Nach dem Essen war es schon ziemlich spät. Ich räumte gerade die letzten Gläser in die Spülmaschine, als Jin auf einmal hinter mir stand und ich vor Schreck beinahe das Glas fallen liess.
«JIN!» Ich fuhr herum und fuchtelte mit der Hand in der Luft.
«Sorry Yuna. Ich wollte dir eigentlich nur mitteilen, dass du heute entweder bei mir oder bei Tae schlafen kannst. Wir dachten, dass du vielleicht nicht schon wieder bei jemand anderem schlafen möchtest und da Yoongi heute so schlecht gelaunt ist... Naja, du kannst selbst entscheiden war dir lieber ist.» Seine Ohren liefen rot an und er sah mir dabei nicht wirklich in die Augen.
Ich musste schmunzeln. «Wenn du dich freuen würdest, wenn ich bei dir schlafe, dann schlafe ich gerne bei dir. Wenn nicht, dann schlafe ich bei Tae.» Ich wusste, dass es gemein war, Jin so zu ärgern. Doch er war einfach zu niedlich.
«Ähm, also... Ich denke... ich denke es wäre schön, wenn du bei mir schlafen würdest.» Er wurde immer leiser.
«Dann wäre das ja geklärt.» Ich lächelte. «Ich hole nur noch meine Bettsachen aus Yoongis Zimmer.»
Jin nickte, sein Gesicht war nun so rot wie eine Tomate.
Ich machte mich auf den Weg in Yoongis Zimmer. Ich klopfte an der Tür und als keine Antwort kam, öffnete ich diese langsam.
«Yoongi? Ich komme nur kurz meine Bettdecke holen.» Wieder kam keine Antwort. Ich öffnete die Tür nun ganz und begab mich in sein Zimmer. Es war völlig chaotisch. Sein Schreibtisch sah so aus, als hätte er alles mit einer Armbewegung nach unten geschmissen. Die vielen Blätter lagen nun lose auf dem Boden verstreut herum, das Glas des Bilderrahmens war gesprungen und es lagen überall Scherben. Am Morgen war doch alles noch aufgeräumt, was war geschehen, dass Yoongi so reagierte? Sein Zimmer hatte direkten Zugang zum Balkon, die Tür dazu war nur angelehnt. Vorsichtig machte ich mir einen Weg zur Tür und zog diese weiter auf.
Yoongi stand am Geländer und rauchte. Als die Tür knarzte, drehte er sich mit einem völlig entnervten Gesichtsausdruck um. «Verpisst euch.»
«Entschuldigung. Ich wollte nur schnell meine Bettsachen holen und sah, dass die Balkontür offen war. Ich bin schon weg.» Erklärte ich mich.
«Yuna.»
«Irgendwas lief heute schief und du lässt es nun an uns aus. Ich gehe nun besser.» Ich wollte mich gerade umdrehen, als ich sah wie sehr seine Hände zitterten. Ich trat stattdessen einen Schritt auf ihn zu. Er wich zurück.
«Stopp.»
«Yoongi, was auch immer heute geschehen ist. Wie können wir für dich da sein, wenn du uns nicht erzählst was geschehen ist?»
«Ich kann nicht. Schon gar nicht dir.»
Seine Worte taten weh. «Soll ich einen von den Jungs holen? Hoseok vielleicht?»
«Nein.»
Ich wusste langsam nicht mehr, wie ich ihm helfen sollte. Ich trat trotz seiner Warnung einen Schritt näher. Als er nicht reagierte, legte ich vorsichtig meine Hand auf seine und blieb schweigend stehen. Ich weiss nicht, wie lange wir in der Nacht standen. Als seine Zigarette zu Ende war, lehnte er sich an das Geländer. Irgendwann holte er Luft.
«Sejin hat mir ein Ultimatum gestellt.»
Ich beobachtete die Sterne und wartete, dass er weitersprach.
«Entweder ich hole mir Hilfe und bekomme meine Aggressionen in Griff, oder ich werde aus BTS geschmissen.»
Dies hatte ich nicht erwartet. Yoongi wirkte immer so Ruhig und besonnen.
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7 Herzenssprünge
FanfictionNachdem ihr Leben auf den Kopf gestellt wurde, nicht unbedingt im positiven Sinne, zieht Yuna nach Seol um dort ihren Master in Physiotherapie zu machen. Es dauert nicht lange, und sie fühlt sich total wohl in ihrem neuen Job im Universitätsspital u...