LEGACY - Ice & Caretaker (Devil's of Mayhem MC)

🏍 Kapitel 17 🏍

~ Sasha ~

Als ich erneut wach wurde brummte mein Schädel. Das lag jedoch nicht an meinem Abflug von der Couch, sondern an dem leichten Kater, der mich plagte. Apropos Couch... dort lag ich jetzt definitiv nicht mehr. Ganz langsam öffnete ich meine Augen und sah direkt in das schlafende Gesicht von Care. Mein Herz setzte für einige Schläge aus um danach mit doppelter Geschwindigkeit weiter zuschlagen. Warum zur Hölle lag ich auf einmal in seinem Bett? War ich neuerdings eine Schlafwandlerin und war mitten in der Nacht einfach zu ihm gekrabbelt? Immerhin hatte ich meine Decke und mein Kissen mitgebracht und ausreichend Sicherheitsabstand gehalten. Ich wagte gar nicht daran zu denken, wenn ich bei ihm so auf Kuschelkurs gegangen wäre wie bei Shade...

Möglichst leise krabbelte ich aus dem Bett und ging herüber ins angrenzende Bad. Ich machte mich frisch und zog meine Klamotten wieder an. Allerdings behielt ich das Shirt noch an, welches ich von Care bekommen hatte. Es war schön groß und unglaublich weich. Außerdem roch es nach ihm, wobei ich das wohl besser nicht denken sollte...

Schnell schüttelte ich den Kopf und verließ das Bad wieder. Mein eigenes T-Shirt und meine Jacke ließ ich einfach dort liegen. Leise schlich ich durch Cares Zimmer in den Flur. Der Enforcer schlief dabei einfach weiter.

Kaum war ich unten angekommen lief ich förmlich gegen eine Wand und hätte beinahe wieder einmal Bekanntschaft mit dem Fußboden gemacht. „Na Holla. Nicht so stürmisch Prinzessin" lachte mein Retter und ich erkannte Cashs Stimme sofort. Er war dann wohl die Wand, in die ich gelaufen war. „Bist du auf der Flucht oder hast du so einen Hunger?" fragte er mich amüsiert und ließ mich wieder los, als er sicher war, dass ich einen festen Stand hatte. „Eigentlich weder noch" antwortete ich kopfschüttelnd „Keine Ahnung, wie ich dich übersehen konnte." Schulterzuckend grinste ich den Blonden an, der daraufhin kurz lachte. „Das frage ich mich auch" gab er grinsend zurück. Cash war knapp über eins-neunzig groß und war definitiv nicht leicht zu übersehen, doch scheinbar hatte ich heute Scheuklappen auf.

„Hast du Hunger?" wollte er wissen, woraufhin ich lächelnd nickte. Sicherlich würde Sandy mir dafür am liebsten die Augen auskratzen, wenn sie das mitbekommen würde, doch das war mir vollkommen egal. Sie stand jetzt unter Bonnies Beobachtung und alles was jetzt geschehen würde, lag außerhalb meiner Verantwortung. „Dann lass uns mal was organisieren" grinste Cash begeistert und ging voraus in Richtung Schankraum. Ich beeilte mich ihm zu folgen, was bei einem Größenunterschied von mindestens 25 Zentimetern für mich gar nicht so leicht war.

Ich folgte ihm in die angrenzende Küche, wo ein großes Buffet aufgebaut worden war. Dort entdeckte ich Bonnie, die scheinbar mit einigen der Clubschlampen alles fertig machte. Sie hatte ich bei meinem ersten Besuch im Clubhaus bereits gesehen, doch nicht mit ihr gesprochen, da sie hinter der Bar beschäftigt gewesen war. Jedoch war sie anhand ihrer Property-Kutte gut zu erkennen. Bonnie hatte schwarze lange lockige Haare und war ziemlich kurvig. Manche würden sie vielleicht schon als etwas dick bezeichnen, ich jedoch nicht. Ich mochte ihre Figur. Sie trug unter ihrer Kutte ein dunkelgraues Shirt, dazu eine schwarze Jeans und flache Boots. Sie sah ziemlich genauso aus, wie ich eine Biker-Lady aus meiner Jugend in Erinnerung hatte. Als wir dichter kamen bemerkte ich, dass Bonnie ein wenig kleiner war als ich und ich würde sie auf circa Mitte vierzig schätzen.

Als hätte sie meinen Blick gespürt hob sie ihren Kopf und fing förmlich an zu strahlen. „Ice" sagte sie begeistert kam zu mir und zog mich in eine herzliche Umarmung. „Endlich lerne ich dich auch mal kennen" meinte sie, als wäre das irgendwie eine Ehre. Cash entfernte sich unterdes von uns und begann sich etwas zu Essen auf ein Tablett zu laden.

„Freut mich auch, Bonnie" gab ich etwas unsicher zurück und erwiderte ihre Umarmung. „Ich weiß übrigens, dass du die Nichte vom Boss bist" sagte sie grinsend, als wir uns voneinander lösten. „Mein Mann und ich haben keine Geheimnisse voreinander" erklärte sie grinsend, während ich sie nur sprachlos anstarren konnte „Außerdem siehst du deinem Vater verdammt ähnlich." „Du kanntest meinen Vater?" fragte ich sie völlig perplex. „Ja, allerdings nicht gut. Habe ihn ab und zu mal hier im Clubhaus gesehen. Er war damals ein echt ansehnliches Exemplar" sagte sie und zwinkerte mir kurz zu.