Es waren nun zwei Wochen vergangen, seit ich Jungkook das letzte Mal gesehen hatte. Da ich BTS auf Twitter und Wevers folgte, wusste ich, dass sie alle volle Zeitpläne hatten bis zum neuen Jahr. Ihre Auftritte sorgten dank Army immer wieder für Aufruhr auf Instagram und Co. Ich sass in der Stube und scrollte gerade durch einige Slides von einer älteren Run Episode. Es gab immer wieder Momente, in denen ich es nicht fassen konnte, dass ich vier der sieben BTS Member kennenlernen durfte. Ich seufzte auf und legte mein Handy mit dem Bildschirm nach unten auf en Wohnzimmertisch. Jeder zweiter Post bezog sich auf Weihnachten, was mich innerlich zum Winden brachte. Ich schüttelte leicht den Kopf, wie um die Gedanken loszuwerden, aber es half nicht wirklich. Es war nun schon fast zwei Jahre her und doch verfolgte es mich immer noch. Wenn auch nicht mehr jeden Tag, doch Weihnachten schien wie ein Trigger zu funktionieren. Letztes Jahr war ich während den gesamten Festtagen von meiner Familie umgeben, doch dieses Jahr war ich allein. Meine Eltern hatten mir angeboten, dass sie mir das Flugticket zahlen würden. Doch ich hatte abgelehnt. Der lange Flug für etwas mehr als eine Woche war es nicht Wert und ich beschloss während den Feiertagen zu arbeiten und somit einer Person mit Familie mehr nach Hause gehen zu lassen.
Ich blickte kurz auf die Uhr, welche an der Wand hing und seufzte erneut. In weniger als einer Stunde musste ich auf der Station stehen. Ich lief in die Küche und schnappte mir den Korb mit Geschenken und Gebackenen für meine Patienten und Mitarbeitern.
Als ich auf der Station ankam und aus dem Korb die grosse Schachtel mit Muffins, Cookies sowie Weihnachtsgebäck herausnahm, dauerte es nicht lange und das ganze Personal der Station war um den Korb versammelt. Grosse, strahlende Augen bedankten sich bei mir und die Stimmung war den ganzen Morgen beschwingt und leicht. Es war für mich das grösste Geschenk, anderen eine Freude machen zu können und ein Lächeln in ihr Gesicht zaubern zu dürfen. Shiwoo und Linya hatten bereits die ganze Woche Ferien und waren nach Hause zu ihren Eltern gegangen.
Während ich meine Runde in den mir zugeteilten Zimmern machte und auch dort meine kleinen Geschenke verteilte, wurde mein Herz endlich wieder warm. Ja, auch mit dem Wissen, dass ich morgen wieder hier sein würde, doch morgen würde bei den meisten die Familie kommen und Geschenke mitbringen und so hatten die Kinder heute schon eine kleine Freude. Das Lachen der Kinder und das simple, im hier und jetzt zu sein nahm mir eine Last von den Schultern. Wenn auch nur für kurze Zeit.
Kurz vor der Mittagspause vibrierte mein Handy in der Hosentasche. Ich zog es aus meiner Tasche und als ich es mir auf einer, etwas abgelegenen Bank bequem gemacht hatte, nahm ich ab.
«Hei Silas, wie kommt es, dass du so früh schon wach bist? Bei dir muss es noch mitten in der Nacht sein.»
«Yuna, ja das stimmt. Aber ich hatte dir versprochen, bevor du in das Flugzeug stiegst, dass ich dich an Weihnachten nicht allein lassen würde. Aber ich bin Tod müde, also gib mir doch bitte dein Passwort für die Tür, damit ich mich hineinlassen kann.»
«...» Mir fehlten erst einmal die Worte. «Das hast du nicht getan.» Ich flüsterte mehr, als dass ich wirklich sprach.
«Doch, und jetzt spuck schon aus. Meine Taschen sind schwer, mein Rücken bringt mich um und ich bin müde. Bitte Yuna.» Ich konnte die Erschöpfung aus seinen Worten hören.
«17712, und du musst die Tür etwas zu dir ziehen, sie klemmt öfters mal. Machs dir bequem, ich bin so auf 16.00 zurück. Das Gästezimmer ist das, ohne pinke Bettwäsche und ich warne dich, wenn ich dich in meinem Bett finde, ich weiss, dass es das grössere Bett ist. Aber das ist meins.» Mein Herz machte Freudensprünge. Wie hatte ich so einen Loyalen Freund verdient.
«Danke Zwerg, und ich werds mir merken. Wir sehen uns Heute Abend. Ich freu mich schon sehr, dich wiederzusehen.»
Der Rest der Arbeit verging wie im Flug. Ambulant waren über die Festtage weniger Patienten, da viele die Zeit mit der Familie verbrachten und so konnte ich schon etwas früher nach Hause gehen und war bereits vorbereitet auf den Morgigen Tag.
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7 Herzenssprünge
FanfictionNachdem ihr Leben auf den Kopf gestellt wurde, nicht unbedingt im positiven Sinne, zieht Yuna nach Seol um dort ihren Master in Physiotherapie zu machen. Es dauert nicht lange, und sie fühlt sich total wohl in ihrem neuen Job im Universitätsspital u...