7 Herzenssprünge

Kapitel 16

Wir sassen nun alle wieder im Wohnzimmer. Von Namjoon, Jin, Yoongi und Jungkook wusste ich bereits, wie sie sich im Grossen und Ganzen entschieden hatten. Doch von Jimin, Taehyung und Hoseok hatte ich keine Ahnung. Hoseok war als letzter wieder in den Raum gekommen und seine Miene verriet kein Wort darüber, was er dachte.

Ich war nervös, doch ich wollte die Situation schnell klären. Ich wollte gerade anfangen zu sprechen, als Yoongi sprach. «So, wir wissen alle, um was es geht, auch wenn wir nur kurz Zeit hatten uns Gedanken zu machen, wäre es doch nicht schlecht, wenn wir nun erste Entscheidungen treffen. Dies zum Thema Beziehung allgemein und dann noch Polyamorie, besonders in unserem Fall. Und wie wir weiter damit umgehen wollen als Einzelpersonen und als Band.»

Er sah jeden einzelnen von uns intensiv an und fuhr dann fort. «Ich würde vorschlagen, dass wir als erstes klarstellen, wo jeder von uns steht, dazu gehören allfällige Sorgen und Gedanken zum Thema. Ich fange sonst gleich an und dann gehen wir der Reihe nach.» Nachdem alle ihre Zustimmung kundtaten sprach er weiter. «Yuna bedeutet mir viel und ich weiss schon länger, dass ich sie im Kontext Beziehung kennenlernen möchte. Da es für mich kein Problem ist, dass sie für euch auch Gefühle hat, würde ich gerne, egal wie wir heute entscheiden, der Beziehung zwischen Yuna und mir eine Chance geben. Meine grösste Sorge ist, dass die Kommunikation schiefläuft und wir dadurch unsere Freundschaft verlieren. Doch da wir sieben uns bereits sehr nahestehen, hoffe ich, dass wir das schaffen könnten.»

Als Yoongi geendet hatte, ergriff Jungkook neben ihm das Wort. «Ich habe vorher bereits kurz mit Yuna gesprochen. Ich bin bereit mit Yuna eine Beziehung zu beginnen, doch ich weiss noch nicht, ob ich wirklich damit umgehen kann, sie mit euch teilen zu müssen. Daher brauche ich erst eine Probephase. Meine Sorge ist, dass ich eifersüchtig werde und Yuna und somit auch euch unrecht tue.» Er sprach selbstbewusst, doch ich, so wie wahrscheinlich alle in diesem Raum, konnten erkennen, dass er nervös war und weit ausserhalb von bekannten Ufern schwamm. Doch ich war unglaublich froh, dass er so offen damit umging.

Abwartend blickten wir zu Namjoon.

«Ich bin offen für eine Polyamoröse Beziehung. Wir sind sowieso bereits wie eine Familie, ich bin mir gewöhnt, alle Lebensabschnitte und Entscheidungen und Momente mit euch zu teilen. Warum dann nicht auch meine Freundin? Wenn ich ihr ermöglichen kann, dass sie noch mehr geliebt und umsorgt wird, sehe ich darin keinen Nachteil. Ich mache mir nur etwas sorgen darum, wie die Öffentlichkeit und Army damit umgehen wird, falls es jemals ans Licht kommen wird. Mit Hybe können wir umgehen, da werden sich Lösungen finden, aber die Öffentlichkeit ist grausam und so eine Geschichte ist gefundenes Fressen für sie.»

Namjoons Worte lösten eine bedrückende Stille aus. Er hatte gerade meine tiefsten Ängste ausgesprochen und scheinbar beschäftigte dieses Thema alle.

Doch dann fuhr er fort. «Ich möchte mich jedoch nicht davon daran hindern lassen, dem zu folgen was mich Glücklich macht. Und ich bin mir sicher, dass ich mit Yuna glücklich werden kann. Ich habe genug von meinem Leben, meiner Jungend unserem Leben als Idol geopfert. Ich werde nicht erneut mein Herz dafür opfern.»

Nun starrte ich ihn erstaunt an. Ich wusste, dass er oft unter dem Idol Leben litt, doch dass es ihn so beschäftigte und er bereit war, seine Karriere für unsere Beziehung aufs Spiel zu setzten, erstaunte mich doch.

Nun ergriff Jimin das Wort. «Ich wurde seit unserem Debut immer kritisiert. Ich sei zu dünn, zu weiblich, zu wenig talentiert, zu schwul, und so weiter. Ich habe genug davon. Ich möchte endlich sein wer ich bin. Und ich fühle mich am meisten wie ich selbst, wenn ich mit euch bin. Mit euch allen, damit meine ich auch Yuna. Jedoch sehe ich noch nicht, wie dies funktionieren soll. Sieben Männer und eine Frau? Selbst wenn jeder pro Woche einen Tag mit ihr bekommt, ist es wirklich wenig Zeit mit ihr. Dazu kommt, dass sie dann nie Zeit für sich selbst hat. Was passiert, wenn wir keine Zeit haben, unterwegs sind? Wenn Streit entsteht?»