der Bilder in meine Tasche, ebenfalls eines der Bilder, die offen rum standen von Mom und Dad, bevor ich nach oben hastete und mein Zimmer suchte. Dieses lag neben einem zweiten Bad, das erste war unten. Als ich die Tür öffnete, kam mir die Erinnerung an das schöne, moderne Zimmer wieder, das ebenfalls eine Fensterfront hatte, was beim Avengerstower wirklich nicht schwierig war, der bestand so gefühlt aus 90% Glas. 

Auch hier durchsuchte ich Schubladen und mein Bett, doch ich fand nichts von Bedeutung außer eine frühkindliche Zeichnung, die 4 Personen darstellte, mich, Mom, Dad und - ich konnte meinen Augen kaum glauben - Pietro. Auch dieses Bild steckte ich ein und wollte gerade ins Bad huschen, als Stephen meinen Namen rief.

"Becca, wir haben nicht mehr viel Zeit."

In seiner Stimme lag Stress, er wollte mich auf keinen Fall wieder an Steve verlieren, er verstand sein Verhalten einfach nicht.

"Moment." rief ich, wollte unbedingt wissen, was hinter der letzten Türe lag, die da noch war, eine Tür hinter dem Bad.

"Becca, sie sind im Lift. Keine Zeit, wir kommen zurück."

Kurz kämpfte ich mit mir, trotz allem die Tür zu öffnen, vor der ich gerade schon stand, aber als ich Stimmen im Gang hörte, drehte ich mich rum und raste an Stephens Seite. Die Tür schwang auf und im letzten Moment huschten er und ich durch das Portal, was er innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde gemacht hatte und ich sah noch Steves entsetzten Blick, als ihm klar wurde, dass er keine Chance hatte, mir da hin zu folgen, wo ich jetzt hin ging.

Das Bild verschwamm für den Bruchteil einer Sekunde, bevor ich in einem Garten stand, der wirklich schön war. Ein kleiner Bach floss hindurch und das Wasser fing sofort an, meinen Kopf zu beruhigen, der sich zu drehen schien. Ein eher großes Gartenhaus stand an der Hecke, die den Garten rund herum begrenzte und eine weiße Tischgarnitur stand um einen dazu passenden Tisch herum. Als ich mich umschaute, sah ich zudem einen kleinen Vogelbrunnen, eine Hängematte, eine Hollywood-Schaukel und einige Liegestühle, die um einen kleinen Pool herum gestellt waren.

Remember who you are [Fortsetzung zu Ordinary Girl]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt