Anscheinend muss ich doch eingeschlafen sein, denn durch das schrille Geräusch meines Weckers wurde ich unsanft aus meinem Schlaf gerissen. Fluchend griff ich nach meinem Handy und schaltete das nervtötende Geräusch aus. Da fiel mein Blick auf Harry, seine Augen waren rot unterlaufen und die vielen Tränen auf seinen Wangen eingetrocknet. Es tat mir weh ihn so zu sehen, den sonst so ausgeglichenen Harry, mit gequältem Gesichtsausdruck, selbst im Schlaf. In jetzt wecken zu müssen war aber das schlimmere. Ich fühlte mich so als wäre ich schuld an der Situation, wenn ich ihn jetzt wieder damit konfrontieren müsste.
Erschöpft ließ ich mich auf die Rückbank des Taxis fallen. Der Tag war mehr als ein lebendig gewordener Albtraum gewesen. Ich war völlig übermüdet gewesen, Harry natürlich auch und er hatte sich geweigert den Jungs von gestern Abend zu erzählen, geschweige denn dass er mir erlaubt hätte Taylor zumindest anzurufen und meine Wut an ihr auszulassen. Ich wollte nur noch ins Bett, und dann mussten wir auch noch dieses Konzert geben. Von dem ganzen Gekreische hatte ich unerträgliche Kopfschmerzen bekommen. Wie Harry diesen Tag überstanden hatte war mir ein Rätsel. Liam hatte mich schon gefragt, ob ich wüsste was los ist. „Louis wir sind da.", rüttelte mich Liam auf. Ich schleppte mich in den Aufzug, die Treppe hätte ich nicht geschafft, und fiel in unserem Penthouse angekommen in Bett.
„Lou?", wurde ich von einer zögernden stimme geweckt. „Mmh?", machte ich müde. „Darf ich wieder bei dir schlafen? Es ging mir gestern viel besser als ich bei dir war." „Mmh" grummelte ich erneut, rutschte aber etwas auf die Seit und schlug die Decke um. Zögernd legte sich Harry zu mir, offensichtlich wirkte ich nicht ganz so überzeugt. „Komm her.", sagte ich und öffnete meine Arme. Er kuschelte sich an mich. „Tut mir leid, ich bin einfach so müde." Ich schloss ihn in meine Arme und schlief wieder ein.
„Uh, was ist denn hier los?", störte Nialls Stimme mit einem etwas anzügliche Unterton meinen Schlaf. „Liam, Zayn, dass müsst ihr euch angucken!", stürmte er auch schon wieder aus dem Zimmer. Wie konnte man morgens nur schon so wach sein?" „Guten Morgen", grinste Harry mich da auch schon an. Er lag noch immer in meinen Armen, ich lag halb auf ihm mit dem Kopf auf seiner wohlgemerkt nackten Brust. „Das darfst du jetzt erklären." lachte ich.
„Wenn sich Taylor einmal bei mir blicken lässt, lässt sie sich danach nie wieder irgendwo blicken!", knurrte Zayn wütend. Harry winkte nur lachend ab: „Es ist schon OK. Wahrscheinlich bin ich einfach irgendwie selber schuld, ich hatte ja auch immer Angst es öffentlich zu machen. Sie wollte dieses Versteckspiel schon lange nicht mehr." Das waren ja mal ganz andere Töne als die letzten Nächte! Sonst log Harry nie, warum tat er es jetzt?
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Half a Heart
FanfictionLouis ist so sehr darum bemüht, seine Fassade als Weltstar aufrecht zu erhalten, das ihm entgeht wie sehr sein inneres daran zerbricht. Erst als Harry, der ihn über ein Jahr wo es nur ging, gemieden hat, wieder beginnt Zeit mit ihm zu verbringen, hä...