Kapitel 12

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Ich trat hinter Jungkoook in die Wohnung und liess erschöpft meine Tasche fallen. Hinter mir drängten sich Tae, Jimin und Namjoon in die Wohnung und schlussendlich auch Jungkook. Sie scherzten und lachten während sie ihre Schuhe auszogen, und ich beobachtete sie. Sie sahen so entspannt aus, so normal.

«Tae, dein Paket wurde geliefert. Warum lässt du dir ein Zeug immer am Sonntag liefern? Die Kosten dafür sind unnötig hoch, warte doch einfach ein Tag länger.»

«Yoongi-Hyung. Es ist Yunas Paket und sie braucht ihre Sachen morgen zum Arbeiten. Ausnahmsweise kannst du mich nicht dafür schimpfen.»

Ich lachte. «Dann muss ich nun wohl mein Paket öffnen.»

Yoongi zeigte auf den Küchentisch, wo ein grosses Paket lag und ich verdrehte die Augen. «Tae, das ist deutlich mehr, als ich ausgesucht hatte.» Ich sah ihn böse an.

«Ich habe nur noch etwas aufgestockt.» Kam es unschuldig von ihm.

«Etwas? Tae, dass ist mehr als doppelt so viel...»

Jin lachte nun laut heraus. «Jede andere Frau wäre Tae glücklich um den Hals gefallen und Yuna schimpft.»

Ich wühlte mich kurz durch die Box und seufzte dann. Es waren hauptsächlich Kleider, welche ich zum Arbeiten tatsächlich gebrauchen konnte. Ich wusste, dass Taehyung es gut meinte, doch es fiel mir schwer, sein Geschenk anzunehmen. «Danke Tae. Ich weiss du meinst es gut.» Ich nahm die Box auf den Arm und machte mich auf den Weg in die Waschküche.

«Yuna, warte.» Tae kam mir hinterhergerannt und hielt mich vorsichtig am Arm fest. «Ich wollte dir nur eine Freude machen. Wir können die Sachen auch wieder zurückschicken, wenn du dich damit wirklich unwohl fühlst.» Er sah schuldbewusst zu Boden.

«Tae, es sind wirklich tolle Kleider und ich kann sehen, dass du dir dabei etwas überlegt hast, und ich freue mich, dass du sie mir schenkst. Nächstesmal würde ich mir jedoch wünschen, wenn du meinen Einkauf nicht direkt verdreifachst.» Sagte ich mit einem aufmunternden Lächeln, worauf hin er sich etwas entspannte.

Ich stand in der Wäscheküche und packte die Kleider aus der Verpackung aus und schmiss die Sachen dann in die verschiedenen Waschmaschinen. Taehyung hatte wirklich schöne Sachen ausgesucht und der Stoff fühlte sich bei allen weich und angenehm an. Ich freute mich, die Sachen zu tragen, auch wenn mir beim Gedanken daran, wieviel das alles gekostet haben musste, beinahe übel wurde.

Einige Stunden später räumte ich die neuen Kleider in meinen Schrank ein. Ich war nun doch etwas nervös auf den Morgigen Tag. Ich war mir unsicher, was mich genau erwarten würde. Welche Anforderungen an mich gestellt wurden und ob ich diesen gerecht werden würde. Ich hatte in der letzten Stunde mit meinen Eltern telefoniert und meine Nerven dadurch etwas beruhigt, doch ich würde wohl oder übel bis Morgen früh nervös sein.

Ich hatte mich entschieden, die heutige Nacht alleine in meinem Bett zu verbringen, da ich meistens sehr unruhig schlief, wenn ich nervös war, oder mich etwas Neues erwartete. Und dies wollte ich keinem der Jungs antun.

Ich scrollte durch mein Handy, doch nichts hielt meine Aufmerksamkeit für lange. Nachdem ich Instagram zum gefühlt hundertsten Mal geschlossen hatte, öffnete ich meine App für Fanfiction (AO3). Die meisten Geschichten hatte ich bereits gelesen, da ich überdurchschnittlich schnell las, doch in den letzten Monaten waren einige neue hinzugekommen, welche ich noch nicht kannte.

Völlig vertieft in die Geschichte, schrak ich auf, als an der Tür geklopft wurde.

«Ja?»

«Hei Yuna, ich hab gesehen, dass bei dir noch Licht an ist. Ist alles in Ordnung?» Kam es leise durch die Tür.

7 HerzenssprüngeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt