Alexander und die schmerzende Erkenntnis

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Das. War. Unglaublich. Fuck. Warum habe ich solange auf Analsex verzichtet? Warum? Ich weiß es gerade nicht mehr. Meine ganzer Körper bebt vor Ekstase, ich fühle mich frei und unendlich leicht. Das Gefühl zu schweben und nie wieder möchte ich auf dem Boden landen. Ich kann kaum glauben was geschehen ist. Magnus Körper, sein Duft und die Sehnsucht in seinen Augen haben mich komplett verrückt gemacht. Es kostete mich viel Selbstbeherrschung ihm wenigstens etwas Zeit zum Vorbereiten auf meinen Penis zu geben. Wie gerne hätte ich Magnus einfach gepackt, fest in die Laken gedrückt und meinen Schwanz tief in seinem Hintern versenkt. Er wäre nicht der erste Mann gewesen, der ohne Vorwarnung plötzlich unter mir liegt. Doch gefällt es nicht jedem und manchmal kann dieses Verhalten ernste Konsequenzen nach sich ziehen. Vor langer Zeit habe ich mir geschworen, diesen Fehler nicht noch einmal zu begehen.

Magnus war so willig und bereit, sein vor Lust verzerrtes Gesicht, dem Höhepunkt so nahe nur weil der Plug sein williges Loch massierte. Nicht einmal hat er meinen Penis berührt, krallte sich fest in meine Brust und ich war kurz davor ihn einfach auf meinen bettelnden Schwanz zu heben. Ihn hart zu ficken, so wie er und ich es brauchten. Sein Anblick machte mich so verrückt und ich wusste, dass diese Nacht alles verändern würde. Ich bin ihm so verfallen. Seinen wunderschönen leuchtenden Augen, die kleinen Smaragde in einem Ozean der Lust. Den weichen Lippen, zart und sinnlich, mein Untergang und meine Erlösung. Nie wieder möchte ich einen anderen Mann an meiner Seite wissen, nie wieder zulassen, dass Tristesse und Alltag, Stress und das mangelnde Redevermögen, mich direkt in die Arme eines Fremden führen. Magnus ist der Mann nach dem ich so lange Zeit gesucht habe. Beinahe hätte ich die Hoffnung aufgegeben, sah mich schon als alter Knacker in den Toiletten schummriger Bars mit meinem Schwanz im Rachen irgendeines jungen Kerls. Die einzige Möglichkeit auf ein Abenteuer.

Doch mit Magnus ist es anders. Ich fühle mich high, wie von Sinnen und kann kaum klar denken. Er ist alles was ich je wollte. Magnus ist auf direktem Weg in mein Herz vorgedrungen. So kräftig und intensiv wie es kein Mann vor ihm war. Träge öffne ich meine Augen und erschrecke über den Anblick im Spiegel über uns. Magnus liegt zusammengekauert auf der Seite, den Rücken mir zugewandt und zittert. Sein ganzer Körper bebt, das Gesicht tief vergraben in den Laken und Angst überkommt mich. Was ist geschehen? Bereut er es? Habe ich seine Zeichen falsch gedeutet und es war für ihn nicht so schön wie für mich?
"Magnus?", frage ich vorsichtig und höre es nun deutlich. Mein Egoismus und die berauschende Wirkung eines männlichen Körpers haben mich komplett beherrscht. Wie konnte das nur passieren? Wie konnte ich das offensichtliche nicht sehen? Magnus liegt schluchzend neben mir, er wirkt so verloren und das Beben seines Körpers nimmt immer mehr zu. Ich greife nach der Decke am Ende des Bettes und ziehe sie vorsichtig über uns. Magnus greift nach dem ersten Zipfel den er erreichen kann und wickelt sich schützend in den wärmenden Stoff.

"Magnus?", frage ich erneut und mit deutlich leiserer Stimme.
"Bitte rede mit mir."
"Worüber?", schluchzt er und es zerreißt mir fast das Herz. Ich habe keine Ahnung warum er weint, was der Auslöser für diesen Ausbruch an Emotionen ist. Es sind keine Tränen der Freude und des Glücks. Sondern Traurigkeit und... nein, dass kann nicht sein. Schmerz? Fuck.
"Was kann ich tun? Rede mit mir, bitte. Rede mit mir", sage ich verzweifelt.
"Alexander, ich... egal", antwortet er seufzend. Egal? Es ist nicht egal. Magnus geht es nicht gut. Irgendetwas bedrückt ihn und ich möchte wissen was es ist. Tränen in diesem Ausmaß nach phänomenalem Sex heißen nichts gutes.
"Das ist nicht egal. Ich will wissen was los ist. Warum weinst du?", sage ich aufgebracht. Es ist Magnus gegenüber nicht fair, das weiß ich. Aber ich habe das Gefühl, dass er mir keine Antworten geben wird. Nicht freiwillig.
"Schrei mich nicht an. Bitte", flüstert er. Ich habe nicht geschrien. Habe ich geschrien? Wie kommt er darauf?

Ich bin verwirrt, will endlich wissen warum Magnus weint und ihn in meinen Armen halten. Also tue ich das Einzige, was mir in solch einem Moment helfen würde. Langsam drehe ich mich auf die Seite, sehe Magnus hübschen Rücken, die leicht dunklere Haut und das volle schwarze Haar. Nur leicht berühren meine Fingerspitzen seine Haut, fahren über die Wirbelsäule und die Seite. Kommen auf Magnus Unterbauch zum erliegen und ich spüre wie er sich verkrampft und versucht so wenig wie möglich zu atmen. Ohne ein Wort zu sagen schmiege ich mich an Magnus Rücken, spüre die Wärme seines Körpers und vergrabe mein Gesicht in seiner Halsbeuge. Er riecht nach Sex und Verlangen, Salz und Magnus.
"Irgendetwas ist passiert. Und ich möchte, dass wir darüber reden. Du bist mir zu wichtig, als das ich die Tatsache, dass du anscheinend wegen unserem Sex weinst, einfach so ignorieren kann. Das bin ich nicht. Das kann ich nicht", sage ich und beende meine Worte mit einem Kuss unterhalb seines Ohrläppchens. Ein weiteres Schluchzen verlässt seinen Mund, Magnus greift nach meiner Hand und verschränkt unsere Finger miteinander. Geräuschvoll verlässt die angehaltene Luft seine Lungen. Magnus braucht Zeit und ich gebe sie ihm.

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